Wenzel vom 23. Dezember Wenzel vom 23. Dezember: Das Wetter spielt verrückt

Freyburg/Halle - Eine besinnliche Vorweihnachtszeit sieht anders aus. Dominic Bösel hetzt in diesen Tagen von Termin zu Termin. Klar, als Profiboxer, der vor allem dank seiner Fernsehpräsenz im Heimatsender MDR immer populärer wird, ist er vielerorts ein gefragter Mann. Aber: Es gibt sicher unangenehmere Auftritte als den bei der Wahl der „Miss Intercontinental“ in Magdeburg, wo Bösel am vergangenen Wochenende zur Jury gehörte. „Leider habe ich erst in der Endausscheidung der Top 17 mit abgestimmt, sonst hätte Lokalmatadorin Mailin Marrero zum Beispiel besser als Platz 20 abgeschnitten. Ich habe sie viel weiter vorn erwartet“, berichtet der Freyburger, der die deutsche Vertreterin bei dieser Wahl - Tochter eines Kubaners und einer Schönebeckerin - persönlich kennt.
Kelemen hat nur einmal verloren
Nicht nur Dressman-like zwischen den schönsten Frauen der Welt, auch im Weihnachtsmann-Kostüm hat Dominic Bösel zuletzt eine gute Figur gemacht. Dem hoffnungsvollen Boxnachwuchs Sachsen-Anhalts, so jüngst in Halle-Neustadt, brachte der 26-Jährige sportartspezifische Geschenke, war bei den Vereinsfeiern im Advent ein gern gesehener Gast.
Promotion-Termine sind dieser Tage aber nur die eine Seite im Leben des Boxprofis von der Unstrut. Die andere, nicht weniger zeitraubende ist die Vorbereitung auf den nächsten Kampf, der bekanntlich am 23. Januar in der Erdgas-Sportarena in Halle über die Bühne gehen wird (wir berichteten). Der Gegner für den 21. Auftritt Bösels als Berufsboxer steht inzwischen auch fest: Es ist der erfahrene Balazs Kelemen aus Ungarn. 24 seiner 25 bisherigen Profikämpfe hat Kelemen gewonnen, davon 13 vorzeitig. Seine einzige Niederlage kassierte der 37-Jährige im März in Rostock gegen das deutsche Talent Vincent Feigenbutz aus Karlsruhe. Damals noch im Supermittelgewicht, wo der 1,89 Meter große Ungar als WBO-International-Champion zur Weltspitze in diesem Verband gehörte. Nun aber will er sich im Halb-Schwergewicht - also Bösels Limit - versuchen. „Viel mehr weiß ich über Kelemen derzeit auch noch nicht“, sagt der Freyburger. „Jetzt fängt langsam die Sparring-Phase an.“
Weihnachten wird Dominic Bösel deshalb auch nicht auf der faulen Haut liegen können. Bis Heiligabendmittag wird trainiert, dann bleibt er bei seiner Freundin in Magdeburg; am ersten Feiertag geht’s zu den Eltern nach Freyburg, und am 26. Dezember steht bereits das nächste Training auf dem Programm.
80 Prozent der Tickets schon weg
Die Resonanz auf den Kampfabend am 23. Januar in Halle ist sehr groß. Bereits 80 Prozent der Eintrittskarten sind in der ersten Woche des Vorverkaufs weggegangen, berichtet das Management des Freyburgers. Übertragen wird das Spektakel in der Erdgas-Sportarena wieder live im MDR-Fernsehen.
Zweiter Hauptkampf neben dem Duell zwischen Titelverteidiger Bösel und Kelemen um den Inter-Conti-Gürtel der WBO wird das erneute Aufeinandertreffen von Bösels SES-Kollegen Felix Lamm aus Nordhausen und dem Hallenser Philipp Schuster sein. Hier geht es um die Deutsche Meisterschaft im Weltergewicht. Im September im „Belantis“ vor den Toren Leipzigs hatte es nach den zehn Runden ein Unentschieden gegeben. Nun wird das nach dem Kampf angesagte Rematch in Halle ausgetragen.