Tageblatt/MZ hat die neue Heimspielstätte der HCB-Männer getestet Nun auswärts zu Hause
Handball: Wie das Drittliga-Team der Burgenländer die Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen bewertet und was die Zuschauer dort erwartet.
Hohenmölsen/Naumburg - Der erste Eindruck ist ein guter: größere Zuschauerkapazität, freie Sicht aufs gut ausgeleuchtete Spielfeld von allen Plätzen, kurze Wege für das Publikum (ob zur Toilette oder zur Bar). Keine Frage: Die Glückauf-Sporthalle in Hohenmölsen ist absolut drittligareif. Sie wird den Männern des HC Burgenland in zunächst sieben Partien der bevorstehenden Saison 2021/22 (vorerst bis zum Ende des Kalenderjahres) als Heimspielstätte dienen. Jeweils samstags ab 19.30 Uhr.
Das „Euroville“ in Naumburg hatte dem Club nach der Veröffentlichung des offiziellen Spielplans nur ganz wenige freie Termine, und dann auch nicht die passenden, anbieten können (Tageblatt/MZ berichtete). Erst die vier verbleibenden Heimpartien der Hauptrunde in der neu gebildeten Staffel C der 3. Liga, Anfang 2022, sollen dann wieder in der Halle des Jugend- und Sporthotels am Naumburger Michaelisholz ausgetragen werden (siehe unten: „Termine und Gegner“). Schaffen es die HCB-Männer nach Hin- und Rückrunde nicht unter die besten sechs Teams ihrer Staffel, müssen sie noch eine Abstiegsrunde bestreiten.
Abwehr steht immer besser
Das letzte offizielle Testspiel vor Saisonbeginn, am vergangenen Sonntagnachmittag in der Glückauf-Sporthalle gegen den Oranienburger HC ausgetragen, nutzten die Burgenländer zu einem Probelauf unter Pandemie-Bedingungen. Alles klappte reibungslos: Einlass per Luca-App oder schriftlich mit einem Kontaktformular, danach Bändchen ans Handgelenk und ab zur Kasse, die auch in Hohenmölsen von HCB-Schatzmeister Klaus Löschigk mit den Eintrittsgeldern „gefüttert“ wird. „Für uns Stößener und auch die Zuschauer aus Prittitz ist die Fahrt hierher nicht unbedingt weiter als nach Naumburg“, sagt Löschigk. „Wie unsere Fans aus der Domstadt allerdings mit der Situation umgehen werden, kann man jetzt noch nicht einschätzen.“
Am Sonntag war die Resonanz schon mal gar nicht so schlecht: Knapp 100 Zuschauer waren nach Hohenmölsen gekommen und hatten den 27:22-Erfolg des HCB-Teams gegen die ebenfalls in der 3. Liga, allerdings in einer anderen Staffel, um Punkte kämpfenden Oranienburger miterlebt. In der abgebrochenen Saison 2020/21 waren beide Teams noch in der damaligen Nord-Ost-Staffel vereint; da unterlagen die Burgenländer dem gastgebenden OHC deutlich mit 23:31.
Auch für HCB-Trainer Steffen Baumgart war der Probelauf gegen die ambitionierten und finanziell weitaus besser ausgestatteten Brandenburger in vielerlei Hinsicht erkenntnisreich. Sportlich gesehen dahingehend, dass die Abwehr seines Teams immer besser funktioniert. „Da haben wir zuletzt große Fortschritte gemacht, und das gibt uns Rückenwind für die bevorstehenden Aufgaben“, so Baumgart, der gegen Oranienburg noch auf Kreisläufer Mirco Fritzsche und Rechtsaußen Philipp Große verzichten musste.
Auch mit dem Umfeld in Hohenmölsen ist der HCB-Coach zufrieden: „Wir trainieren bereits seit drei Wochen dienstags dort. Die Kabinen und sanitären Anlagen sind top. Alle sind sehr hilfsbereit. Der Hallenwart entriegelt für uns den Schließmechanismus, damit wir duschen können und nichts bezahlen müssen. Das ist uns zum Beispiel in der Naumburger Seminarstraße nie passiert.“ Man spüre eben an allen Ecken und Enden, so Baumgart, dass man in der Glückauf-Sporthalle willkommen sei.
Kleinere Problemchen, wie die Netzbefestigung an den Toren (die wohl nicht für Profihandball vorgesehen seien) oder der Lichteinfall in den Abendstunden, der für Sichteinschränkungen bei den Keepern sorgt, könnten locker noch behoben werden. Oder sie erledigten sich bis zum ersten Heimspiel am 11. September wegen der früher einsetzenden Dunkelheit von selbst.
Verein übernimmt Bewirtung
Dann, wenn der HSV Hannover zum Drittliga-Punktekampf nach Hohenmölsen kommt, wird der gastgebende Verein auch die Bewirtung seiner Zuschauer und Gäste übernehmen. Damit könne man die zu zahlende Hallenmiete kompensieren und mit „plus/minus null“ aus dem zwangsweisen Umzug herauskommen, so Clubchef Uwe Gering, der ebenfalls die Bedingungen vor Ort lobt. „Auch unter Corona-Bedingungen bekommt man 250 oder sogar mehr Zuschauer in die Halle. Einlass und Ausgang kann man super voneinander trennen. Der Hallenboden ist top in Ordnung. Wir können uns nicht beschweren.“
Nun geht die Saisonvorbereitung der Burgenländer in die heiße Phase. Einen letzten Leistungstest bestreitet das Team am morgigen Donnerstag ab 20 Uhr in Plotha mit einem Trainingsspiel gegen Rot-Weiß Staßfurt, und die Sponsoren des Vereins werden mit einer geselligen Veranstaltung am kommenden Freitag in der Naumburger Gaststätte „Bismarckturm“ auf das bevorstehende Spieljahr eingestimmt.
Termine und Gegner
Bis zum Jahresende werden die Männer des HC Burgenland ihre Drittliga-Heimspiele jeweils an einem Samstag in der „Glück-Auf-Sporthalle“ in Hohenmölsen austragen. Das sind die Termine und Gegner (Anwurf ist jeweils 19.30 Uhr) - 11. September: HSV Hannover; 25. September: SV Anhalt Bernburg; 9. Oktober: SC Magdeburg II; 23. Oktober: Northeimer HC; 20. November: Eintracht Hildesheim; 27. November: SV Plauen-Oberlosa (Beginn der Rückrunde); 11. Dezember: TSV Burgdorf II.
Im Naumburger „Euroville“ sollen im Jahr 2022 dann die restlichen Heimspiele der Hauptrunde stattfinden - 22. Januar, 19.30 Uhr: TuS Vinnhorst; 12. Februar, 19.30 Uhr: MTV Braunschweig; 26. Februar, 20 Uhr: Hannover-Burgwedel; 5. März, 19.30 Uhr: SC DHfK Leipzig II.