Wilde Schießerei im Uta-Center
Naumburg. - Durch das Personal dort soll schließlich die Polizei über die Schießerei im Uta-Center informiert worden sein.
Wie Oberstaatsanwalt Jürgen Neufang weiter sagte, soll der angeschossene Mann, der aus Russland stammt, noch in der selben Nacht notoperiert worden sein. Keinerlei Auskünfte gibt es seitens Polizei und Staatsanwaltschaft über die Hintergründe der Schießerei und darüber, wie viele Personen genau beteiligt gewesen sind. Begründung: Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Sonnabend früh wurde durch Polizeibeamte des Spezialeinsatzkommandos ein 28-jähriger Tatverdächtiger, er ist türkischer Staatsbürger, in Weißenfels festgenommen. Gefahndet wird dagegen noch nach zwei weiteren Männern (sie nebenstehende Meldung). Beide sind bewaffnet und, wie Neufang sagte, "hochgefährlich" und polizeibekannt.
Die Schießerei ereignete sich unmittelbar vor der Gaststätte City-Pizza. Der Inhaber, ein Inder, war zum Tatzeitpunkt anwesend, habe aber vom Tathergang nichts mitbekommen, hieß es vor Ort. Anders als von angeblichen Augenzeugen behauptet wird, seien die Beteiligten zuvor nicht Gäste von City-Pizza gewesen. Sowohl in dem im Uta-Center ansässigen China-Restaurant als auch im Fitness-Studio wurde die Schießerei nicht bemerkt. Dort wurde man auf das Blutbad erst aufmerksam, als die Polizei vorfuhr.
Unterdessen untersuchen Staatsanwaltschaft und Polizei die Ursachen des Verbrechens. Oberstaatsanwalt Neufang: "Es kann noch keine Aussage darüber getroffen werden, ob die Auslöser der Rivalitäten im Geld-, Drogen- oder Rotlichtmilieugeschäft liegen". Bei dem Toten handele es sich um einen in Naumburg wohnenden Litauer. Beteiligt gewesen seien aber auch Männer anderer Nationalitäten, die in Freyburg und anderswo im Burgenlandkreis wohnhaft sind. Anders als bei der Schießerei vor 27 Jahren, fast am selben Ort, bei der ein russischer Soldat einen deutschen Lkw-Fahrer erschossen hatte (wir berichteten), haben die Anwohner in der angrenzenden Rosa-Luxemburg-Straße diesmal offenbar so gut wie nichts mitbekommen. Gestern allerdings war das Uta-Center Ziel vieler Neugieriger.