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Neue Düker sichern Abfluss

Von DIETER JÄGER 09.06.2011, 06:53

KARSDORF/LAUCHA. - Verschlissene alte Bauwerke

"Sie ersetzen verschlissene alte Bauwerke, die schon vor etwa 80 Jahren in schwerer Handarbeit angelegt worden waren", sagte Günter Höroldt. Er ist bereits seit 1993 Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes (UV) "Untere Unstrut" (siehe auch "Hintergrund"), der zwischen Lossa und Ziegelroda im Saalekreis sowie der Mündung der Unstrut in die Saale für den ordnungsgemäßen Abfluss der so bezeichneten Gewässer zweiter Ordnung zuständig ist. Der UV hat auf rund 50 000 Hektar Fläche Gräben von etwa 470 Kilometer Länge zu betreuen - "von allen Bächen, deren Wasser in die Unstrut fließt", erläuterte der 58-Jährige weiter.

Die jüngste Düker-Aktion sei bereits seit etwa zehn Jahren in der Planung gewesen. Sie sollte eigentlich schon Ende vergangenen Jahres über die Bühne gehen. Einen Strich durch die Rechnung gemacht habe da allerdings das Hochwasser der Unstrut, für die der Verband aber nicht zuständig sei, beeilte sich Höroldt zu erklären: "Ein eingeschränkter Abfluss ist nicht vordergründig die Ursache von Hochwasser. Das Problem ist der Grundwasserstand." Die alten Düker mussten laut Geschäftsführer ersetzt werden, weil sich die Flussbettverhältnisse geändert haben. Günter Höroldt: "Die Zuleitgräben lagen viel höher als der Wasserstand der Unstrut. Die Schachtbauwerke standen bereits im Flussbett. Der Einlauf im freien Gefälle war nicht mehr gewährleistet." Über die Düker wird das Wasser der Bäche nun am jenseitigen Ufer wieder in Gräben und von dort ohne Stau-Erscheinungen an anderer Stelle in die Unstrut geleitet.

Landeshilfe ermöglichte Investition

Die neuen Rohrleitungen seien mit Hilfe moderner Technik im Spülbohrverfahren recht schnell in den Boden gebracht worden - begünstigt auch durch den weichen Untergrund. Höroldt sprach aber von aufwendigen, noch laufenden Erdarbeiten zur Sanierung des Unstrutufers. Die bisherigen Rohre müssten ebenso entfernt werden wie die alten Schachtbauwerke. Zudem seien Pflasterarbeiten nötig. Der Geschäftsführer bezifferte die Gesamtinvestition für die beiden Düker und die Nebenanlagen mit rund 175 000 Euro. Möglich sei diese aber nur geworden, weil sich das Land "nach langem Ringen" mit 150 000 Euro an den Kosten beteiligt hatte.