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Naumburg Naumburg: Stadt führt das Handy-Parken ein

Von HARALD BOLTZE 16.05.2011, 07:24
Das Handypark-System am Dom in Naumburg hat den ersten Test bestanden. (FOTO: TORSTEN BIEL)
Das Handypark-System am Dom in Naumburg hat den ersten Test bestanden. (FOTO: TORSTEN BIEL) CARDO

NAUMBURG/MZ. - Naumburg ist als ersteStadt in Sachsen-Anhalt dabei: Seit Montagkönnen Autofahrer an drei gebührenpflichtigenParkplätzen in der Stadt ihr Auto ohne Parkticketstehen lassen - und zwar ohne deshalb einKnöllchen zu kassieren. Das Zauberwort dafürlautet Handyparken. Dabei wird die Gebührbargeldlos mit der Rechnung für das Mobiltelefonbezahlt - als Alternative zum weiter bestehendenSystem via Bargeld und Parkautomat. Die MZhat getestet, wie das System funktioniert.

Zahlenfolge bringt schnellen Erfolg

Es ist Montagvormittag, ich hole meinHandy aus der Tasche, öffne die SMS-Funktionund schaue auf die Anweisungen auf dem Parkscheinautomaten.Zunächst soll ich die Kurzwahl 44077 eintippen.Danach im Textfeld die sechsstellige Parkzonennummer.Für Parkplatz am Dom, wo ich gerade stehe,lautet sie 630664. Danach folgt mein Kfz-Kennzeichen,also BLK-BO 14, das ich hintereinanderwegund mit einem Punkt dahinter eintippen soll.Auch einfach. Schließlich noch die gewünschteParkzeit in Minuten. Ich nehme einfach mal60, und meine SMS sieht so aus: 630664BLKBO14. 60.Und Tatsache: Eine Zeichenfolge, die keinMensch verstehen würde, scheint im Computersystemder Firma Mobile City den gewünschten Effektzu haben. Sekunden später bekomme ich eineSMS zurück: "Danke Handyparker. Parkvorganggestartet. Ende 16.05.11 - 11.07h. Preis1,00 EUR."

Der Test hat geklappt. Denn ein Blick aufdas Kontrollhandy - das den Naumburger Politessengerade von einer Mobile-City-Mitarbeiterinerklärt wird - zeigt: Ich bin drin. Und obwohlich kein Zettelchen in meinem Auto liegenhabe, können die Politessen auf ihrem Handytrotzdem sehen, ob und für wie lange ich fürdas Parken im Schatten des Doms bezahlt habe.

Stellt sich nur die Frage: Was hat es gebracht?Einen finanziellen Vorteil? Nein, im Gegenteil.Die Parkgebühr ist gleich. Für die SMS zahleich in meinen Tarif 19 Cent. Eine Servicegebührmusste ich nicht zahlen. Das ändert sich abdem 17. August. Um das System attraktiv zumachen, übernimmt die Stadtverwaltung diesebis dahin. Danach müssen die zwölf Cent vomVerbraucher gezahlt werden. Welchen Vorteilhatte ich also? Nun, ich brauchte kein Kleingeld.Das kann von Vorteil sein. Und, ich kann vonunterwegs das Parkticket verlängern, ohnezum Auto zurück zu müssen - falls es mal längerdauert. Das klingt auch nicht schlecht.

Tarife wie am Automaten

Noch besser ist jedoch der Service, denMobile City denjenigen anbietet, die sichkostenlos unter www.mobilecity.de oder derkostenlosen Telefonnummer 0800-8877 registrierenlassen. Sie müssen auf dem Parkplatz keineSMS schreiben, sondern können die gerade genannteNummer zum Starten und Beenden ihres Parkvorgangesanrufen. Auch kostenlos. In manchen der 50Städte, wo Mobile City Handyparken anbietet,kann so minutengenau abgerechnet werden. InNaumburg ist dies vorerst nicht möglich. Hiergelten - wie am Automaten - die halbstündlichenund stündlichen Tarife.