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Jahn- und Glockenstädter starten erfolgreich in neue Landesklasse-Saison Teams von der Unstrut jubeln

Fußball: Landesligist SCN spielt zu lange mut- und ideenlos. Gerber-Dreierpack für Bad Kösen im Burgenland-Oberhaus.

Von Torsten Kühl 16.08.2021, 09:22
Felix Kaiser (r.) hatte im Auftaktspiel der Jahnstädter zunächst mit je einem Latten- und Pfostentreffer Pech, ehe er zum zwischenzeitlichen 2:1 für das RSK-Team gegen Wacker Wengelsdorf erfolgreich war.
Felix Kaiser (r.) hatte im Auftaktspiel der Jahnstädter zunächst mit je einem Latten- und Pfostentreffer Pech, ehe er zum zwischenzeitlichen 2:1 für das RSK-Team gegen Wacker Wengelsdorf erfolgreich war. (Foto: Andreas Löffler)

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten zum Saisonstart folgende Resultate.

LANDESLIGA: SC Naumburg - 1. FC Merseburg II 1:2 (0:1). Nicht nur wegen des Ergebnisses sprach SCN-Trainer Matthias Krause von einem „eindeutigen Fehlstart“ seines Teams. Zu spät, erst in der zweiten Halbzeit, als man bereits mit 0:2 in Rückstand lag, habe sein Team mehr Mut und Kreativität gezeigt. „Das Ergebnis geht, schon allein, wenn man die Leistung der Merseburger im ersten Abschnitt betrachtet, in Ordnung“, so Krause. Nach einem Ballverlust der Naumburger im Vorwärtsgang startete die Oberliga-Reserve des 1. FCM auf dem Halleschen Anger einen Konter, den Alexander Friedrich (10.) mit dem Führungstreffer der Gäste abschloss. Das 0:2 durch Moritz Kothe (54.) war wie ein Weckruf für die Einheimischen. Marcel Müller, Lucas Sedivy und Tom Schönemann konnten jedoch gute Chancen nicht verwerten. Erst in der Nachspielzeit - zu spät - erzielte der eingewechselte Moritz Böttcher mit einem abgefälschten Schuss das Anschlusstor. „Das sollte unser erster und letzter Ausrutscher gewesen sein“, sagte Matthias Krause. Am kommenden Sonnabend hat der SCN - dann im Stadion Saalestraße gegen Blau-Weiß Günthersdorf - erneut Heimrecht.

LANDESKLASSE, Staffel 9: FC RSK Freyburg - Wacker Wengelsdorf 3:1 (1:0). Die Jahnstädter machten sofort Druck und hatten in der 6. Minute gleich eine Doppelchance. Felix Kaiser scheiterte nach Vorlage von Constantin Kitzmann am Wacker-Keeper, und nach dem anschließenden Eckstoß von Nils Standke parierte Roy Schubert auch den Kopfball von Stefan Lehwald. Nachdem Kaiser nur die Querlatte sowie den Pfosten getroffen hatte, verwertete Kevin Wätzel - Neuzugang aus Bad Bibra - in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit eine Flanke von Kitzmann per Seitfallzieher zum Freyburger Führungstreffer. Der frühere Löbitzer Jamie Rothenhöfer (64.) glich für Wacker aus. „Allerdings war diesem Tor ein klares Foul an Sergio Schulz an der Mittellinie vorausgegangen. Unsere Spieler blieben stehen und warteten, allerdings vergeblich, auf den Pfiff des Referees“, berichtet RSK-Co-Trainer Steffen Giese. Doch bereits zwei Minuten später antwortete Felix Kaiser, der nun endlich Glück im Abschluss hatte, nach Querpass von Schulz mit dem 2:1. Mit dem schönsten Treffer des Tages, einem Freistoß in den Winkel, setzte Max Schirner (88.) den Schlusspunkt zum 3:1.

