Handball-Oberliga WM-Teilnehmer sieht HCB-Heimerfolg gegen Jena
Unter den Augen von Nationalspieler Luca Witzke bezwingt der Spitzenreiter das Ex-Team seines Trainers klar. Erster Treffer für Neuzugang Vagner.

Naumburg - Pflichtaufgabe erfüllt, zum zweiten Mal in dieser Saison die 40-Tore-Marke geknackt und den Sechs-Punkte-Vorsprung vor dem SV Plauen-Oberlosa, der das Verfolgerduell in Köthen mit 29:26 gewann, behauptet - Oberliga-Spitzenreiter HC Burgenland hat mit dem 41:30-Heimerfolg gegen Jena einen weiteren Schritt auf dem Weg zurück in die 3. Liga gemacht. Zwar hatte das Team von Trainer Svajunas Kairis am Samstagabend im Naumburger „Euroville“ wie schon im Hinspiel Probleme gehabt, seinen Rhythmus zu finden. Doch im Gegensatz zur Erstauflage des Duells mit den Thüringern sorgte der HCB nicht erst in den letzten Minuten, sondern bereits frühzeitig in der zweiten Halbzeit für die Vorentscheidung, nachdem es zur Pause nur 18:17 gestanden hatte.
Unter den Augen von WM-Teilnehmer Luca Witzke - der momentan verletzte Nationalspieler vom SC DHfK Leipzig wollte mal schauen, was sein Kumpel und früherer Teamkollege Marc Esche bei den Burgenländern so abliefert (am Samstag waren es wieder starke elf Tore) - handelten sich die beiden Rechtsaußen der Gastgeber, Janko Pesic und Richard Vagner, bei ihren ersten Wurfversuchen jeweils gleich eine Zeitstrafe ein, weil sie den Jenaer Torwart im Gesicht getroffen hatten. „Ich finde diese neue Regel richtig“, sagte Steffen Baumgart, Sportlicher Leiter des HCB und einst selbst auf der Außenposition, allerdings links, aktiv.

Später dann, in der zweiten Halbzeit, gelang Blitz-Neuzugang Vagner, der für den am Kreuzband verletzten Richard Vogel nachverpflichtet worden war (wir berichteten), sein erster Treffer für die Burgenländer. Der Ungar hatte in der vergangenen Saison unter Svajunas Kairis noch für den HBV Jena gespielt, dann aber - nach dem Wechsel des litauischen Coaches zum HCB - eine Handball-Pause eingelegt. „Ihm fehlt sicher noch die Wurfpraxis und ein bisschen Fitness, aber er war sofort on fire“, meinte Baumgart zu Vagners Debüt.

Trainer Kairis lobte die gute Abwehrarbeit seiner Schützlinge, deren größere Treffsicherheit in der zweiten Halbzeit und dass nach den zuletzt knappen Resultaten endlich mal wieder ein deutlicher Sieg herausgesprungen sei. Mit einem Schmunzeln beim Zurücklaufen nahm Niklas Seifert in der 58. Minute die Tatsache zur Kenntnis, dass er gerade den 40. Treffern seines Teams erzielt hatte. Vor diesem erfolgreichen Wurf hatte er die magische Marke offenbar nicht auf dem Schirm gehabt. Nun muss der formstarke 20-Jährige - das ist im Handball überall Tradition - einen Kasten Bier springen lassen. Er nahm es locker und setzte gleich noch das 41. (und letzte) HCB-Tor drauf. Die Oberliga-Männer des HCB haben am kommenden Samstag in Plotha Heimrecht gegen Schlusslicht Zwickau, ehe es ein Doppelspiel-Wochenende mit Partien bei der SG Pirna/Heidenau (29. April) und in Weißenfels gegen Freiberg (am 1. Mai) geben wird.

Mitteldeutsche Oberliga, Männer: HC Burgenland - HBV Jena 41:30 (18:17). HCB spielte mit: Marius Göbner, Marian Voigt; Stefan Remke 1, Kenny Dober 2, Laurenz Kröber 1, Paul Zänker 1, Niklas Seifert 4, Steve Baumgärtel 4, Tim Bielzer 7, Florian Pfeiffer 6, Mirco Fritzsche, Richard Vagner 1, Tom Hanner 1, Marc Esche 11/5, Janko Pesic 2 - Siebenmeter: Burgenland 6/5, Jena 4/4; Zeitstrafen: Burgenland 4, Jena 4.
Wie erwartet ohne Chance war am späten Sonntagnachmittag die zweite Männermannschaft des HCB in der Sachsen-Anhalt-Liga. Bei Spitzenreiter SV Oebisfelde unterlag das personell arg dezimierte Team von Spielertrainer Marcus Deibicht deutlich mit 24:40. Trotzdem bleibt die Burgenland-Reserve zwei Punkte vor der Abstiegszone. In den restlichen drei Partien der Saison - am 23. April daheim gegen Kühnau, am 6. Mai beim Tabellenzweiten Wittenberg-Piesteritz sowie am 13. Mai in Plotha gegen Köthen II soll der Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht werden.
Sachsen-Anhalt-Liga, Männer: SV Oebisfelde - Burgenland II 40:24 (18:11). HCB II spielte mit: Jakob Aumann; Marcus Deibicht, Tim Krenz 2, Marcus Födisch 6, Eric Emmerich, Tim Kurrat 4, Stephan Fichtner 3, Paul Zänker 8/2, Martin Voigt 1 .