Statistik Statistik: Gnichwitz' Bilanz kann sich sehen lassen

Jena/Hamburg - Vor zwei Jahren ist der Naumburger Laurens Gnichwitz vom FC Carl Zeiss Jena zum Hamburger SV gewechselt (wir berichteten). Nun ist der 16-Jährige mit den Hanseaten in die Saalestadt zurückgekehrt - und wie! Als Führungsspieler seines Teams und auch als Torschütze. Mit 6:1 gewannen die U-17-Talente des HSV am vergangenen Sonntag das Punktspiel der B-Junioren-Bundesliga gegen die Jenaer, und Laurens Gnichwitz war einer der überragenden Akteure auf dem Nebenplatz des Ernst-Abbe-Sportfeldes. Mit dem Treffer in der 43. Minute zum zwischenzeitlichen 1:2, seinem ersten in dieser Saison, brachte er die Gäste auf die Siegerstraße.
„Laurens hat mit seiner Präsenz auf dem Platz unser Team geführt und mit seinem Tor das Spiel gedreht“, sagte HSV-Trainer Christian Titz im Gespräch mit Tageblatt/MZ. Überhaupt ist der U-17-Coach des Bundesliga-„Dinos“ des Lobes voll über den Naumburger. „Laurens ist ein überaus angenehmer Spieler, sehr gut erzogen, unglaublich trainingseifrig und auch mannschaftsdienlich. Er hat bei uns einen enormen Sprung gemacht.“ In der vergangenen Saison habe Gnichwitz meist auf der Sechserposition im zentralen defensiven Mittelfeld gespielt, aber nun - in der nächsthöheren Altersklasse - werde man ihn flexibel einsetzen, so wie man den jeweiligen Gegner bespielen will, meinte Titz. Entweder als Innenverteidiger oder auf der sogenannten „Doppel-Acht“. Beide Positionen beherrsche der Domstädter. „Er verteidigt hoch und hat ein gutes Tiefenpassspiel“, meint sein Coach.
Die Rückkehr nach Jena hat Laurens Gnichwitz sichtlich genossen. „Acht, neun Spieler des Jenaer Teams kenne ich noch aus meiner Zeit dort. Außerdem waren Freunde und meine Familie am Spielfeldrand. Wenn es dann auf dem Platz auch noch so toll läuft, ist das natürlich doppelt schön“, so der Naumburger gegenüber unserer Zeitung. Seinem Treffer gegen den FC Carl Zeiss vorausgegangen war ein abgewehrter Schuss von Jann-Fiete Arp. Den zurückspringenden versenkte Gnichwitz mit links im rechten oberen Eck - absolut sehenswert! Zuvor hatte der 16-Jährige bereits den Treffer zum 1:1 eingeleitet, nachdem Jena schon in der 1. Minute durch Ionut Speicher in Führung gegangen war.
HSV-Coach Christian Titz bescheinigt Laurens Gnichwitz „großes Potenzial“, will sich aber mit einer Prognose, wo der Naumburger später sportlich einmal landen kann, bewusst zurückhalten. „Es hängt in erster Linie von ihm selbst ab, wie er seine Möglichkeiten ausschöpft. Wir werden alles versuchen, ihn und seine Teamkollegen bestmöglich weiterzuentwickeln“, so der 44-jährige Fußball-Lehrer, der vor seinem Engagement in Hamburg drei Jahre Trainer des Regionallisten FC Homburg gewesen war.
Wie schnell man als junger Spieler auf der Karriereleiter nach oben klettern kann, zeigt das Beispiel des Innenverteidigers Jonathan Tah. Dieser war vor zwei Jahren, als Laurens Gnichwitz in das nur 14 Plätze fassende HSV-Internat zog, noch dessen Zimmernachbar. Am vergangenen Dienstag spielte Tah nun in der Champions League mit Bayer Leverkusen gegen die Barcelona-Stars Neymar, Luis Suárez und Andrés Iniesta...