Info Info: Für Kinder vernetzt

Naumburg - Bereits im Juli dieses Jahres ist sie an den Start gegangen, am Mittwoch nun wurde sie im Saale-Unstrut-Klinikum Naumburg offiziell eingeweiht: die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie ist die erste im sowie für den gesamten Burgenlandkreis und darüber hinaus von einer weiteren Besonderheit geprägt, denn sie basiert auf der engen Kooperation zwischen zwei kommunalen Kliniken: zwischen der Klinikum Burgenlandkreis GmbH, die für die Tagesklinik die Räume der ehemaligen Radiologie am Naumburger Klinikstandort in sechsmonatiger Bauzeit hergerichtet hat, und der Merseburger Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis gGmbH, welche diese Tagesklinik als Außenstelle ihrer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KLPPP) in Naumburg betreibt.
In den hellen Räumen der Tagesklinik können zehn Kinder und Jugendliche im Alter zwischen vier und 18 Jahren aufgenommen werden, um deren seelische Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen sowie psychosomatischen Störungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Für diese medizinischen Aufgaben steht Gunter Vulturius, Chefarzt der Merseburger KJPPP, ein neunköpfiges Team zu Seite - bestehend aus einer Ärztin, einem Psychologen, einer Kinderkrankenschwester, einer Krankenschwester, einer Ergotherapeutin, einer Motopädin, einer Erzieherin und einer Sozialarbeiterin. Hinzu kommen zwei Lehrer aus umliegenden Schulen, um für jene jungen Patienten 20 Stunden Unterricht pro Woche abzusichern, für die der Besuch einer Schule während ihres Klinikaufenthaltes nicht ratsam ist.
Immerhin würden die Kinder und Jugendlichen regulär drei Monate in der Tagesklinik betreut. Das erscheine zwar viel, so Vulturius, sei aber erforderlich, wenn die medizinische Hilfe wirksam sein soll. Angesicht dieser langen Zeit, sei es wichtig, die Kinder in der Nähe ihre Heimat zu behandeln. Das ermögliche außerdem, die Familie mit einzubeziehen und auch den Angehörigen lange, teure Wege zu ersparen. Bisher war dies nicht möglich. In Sachen Kinder- und Jugendpsychiatrie gebe es noch zu viele weiße Versorgungsflecke. Das ein solcher im Süden Sachsen-Anhalts beseitigt werden konnte, ist einem Zufall zu verdanken. Während einer Weiterbildung schlossen Vulturius und Christel Franz-Stannigel, Chefärztin der Naumburger Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Bekanntschaft. Da trafen zwei aufeinander, die die gleichen Gedanken hatten. Gemeinsam holten sie für ihre Tagesklinik-Idee die beiden Geschäftsführer der kommunalen Kliniken ins Boot, worauf sich ihr Projekt zum Netzwerk (siehe Beitrag „Info“) weitete.
