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Museumsverein Schriftstellerin und Muse: Neuntes Klinger-Heft begleitet Sonderschau zu Elsa Asenijeff

Publikation beleuchtet Leben in Großjena sowie literarisches Wirken.

Von Jana Kainz 20.07.2022, 11:09
Es war ihr  Rückzugsort: das Klinger-Haus. Wie Max Klinger und Elsa Asenijeff dort lebten, beleuchtet eine Ausstellung samt Klinger-Heft.
Es war ihr Rückzugsort: das Klinger-Haus. Wie Max Klinger und Elsa Asenijeff dort lebten, beleuchtet eine Ausstellung samt Klinger-Heft. (Foto: Archiv/Biel)

Großjena - Von vielen war es bereits sehnsüchtig erwartet worden: das Klinger-Heft Nummer 9. Vergangenes Wochenende wurde es auf dem Max-Klinger-Weinberg in Großjena 20 Gästen vorgestellt. Das vom Museumsverein Naumburg herausgegebene Heft, von dem 1.000 Stück gedruckt wurden, begleitet die diesjährige Sonderausstellung „Elsa Asenijeff und Großjena“ im Klinger-Haus (wir berichteten bereits).

Wie in der Ausstellung wird auch auf den knapp 60 mit vielen Bildern angereicherten Seiten die Schriftstellerin und Klinger-Lebensgefährtin Elsa Asenijeff vorgestellt. Vor allem aber soll ihr gemeinsames Leben mit Max Klinger auf dem Großjenaer Weinberg beleuchtet und Einblick in ihren dortigen Alltag gegeben werden.

Kein einfaches Unterfangen für Kuratorin Conny Dietrich aus Jena, die auch die Texte für das Heft verfasste. Darin schreibt sie: „Asenijeffs Aufenthalten auf dem Weinberg nachzuspüren kann man vor allem anhand der Postkarten, die sie meist zusammen mit Klinger aus Großjena an Freunde und Bekannte verschickte. Viele haben sich in öffentlichen und privaten Sammlungen erhalten. Klinger und Asenijeff nutzten dieses noch recht junge Medium der Kommunikation ausgiebig und sandten sich gelegentlich Karten auch gegenseitig zu. Die notierten Kurznachrichten veranschaulichen, wie oft sie tatsächlich hier gemeinsame Tage verbrachten und geben bisweilen auch kleine Einblicke in den Alltag auf dem Weinberg.“ Aber auch mit vielen Details wartet die Ausstellung und nun auch das Klinger-Heft auf, die auf Asenijeffs Aufenthalt hindeuten.

Zur aktuellen  Sonderschau im Großjenaer Klinger-Haus, die Elsa Asenijeff gewidmet ist, ist jetzt das 9.  Klinger-Heft mit diesem Deckblatt erschienen.
Zur aktuellen Sonderschau im Großjenaer Klinger-Haus, die Elsa Asenijeff gewidmet ist, ist jetzt das 9. Klinger-Heft mit diesem Deckblatt erschienen.
(Foto: Museum)

Weil Conny Dietrich am Herzen liegt, dass Elsa Asenjieff nicht länger allein als Lebensgefährtin des großen Künstlers Max Klinger wahrgenommen wird, reicherte sie die aktuelle Ausstellung so an, dass Asenijeff auch als Schriftstellerin und Intellektuelle gerecht wird. Dafür hatte die Kuratorin die Leipziger Literaturwissenschaftlerin und Asenijeff-Spezialistin Rita Jorek unterstützend an ihrer Seite. So stellt Rita Jorek in der Sonderausstellung ein bislang unbekanntes Notizbuch der Elsa Asenijeff vor. Ebenso ist die Literaturwissenschaftlerin mit einem Beitrag über Asenijeffs schriftstellerisches Schaffen im Klinger-Heft vertreten.

Während der Präsentation der von Siegfried Wagner gestalteten Broschüre, für die die beiden Asenjieff-Expertinnen nach Großjena gekommen waren, zeichnete sich ab, wie sehr Privates von Interesse ist. Welchen Einfluss hatte die gemeinsame Tochter Désirée auf das Leben ihrer Eltern, Elsa Asenijeff und Max Klinger, oder was war Elsa Asenijeff für eine Persönlichkeit - diese Fragen trieben die Präsentations-Gäste besonders um.

Erworben werden kann das neunte Klinger-Heft zu 3,50 Euro im Klinger-Haus, im Stadtmuseum „Hohe Lilie“ am Naumburger Markt oder im Internet unter: www.mv-naumburg.de