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OB-Wahl in Naumburg OB-Wahl in Naumburg: Kandidaten wagen sich aus der Deckung

Von Harald Boltze 19.02.2021, 07:44
Rathaus Naumburg
Rathaus Naumburg Hellfritzsch

Naumburg - Stell dir vor, es ist Oberbürgermeister-Wahl, und keiner weiß davon. Nun, diese Darstellung ist sicherlich überspitzt. Aber für eine solch wichtige Entscheidung - nämlich, wer die Geschicke Naumburgs ab dem 1. Juli für sieben Jahre leiten darf - ist das Thema in der Domstadt bisher wenig präsent.

Nun aber ändert sich das. Erstens, weil die CDU am kommenden Freitag ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin aufstellen wird. Zweitens, da mit Henrik Schumann ein aussichtsreicher Bewerber sein Programm veröffentlicht. Und drittens, da jetzt drei weitere Kandidaten mittels Facebook ihren Hut in den Ring geworfen haben. Gewählt wird in Naumburg am 11. April dieses Jahres. Bis zum 15. März kann man eine Bewerbung einreichen. Für den 22. März plant die Stadtverwaltung eine Vorstellung aller zugelassenen Kandidaten, wie auch immer das in Corona-Zeiten aussehen wird. Doch wer will ins Rennen gehen? Tageblatt/MZ gibt dazu den Überblick.

Die CDU-Kandidatur:

Undine Rudolph gegen Armin Müller, so lautet das partei-interne Duell am kommenden Freitag, 26. Februar, im Ratskeller. Dann werden sich die Mitglieder des CDU-Ortsverbandes zwischen der Mitarbeiterin im städtischen Rechnungsprüfungsamt und dem städtischen Fachbereichsleiter entscheiden. Brisanz gewinnt das Duell dadurch, dass bisher alle Naumburger Oberbürgermeister der Nachwendezeit von der CDU gestellt wurden. Auf Curt Becker folgte Hilmar Preißer und anschließend der noch bis Ende Juni amtierende Bernward Küper, der auf eigenen Wunsch zum Städte- und Gemeindebund wechselt.

Henrik Schumann:

Mit einem achtbaren Ergebnis war der mittlerweile 55-jährige Geschäftsführer eines Architekturbüros bei der OB-Wahl 2014 hinter Bernward Küper auf Platz zwei gelandet. Zwar sitzt Schumann für die Vereinte Bürgerliste im Naumburger Gemeinderat, doch am 11. April wird er „parteilos und unabhängig“ antreten, wie er in seinem umfangreichen Wahlprogramm schreibt, das er dieser Tage auch auf seine Homepage stellen will. Unter anderem nennt er dort Pflichtaufgaben des neuen Oberbürgermeisters: nämlich die „Wiederherstellung und langfristige Sicherstellung einer ausgeglichenen Haushaltsführung“, die Neuausrichtung hin zu einer „schlanken, jünger werdenden und effizienteren Verwaltung“ sowie die „Förderung von Engagement, Zusammenhalt, Respekt und Miteinander“. Zudem beschreibt er in einer „Zeitreise“, wie Naumburg im Jahr 2028, zum 1000-jährigen Bestehen der Stadt, aussehen könnte.

Benjamin Bossone:

Der 37-Jährige mag womöglich nur wenigen Naumburgern bekannt sein. Geboren und wohnhaft in Bayern, hat er eine „starke familiäre Bindung zur Saale-Unstrut-Region“, wie er auf Tageblatt/MZ-Anfrage sagt. So habe er auf der Schönburg geheiratet. Auch unabhängig von einem möglichen Wahl-Erfolg denke er stark darüber nach, von Bayern in den Süden Sachsen-Anhalts umzuziehen, so Bossone. Der Verwaltungsfachwirt war laut eigener Aussage noch nie einer Partei angehörig. Was ihn für den OB-Posten qualifiziert, will er am heutigen Freitag und morgigen Sonnabend von 8 bis 16 Uhr allen Interessierten auf dem Naumburger Markt persönlich sagen.

Marcus Runge:

Als gebürtiger Naumburger und angestellter Techniker bei einer hiesigen Fensterbau-Firma will Marcus Runge ins Rennen gehen. Der 44-Jährige ist als Parteiloser, wie die meisten der anderen Bewerber auch, gerade dabei, die 100 Unterschriften zu sammeln, die es für eine Kandidatur braucht. Seine Motivation: „Naumburg muss wieder eins werden. Wir müssen wieder mehr zusammenhalten und auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Zudem gelte es, in die Jugend zu investieren. Politisch engagiert war Runge bisher noch nicht.

Hubert Lienau:

Etlichen Naumburgern womöglich als der Kinder beschenkende Weihnachtsmann vom Weihnachtsmarkt oder als Schiedsrichter von den hiesigen Fußballplätzen bekannt, hat auch Hubert Lienau auf Facebook seine Kandidatur erklärt. Dort heißt es, dass Lienau als parteiloser „Bürger dieser schönen Stadt“ bei einem Wahlerfolg wieder ein Bürgermeister sein will, der für seine Bürger da ist. Zudem verkündete er dort, dass es nicht nötig ist, in einer Partei zu sein, um gute Politik zu machen.