„Ich heb’ ab...“: Der Freyburger Max Schirner freut sich über seinen Treffer zum 3:1 gegen Wengelsdorf.
„Ich heb’ ab...“: Der Freyburger Max Schirner freut sich über seinen Treffer zum 3:1 gegen Wengelsdorf.
(Foto: Andreas Löffler)

BSC 99 Laucha - SV Burgwerben 1:0 (0:0). „Das war genau das, was wir alle so lange vermisst hatten.“ Mit diesen Worten beschrieb BSC-Coach Ronny Starch das „schöne Kampfspiel, wie man es in Laucha kennt“. Dass er sich zugleich auch noch über die ersten drei Punkte der neuen Serie freuen konnte - umso besser. Gegen die unbequemen Burgwerbener hatte Maximilian Handt (20.) die erste Chance der Glockenstädter, aber er schoss etwas zu überhastet und deshalb am Kasten vorbei. Eine wahrscheinlich spielentscheidende Szene war nach etwa einer halben Stunde der Platzverweis für Gästeakteur Michal Sembratowicz wegen Schiedsrichterbeleidigung. „In Unterzahl hielten die SVB-Kicker lange aufopferungsvoll dagegen, aber bei den hohen Temperaturen wurde das immer komplizierter“, so Starch. Die Gäste erzielten den Treffer des Tages dann auch selbst, als Sebastian Kurze (56.) den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Handt ins eigene Tor lenkte. Lucas Sielaff sowie Lars Porse per Kopf vergaben dann noch gute Chancen, den Vorsprung der Lauchaer auszubauen.

Der Lauchaer Lucas Hoffmann (l.) dreht jubelnd ab; die  Burgwerbener sind nach ihrem Eigentor konsterniert.
Der Lauchaer Lucas Hoffmann (l.) dreht jubelnd ab; die Burgwerbener sind nach ihrem Eigentor konsterniert.
(Foto: Andreas Löffler)

LANDESKLASSE: SG Spergau - ESV Herrengosserstedt 4:0 (3:0). Im Freitagspiel (wir berichteten bereits kurz) geriet der ESV bei einem der Topfavoriten auf den Staffelsieg sofort gehörig unter Druck. Sebastian Schlorf per Kopf (2.), Dmytro Horstka mit einem verwandelten Foulelfmeter (20.) und Sekunden vor dem Pausenpfiff David Schrahn mit einem Distanzschuss sorgten für eine Drei-Tore-Führung der Spergauer. Auf der Gegenseite vergaben Benjamin Hackbart und Michael Wille klare Chancen. In der zweiten Halbzeit stellten sich die Herrengosserstedter, die arbeits- und verletzungsbedingt auf vier Stammkräfte verzichten mussten, besser auf den Gegner ein. Dennoch, berichtet Gästecoach Thomas Kitzing, wären die Einheimischen immer in der Lange gewesen, das Tempo wieder anzuziehen. Schlorf (88.) erzielte den vierten SG-Treffer, während den Burgenländern eine Resultatsverbesserung verwehrt blieb. „Auch in dieser Höhe war es ein verdienter Sieg der Spergauer“, so das Fazit von Thomas Kitzing. (hob/tok)

KREISOBERLIGA: SG Lossa/ Rastenberg - SC Naumburg II 0:2 (0:0). Im ersten Regionalderby der neuen Saison im Burgenland-Oberhaus am Sonntagnachmittag in Lossa spielte sich das Geschehen in der ersten Halbzeit meist zwischen den Strafräumen ab. Die beste Chance hatte Routinier Patrick Heldt, der - nachdem ein Eckball an Freund und Feind vorbeigesegelt war - das Spielgerät in aussichtsreicher Position nicht unter Kontrolle bekam. „In der zweiten Halbzeit machten wir mehr Druck, ohne jedoch zu zwingenden Einschussmöglichkeiten zu kommen“, berichtet Kai Vollrath, Kapitän der Gastgeber. Stephan Reinicke (60.) per Freistoß ins lange Eck und Boni Yaou (75.) nach Vorarbeit von Abubacar Schätz mit einem Schlenzer in den rechten Winkel sorgten für den am Ende verdienten Sieg der favorisierten Naumburger, die sich jedoch auch bei ihrem Keeper Lion Schmidt bedanken konnten, der gegen Justin Krämer und Michael Neuhauß gut parierte.

