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Umfrage vor dem Rückrundenstart Wo liegt der schönste Fußballplatz der Saale-Unstrut-Finne-Region?

Zum Rückrundenstart auf Kreisebene stellt Tageblatt/MZ die Arbeit eines äußerst rührigen Platzwartes vor und lädt alle Leser zur Umfrage in unseren Whats-App-Kanal ein.

Von Torsten Kühl Aktualisiert: 27.02.2025, 15:36
Hat alles im Griff: Rolf Bullirsch, der Platzwart von  Germania Schönburg/Possenhain.
Hat alles im Griff: Rolf Bullirsch, der Platzwart von Germania Schönburg/Possenhain. (Foto: Torsten Biel)

Possenhain - Die Winterpause der hiesigen Fußballer ist beendet. Und ein kurzer Blick vor die Haustür zeigt: von Winter (vorerst zumindest) tatsächlich keine Spur. Doch das derzeitige Schmuddelwetter hinterlässt seine Spuren, und so rücken jene Menschen in den Vordergrund, die in den Vereinen oftmals erst dafür sorgen, dass Punkt- und Pokalspiele überhaupt stattfinden können: die Platzwarte der Saale-Unstrut-Finne-Region.

Diesen will unsere Zeitung nun die gebührende Bühne bieten. Im Laufe der Rückrunde stellt Naumburger Tageblatt/MZ die Greenkeeper vor – und zwar vor jeder Runde unseres beliebten Tippspiels. Den Anfang macht Rolf Bullirsch, die gute Seele des SV Germania 99 Schönburg/Possenhain. Außerdem fragen wir passend dazu: Wo liegt denn überhaupt der schönste Fußballplatz der Saale-Unstrut-Finne-Region? Abstimmen kann man kostenlos und ganz einfach im WhatsApp-Kanal unserer Zeitung. Im Kanal oben rechts auf abonnieren klicken und dann einfach an der Umfrage teilnehmen.

Doch nun zurück zu Rolf Bullirsch: Seit mehr als einem Vierteljahrhundert kümmert sich Bullirsch um das Spielfeld der Germania-Kicker. „Bevor wir unser Domizil in Possenhain aufschlugen, hatten wir ja ein Jahr in Prittitz und zwei Saisons auf dem Friesenheim-Gelände an der B88 vor den Toren Naumburgs gespielt“, blickt der 62-Jährige zurück. Schon während des Abstechers zu den Friesen habe er die platzbauenden Maßnahmen verantwortet. Nun ist der Ur-Possenhainer in seinem Heimatdorf der Herr über den 100 mal 60 Meter großen Platz. „Er ist ziemlich schmal, aber die örtlichen Gegebenheiten ließen nicht mehr zu.“

In den Hochzeiten seiner ehrenamtlichen Tätigkeit – also im Frühjahr nach der Düngung, wenn der Rasen wächst, als gäb’s kein Morgen mehr – mäht Rolf Bullirsch zweimal pro Woche. „Montags und freitags, das dauert dann jeweils vier Stunden.“ Hinzu komme das Abkreiden der Spielfläche, was noch einmal drei Stunden in Anspruch nehme, „denn ich bin ja allein“. Hinzu komme dann noch das Abkreiden des Kleinfeldes für die Spiele des Nachwuchses. Aber Bullirsch murrt nicht und bindet sich diese wertvolle Zeit gern ans Bein, auch wenn auf dem heimischen Bauernhof („Früher hatten wir, neben anderen Tieren, 80 Kaninchen. Heute bauen wir noch Kartoffeln und Rüben an.“) natürlich ebenfalls jede Menge zu tun ist. Und dann hat er ja auch noch seinen eigentlichen Job als Gemeindearbeiter.

„Unser Sportplatz ist sein Baby. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, solch einen tollen Menschen, der uneigennützig so viel Freizeit in den Verein investiert, in unseren Reihen zu haben“, würdigt Germania-Schatzmeister Hartmut Dorsch das Engagement des rührigen Platzwarts. Rolf Bullirsch, der, wenn er denn mal Zeit für Urlaub hat, vom Vereinsvorsitzenden Uwe Winkler vertreten wird, freut sich über das Lob, braucht ein solches aber nicht als Antrieb. Für ihn – in Possenhain der Herr über einen Handrasenmäher, eine Sense und einen kleinen Rasentraktor – ist die Pflege des Spielfeldes eine Herzensangelegenheit. Und wenn er einen Wunsch frei hätte? „Dann wäre es ein größerer Trecker“, entgegnet Bullirsch. „Aber der kostet natürlich viel Geld, und ich weiß, dass der Verein, der ja noch in andere Projekte wie einen zusätzlichen Trainingsplatz oder die Modernisierung der Beleuchtung investiert, das nicht mal schnell zur Hand hat.“

Nicht nur wegen seiner Tätigkeit für den Verein, sondern auch als ehemaliger Aktiver, zunächst in Leißling, dann im Germania-Trikot – die Karriere endete schmerzhaft mit 55 Jahren („Ich bin als Torwart bei den Alten Herren eingesprungen und habe mir prompt das Schien- und Wadenbein gebrochen.“) – ist Rolf Bullirsch natürlich auch prädestiniert, als erster Platzwart in diesem Jahr in die Rolle des Tipp-Experten zu schlüpfen. Mit ihm blicken wir auf die zehn Partien der ersten Runde unseres regionalen Fußball-Tippspiels (siehe Tageblatt/MZ von morgen).