Kanuverleih Nebra investiert in zweiten Standort Kanuverleih Nebra investiert in zweiten Standort: Sibirien an der Freyburger Unstrut

Freyburg - Sie ist gefertigt aus echter Sibirischer Lärche - die unübersehbare, leuchtend gelbe Blockhütte direkt am Unstrutufer, die zu Füßen der Freyburger Schweigenberge und in unmittelbarer Nachbarschaft zum dortigen Freibad immer weiter Form und Gestalt annimmt. Der Kanuverleih Nebra schafft hier neben seinem „Hauptquartier“ in Karsdorf eine zweite, sogenannte Kanu-Fahrrad-Station mit Lagermöglichkeiten für Ausrüstung, einem Büro sowie - gleichfalls ein wichtiger Punkt - drei Toiletten, von denen eine behindertenfreundlich gestaltet wird.
„Dieser zweite Standort zusätzlich zu unserem Stammsitz in Karsdorf versetzt uns in die Lage, die immer stärkere Nachfrage nach kombinierten Touren, also erst zu Wasser und dann per Drahtesel zu Lande oder umgekehrt, sehr viel besser zu bedienen“, nennt Kanuverleih-Chef Andreas Baatz die Hauptmotivation für das Bauvorhaben.
"Kann komplette Ausflüglergruppe stimmungsmäßig in den Keller ziehen"
Klar könne man die Boote zumindest theoretisch an jeder denkbaren Unstrut-Anlegestelle einsetzen beziehungsweise aus dem Wasser nehmen. „Doch Infrastruktur haben Sie da nicht und somit eben auch keinen Komfort. Im Klartext: Wenn Sie einen 15-köpfigen Gästetrupp zum Paddeln in Empfang nehmen und nur einer von denen muss aufs Klo, kann aber nicht: Dann kann so etwas die komplette Ausflüglergruppe stimmungsmäßig in den Keller ziehen“, verdeutlicht der Unternehmer.
Auch deshalb hat er die insgesamt knapp 300.000 Euro teure Investition gewagt und den sich über fast ein Jahrzehnt hinziehenden „Marathon“ in Sachen Realisierung überhaupt angetreten. „Erste Gedanken zu einer Zweigniederlassung in Freyburg hatte ich bereits 2012, wobei das Kalkül beinhaltet, damit auch näher an die touristischen Hotspots und die vielen Übernachtungsgäste eben in der Jahnstadt sowie in Naumburg heranzurücken“, erläutert der 41-Jährige. Als Tourenanbieter wolle er so auch buchstäblich „besser greifbar werden“.
Mit Bürgermeister verschiedene Standorte besprochen
2013, 2014 und 2015 habe man dann mit Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke verschiedene mögliche Standortvarianten durchgespielt und sich letztlich auf das Areal gleich westlich des Freibads verständigt. „Dieser Platz hat zum einen Charme: Schweigenberge, Weingalerie und Freyburger Innenstadt sind in Fußwegentfernung.
Er bietet aber auch wassertouristisch eine Menge Vorteile: Mit 0,5 Kilometer pro Stunde ist die Strömungsgeschwindigkeit der Unstrut hier für jedwedes Rangiermanöver angenehm gering. Zudem liegt die Stelle noch in einer solchen Distanz zu Karsdorf, dass sie sowie die ihr vorgelagerte Schleuse in Zeddenbach während einer Tagestour zu erreichen sind“, zählt Andreas Baatz auf. Nachdem 2016 ein Vorgängerbau auf dem Grundstück abgerissen wurde, habe man 2018 zunächst den für die Aufbewahrung der Ausrüstung vorgesehenen Keller errichtet und im Herbst des Jahres 2018 mit dem Bau der eigentlichen Blockhütte begonnen. Dies geschieht großenteils in Eigenleistung, um Kosten zu sparen.
Klärungen mit Bauamt sowie Pandemie sorgen für Verzögerung
2019 kam es infolge zunächst erforderlicher Klärungen mit dem Bauamt zu Stockungen beim Baufortschritt, zu denen sich im vorigen Jahr schließlich noch pandemiebedingte Verzögerungen gesellten. „Jetzt liegen wir aber sowohl beim Innenausbau als auch bei der Fertigstellung der Terrasse, auf der später die fachliche Unterweisung für die Gelegenheitspaddler erfolgen soll, in den letzten Zügen. Wir hoffen, mit unserer neuen Station am 24. April in Betrieb und ans Netz gehen zu können, vorbehaltlich der weiteren Entwicklung in Sachen Corona natürlich“, erklärt der Chef des anfangs in Nebra beheimateten und deswegen so benannten Kanuverleihs. Die große Einweihungssause mit Förderern und Unterstützern des Baus werde wohl erst 2022 steigen können, kündigt er an.