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Interview Interview: Jetzt soll's ein Jüngerer richten

20.09.2015, 08:05
Mit Windrädern in Grün: Kinder der Tagesstätte „St. Nikolaus“ aus dem Naumburger Luisenhaus zählen zu den ersten Teilnehmern des neuen Umweltprojektes der Technischen Werke Naumburg.
Mit Windrädern in Grün: Kinder der Tagesstätte „St. Nikolaus“ aus dem Naumburger Luisenhaus zählen zu den ersten Teilnehmern des neuen Umweltprojektes der Technischen Werke Naumburg. torsten biel Lizenz

Naumburg - Die Verbindungen der Naumburger Straßenbahn reichen nicht nur vom Hauptbahnhof bis zur Vogelwiese und mit Geschäftsführer Andreas Messerli in die Schweiz. Die „Ille“ hat seit einiger Zeit auch einen guten Draht nach Norwegen. Aus dem skandinavischen Land kommt ihr Strom, in Wasserkraftanlagen erzeugt.

Das zeigt eine Ökostrom-Plakette, die von den Technischen Werken Naumburg (TWN) nun übergeben wurde und die Fahrgäste unter anderem in der Straßenbahn 38 aus dem Jahr 1960 sehen können. Es sei ein Beitrag, CO2-neutral zu fahren, betonte „Ille“-Chef Andreas Messerli. Zwischen 6000 und 7000 Kilowatt-Stunden verbraucht die Straßenbahn für den innerstädtischen Verkehr im Monat. Auch das Luisenhaus und seine katholische Kindertagesstätte „St. Nikolaus“ nutzen bereits den grünen Strom, wie Geschäftsführer Michael de Boor berichtete.

Mit Hilfe dieses TWN-Produktes wird zudem ein neues Umweltprojekt für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren finanziert. Denn 0,2 Cent pro Kilowattstunde fließen in einen Fonds. Der Startschuss dafür wurde am Freitagvormittag am Straßenbahn-Depot gegeben. Mädchen und Jungen der Kindertagesstätten „Bummi“, „Kleine Strolche“ und „St. Nikolaus“ lernten die Kraft von Sonne, Wind und Wasser spielerisch und anschaulich vermittelt kennen. Mit Hilfe einer Kartoffel, Zink und Kupfer wurde Strom erzeugt, ein Lämpchen zum Glühen gebracht. „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit unserem Energie-Tag gemacht, an dem die Schüler der vierten Klassen in unserem Haus vieles rund um Energie erfahren. Dieses Projekt nun richtet sich an jüngere Kinder, um ihnen schon frühzeitig dieses Wissen zu vermitteln und einen bewussten Umgang mit Ressourcen zu fördern“, erklärte TWN-Sprecherin Sabine Zimmer. Unterstützung gaben dabei Vertreter der Bezirksgruppe Burgenlandkreis des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). „Ich bin selbst als Erwachsener begeistert, wie anschaulich das Thema aufbereitet wird“, sagte „Ille“-Chef Andreas Plehn. Das Projekt des hiesigen Energie-Unternehmens soll künftig in die Kindereinrichtungen getragen oder im Architektur- und Umwelthaus in der Wenzelsgasse durchgeführt werden, blickte Sabine Zimmer voraus. Mit kleinen grünen Windrädern in der Hand traten die Kinder den Heimweg an. Auch Straßenbahn Nummer 38 hat Farbe abbekommen: Die Mädchen und Jungen der „Nikolaus“-Kita haben den Wagen passend zum Thema mit farbiger Fensterfolie geschmückt.

VDI-Mitglied Jürgen Tänzer zeigt den Kindern, wie aus Kartoffeln, Kupfer und Zink Strom entsteht.
VDI-Mitglied Jürgen Tänzer zeigt den Kindern, wie aus Kartoffeln, Kupfer und Zink Strom entsteht.
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