Konzeptideen werten Blütengrund auf
NAUMBURG. - In seiner Beschlussvorlage verwies Oberbürgermeister Bernward Küper sowohl auf die touristische Bedeutung als auch auf die Besonderheit des Blütengrundes: "Die Entwicklung und Verbesserung der touristischen und kulturellen Infrastruktur ist ein Bestandteil der Wirtschaftsstruktur der Stadt. Besonderes Interesse gilt in diesem Zusammenhang der behutsamen Entwicklung des Blütengrundes, eines sehr sensiblen Areals. Dieses Gebiet hat - bedingt durch sein spezifisches Landschaftsbild mit Weinbergen, Obstgehölzen und Auenwiesen - eine besondere Struktur und somit höchste Aufmerksamkeit verdient."
In der Debatte vor der Beschlussfassung wurde auch über den im Konzept enthaltenen Vorschlag diskutiert, den Blütengrund als Ort einer Landesgartenschau zu nutzen. Dazu äußerte der Fraktionschef der Bündnisgrünen, Torsten Pörnig, erhebliche Bedenken. "Der Bereich ist Überschwemmungsgebiet, deshalb ist es nicht sinnvoll, dort eine Landesgartenschau anzulegen." Außerdem müsse bei allen Maßnahmen der Charakter des Blütengrundes gewahrt bleiben. "Wir befürworten den Plan als gute Grundlage, dennoch muss es bei einem sanften Tourismus bleiben", so Pörnig weiter.
Küper entgegnete, dass es sich bei der Gartenschau nur um einen Vorschlag handele. "Natürlich wäre eine solche Schau für Naumburg reizvoll. Sie würde aber nur dann funktionieren, wenn weitere Teile der Stadt bis hinauf zum Bürgergarten einbezogen werden. Außerdem muss sichergestellt sein, dass das Gelände auch nach Ende der Schau genutzt und deshalb nicht zum Defizitgeschäft wird." Vor 2015 allerdings gebe es keinen Handlungsbedarf, weil dann in Sachsen-Anhalt eine Bundesgartenschau stattfinden soll. Unterstützung erhielt der Plan von Stadtrat Roland Ködel (parteilos). "Wenn sensibel vorgegangen wird, ist der Plan eine gute Sache."
Zuvor hatte Küper über den Streit zwischen der Stadt und Fährmann Manfred Schmidt informiert. Dabei müsse zwischen der Neuverhandlung des Pachtvertrages für Fähre sowie Fährgelände und dem Drängen der Stadt auf Abtransport des Wohnkahns (wir berichteten) unterschieden werden. "Dies hat nichts miteinander zu tun. Wir haben Herrn Schmidt einen erweiterten Pachtvertrag angeboten, weil wir Fähre, Schiffsverkehr und Gastronomie erhalten wollen. Aber wir müssen darauf drängen, dass der illegal auf der Saale platzierte Wohnkahn entfernt wird."