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Silvester Silvester: Feuerwehr mit Großaufgebot

Von albrecht günther 30.12.2015, 09:11
Der Chorleiter hat an der Orgel in der Krypta, die er im Jahr 2005 selbst für die Bespielbarkeit ergänzt hatte, aufmerksame Zuhörer.
Der Chorleiter hat an der Orgel in der Krypta, die er im Jahr 2005 selbst für die Bespielbarkeit ergänzt hatte, aufmerksame Zuhörer. Gisela Jäger Lizenz

Klosterhäseler - Längst zur beliebten musikalischen Tradition geworden ist im Schloss Klosterhäseler in der Krypta, die aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt und zum einstigen Zisterziensernonnenkloster gehörte, das Konzert am Jahresausklang. So war es nicht verwunderlich, dass Sonntagnachmittag die Stuhlreihen zusammengerückt werden mussten, um im festlichen Ambiente des sakralen Raumes die zahlreichen Besucher aufnehmen zu können.

Unter der Leitung von Rolf Walther erfreute dann der gemischte Kirchenchor, in dem sich Akteure aus Bad Bibra und Nebra vereinen, mit geistlichen mehrstimmigen Gesängen, die natürlich auch noch den Bezug zum Weihnachtsfest hatten. Der Nebraer Pfarrer Michael Röpke, selbst Chormitglied, rezitierte zwischen den Liedern verschiedene Texte, die vom Psalm 96 bis zu heiteren, zur Jahreszeit passenden Kurzgeschichten reichten. Den melodischen Rahmen des Chorkonzerts setzte Rolf Walther, der das eindrucksvolle, um 1850 von Orgelbauer Voigt aus Lossa in der Krypta aufgebaute Instrument erklingen ließ. Walther hatte diese Schauorgel bereits im Jahr 2005 selbst ergänzt.

Zu den vom Chor gesungenen Stücken gehörten „O komm, o komm Emmanuel“, „Herr sei mir gnädig“, „Laudate dominum“, „Wie soll ich dich empfangen“, „Frohlocket, ihr Völker“, „Erde singe, dass es klinge“, „Lobsinget Gott dem Herrn“ und das musikalische „Vater unser“. Mit dem Luther-Spruch „Leben ist nicht ein fromm sein, sondern fromm werden“ eröffnete Röpke seine gut ausgewählten Texte. Diese veranlassten die Zuhörer wiederholt zum Schmunzeln - so die Geschichte von einem Mann, der vor 60 Jahren die Figuren seiner Weihnachtskrippe eigenhändig aus dem Holz von Zigarrenkisten gesägt und mit Fahrradlack bemalt hatte. In den damaligen Zeiten des Mangels waren die Zigarrenkisten als Sperrholzersatz im Tausch gegen Hühnereier eingehandelt worden. So hatte es drei Jahre gedauert, ehe die Krippe vollständig war. Als Symbol für den Tausch zierte letztlich ein Huhn das außergewöhnliche Kunstwerk. „Dezember könnte es immer sein“, hieß es zum Abschluss der besinnlichen Stunde, die mit dem Orgelnachspiel endete. Auf Wunsch eines Geburtstagskindes unter den Chorsängern und der Gäste sangen alle gemeinsam „O du Fröhliche“.