Parken am Bahnhof kostet
Halle/MZ. - NAUMBURG- Fürs Parken am Naumburger Hauptbahnhof werden ab 1. Januar 2010 Gebühren fällig. Das hat der Naumburger Gemeinderat in seiner Sitzung, die Mittwochabend im Oberlandesgericht stattfand, mehrheitlich beschlossen. Wer auf dem Parkplatz bis zu vier Stunden sein Auto oder Motorrad abstellt, zahlt 50 Cent. Die Tageskarte kostet einen Euro und die Monatskarte 15 Euro. Diese Gebühren entsprechen denen, die auf dem Parkplatz Vogelwiese fällig werden.
Die Stadtverwaltung begründet die neuen Parkgebühren damit, dass sie zur Unterhaltung des Bahnhofsparkplatzes erhebliche Mehrausgaben für Reinigung, Grünflächenpflege, Winterdienst. Straßenbeleuchtung und Reparaturen hat. Im Vorfeld der Abstimmung zum Thema meldete SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Sander "Klärungsbedarf" an. Er kritisierte, dass mit dieser neuen Regelung insbesondere die Pendler betroffen sind, die täglich mit der Bahn zu Arbeit fahren müssen. "Naumburg sollte für seinen Standortfaktor werben, aber diese Maßnahme ist absolut kontraproduktiv", so Sander. Zudem führte er an, dass Monats- oder Jahreskarten deren Inhabern nichts nützen, weil am Bahnhof zu wenige Parkplätze zur Verfügung stehen. Ein Großteil der Pendler, die nach 7 Uhr morgens hier parken wollen, müssen ihren Pkw in der Pfützenlandschaft nebenan abstellen, erklärte Sander. Er forderte, die neue Parkgebührenordnung "auf Eis" zu legen und erst wieder ins Gespräch zu bringen, wenn noch weitere Parkplätze angelegt worden sind. Armin Müller, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters, erklärte daraufhin, dass nur Gebühren für die bereits bestehenden Parkplätze fällig werden. Er informierte, dass die Stadt noch weitere schaffen werde. Das hintere Gelände wolle die Stadt von der Bahn abkaufen und entsprechend herrichten. Müller verwies darauf, dass in Nachbarstädten wesentlich höhere Gebühren gefordert würden. Mit einer Monatskarte könne dessen Besitzer auch auf der Vogelwiese parken, so Müller. In einer Stellungnahme verwies die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Naumburg, Steffi Schikor, darauf, dass die neuen Parkgebühren am Bahnhof "vor allem zu Lasten von Auszubildenden und Arbeitspendlern in der Region" geht. In der Hauptsache seien Frauen betroffen, die "in der Regel ein geringeres Einkommen als Männer beziehen". Diese Argumente brachte auch Stadträtin Bärbel Cronau-Kretzschmar (Bündnisgrüne) vor. FDP-Fraktionsvorsitzender Uwe Droese meinte dagegen, dass die Gebührenregelung moderat sei und seine Fraktion dem Vorschlag der Verwaltung zustimme. Ralf Schleife (CDU-Fraktion) gab die folgende Erklärung ab: "Wenn man sich ein Auto leisten kann, ist auch eine Parkplatzgebühr drin." Kommentar