Von Dorf zu Dorf - Prießnitz Von Dorf zu Dorf - Prießnitz: Thüringer Charme
Eine Kinderkrippe wird in den Räumen einer ehemaligen Gaststätte in der Poststraße / Friedensplatz eröffnet. "Das Haus, in dem insgesamt elf Räume für den neuen Zweck zur Verfügung stehen, wurde entsprechend renoviert und die Räumlichkeiten für die zukünftigen kleinen Gäste eingerichtet. Allein die Freunde der Nationalen Volksarmee leisteten 750 Aufbaustunden, die Kollegen der Haftanstalt über 100. Über 100 Aufbaustunden führten auch Kolleginnen aus den schon bestehenden Kinderkrippen aus. Die neue Kinderkrippe kann zur Zeit 30 Kinder aufnehmen." So die LDZ am 6. Juli.
In der Marienschule, der 1. Polytechnischen Oberschule, ist für die Ferienzeit ein Wanderstützpunkt eingerichtet. Die Wandergruppen kommen aus allen Bezirken der DDR. "Annähernd 100 Schüler im Alter von sechs bis 14 Jahren erfreuen sich gegenwärtig hier, aber die Kapazität beträgt sogar mehr als das doppelte. Fünf, sechs Tage übernachtet je eine Wandergruppe, dann kommt schon der nächste Durchgang", schreibt die LDZ am 25. Juli und zitiert einen Schüler; "Auf den Strohsäcken schläft es sich zwar ein bißchen hart, aber dafür ist es abenteuerlich."
Die "Freiheit" berichtet aus der LPG "Bergauf" Größnitz-Städten am 9. Juli. "Mitten zwischen einer großen Obstanlage schufen die Genossenschaftsbauern im NAW eine Entenbrutanstalt, die wohl zu den besten gehört. Unser Kampfziel in diesem Jahr ist: 20 000 Jungenten für die Aufzucht in die LPG unseres Kreises zu liefern."
In wenigen Zeilen berichtet die LDZ am 3. Juli über die Einweihung der neu erbauten katholischen Kirche. "Dem Weihezeremoniell wohnte u.a. eine Delegation der Staatsapparates unseres Kreises bei, an deren Spitze der amtierende Vorsitzende des Rates des Kreises, Jacob Buchmann, sowie Bürgermeisterin Ilse Mertens." Natürlich blieb unerwähnt, dass die führenden Naumburger Parteifunktionäre durch einen Baustopp die Errichtung des mit westlichen Materialien und Technik gebauten Gotteshauses zunächst verhindern wollten. "In einer kleinen Ansprache" - so die LDZ - "dankte Pfarrer Huppertz besonders den Frauen und Männern der katholischen Gemeinde, die durch ihren persönlichen Einsatz den Bau der neuen Kirche unterstützten."