TSV Tröglitz - Blau-Weiß Bad Kösen 2:6 (0:3). „Wir haben das Spiel total dominiert und gut kombiniert, obwohl fünf unserer sechs Tore nach Standards fielen“, kommentierte Blau-Weiß-Coach Matthias Große den klaren Sieg seines Teams, mit dem sich die Kurstädter direkt an die Tabellenspitze setzten. Nicht wenige Experten erwarten das Team auch am Saisonende dort. Kevin Gerber verwandelte gleich zwei Elfmeter und traf dann noch ein drittes Mal. Außerdem waren Jonas Porsche, Florian Schlegel und Paul Böhm für die Bad Kösener erfolgreich. Böhm erhielt von Große noch ein Extra-Lob, weil dieser bis zu seiner Auswechslung an allen vier bis dahin erzielten Treffern der Gästemannschaft beteiligt war. Kevin Ehrlein und Ramon Kämpfer konnten für die Tröglitzer nur etwas Ergebniskosmetik betreiben.

SV Kretzschau - FC ZWK Nebra 3:3 (3:1). Die wegen einer Verletzungsunterbrechung sowie der bei den hohen Temperaturen obligatorischen Trinkpause sehr lange Nachspielzeit nutzten die Nebraer, um noch den Ausgleich zu erzielen und einen Punkt aus Kretzschau mitzunehmen. Ihr Kapitän Markus Konieczny erzielte den umjubelten Treffer zum 3:3-Endstand in der 98. Minute und damit quasi in letzter Sekunde, nachdem er zuvor bereits für das Anschlusstor (76.) verantwortlich gewesen war. „Wir haben die erste halbe Stunde verpennt, aber ansonsten das Spiel dominiert. Deshalb ist der Punkt, der am Ende vielleicht noch Gold wert sein kann, auch verdient“, so ZWK-Trainer Ralf Kretzschmar nach der turbulenten Begegnung. Tröglitz war durch Etienne Kalkofen früh in Führung gegangen. Lukas Poweleits Ausgleichstreffer verlieh den Nebraern nicht die erhoffte Sicherheit, und die Gastgeber zogen bis zur Pause durch Christoph Schulz und Quentin Bernstein auf 3:1 davon. Am Ende musste es Spielführer Konieczny für die Unstrutstädter richten.

SV Mertendorf - Grün-Gelb Osterfeld 2:3 (0:2). Einen Zwei-Tore-Rückstand holten auch die Mertendorfer im Wethautal-Derby auf, doch im Gegensatz zu den Nebraern standen die SVM-Kicker am Ende mit leeren Händen da. „Osterfeld war in der ersten Halbzeit klar besser, spielte mit hohem Tempo. Dass wir zur Pause nicht sogar mit 0:4 hinten lagen, hatten wir nur unserem stark haltenden Torwart Sebastian Zilse zu verdanken“, meinte Mertendorfs Trainer Ralf Kobylka nach der Partie. Sebastian Pfitzner (21.) und Dominik Becker (32.) sorgten für die Halbzeitführung der Grün-Gelben, die Thomas Wichert (54.) und Manuel Willem (77.) nach dem Seitenwechsel egalisierten. Doch statt die Partie komplett zu drehen, kassierten die Platzherren nach einem Konter durch Eric Hackel (84.) noch das 2:3. „Ein durchaus gerechtes Ergebnis“, wie Kobylka fand. Weiterer Wermutstropfen für die Gastgeber: Felix Bach musste wegen einer Knöchelverletzung vom Feld.