Lauchaer entscheiden Landesklasse-Unstrutderby gegen Freyburg knapp für sich Hoffmann schießt „goldenes“ Tor
Fußball: In der Kreisoberliga liegt Bad Kösen nach der ersten von drei Runden vorn.

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten am Wochenende in ihren Punktspielen folgende Resultate.
LANDESLIGA: Eintracht Lüttchendorf - SC Naumburg 3:2 (1:2). Nach drei Niederlagen hintereinander standen die Domstädter am Freitagabend in Lüttchendorf vor einer mental schwierigen Aufgabe. Unter Flutlicht und vor den Augen von knapp 50 mitgereisten SCN-Fans fanden die Gäste aber gut ins Spiel, und sie waren optimistisch den Abwärtstrend stoppen zu können. Da passte es ins Bild, dass Marcel Müller (26.) nach einer Flanke von Jasper Hoffmann goldrichtig stand und zur Führung für die Naumburger einköpfen konnte. Daraufhin ging es Schlag auf Schlag: Christian Schuster glich nach einer guten Einzelleistung für die Gastgeber aus (28.), und zwei Minuten später brachte ein Eigentor von Eintracht-Keeper Pascal Leßmann den SCN wieder in Front. Vorausgegangen war diesem ein Freistoß von Bastian Hanisch, bei dem sich Leßmann komplett verschätzte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging es ebenfalls mit einem Doppelschlag weiter. Dieses Mal aber zuungunsten der Gäste: Der Lüttchendorfer Pascal Neigenfink (50./51.) drehte mit zwei Treffern die Partie. „Danach waren wir mut- und ideenlos, und die Gastgeber spielten es clever runter“, fasste Naumburgs Trainer Matthias Krause den weiteren Verlauf zusammen. Und Krause blickte auch schon auf die kommenden Landesliga-Begegnungen: „Jetzt gilt es, sechs Punkte aus den letzten beiden Hinrundenspielen zu holen und damit die Wende zu schaffen.“ Nach vier Niederlagen in Folge wäre das auch wichtig, um nicht überraschenderweise in den Abstiegskampf der Staffel Süd zu geraten.

LANDESKLASSE: BSC Laucha - FC RSK Freyburg 1:0 (1:0). Die 110 Zuschauer sahen im traditionsreichen Unstrutderby am Samstagnachmittag mit den Glockenstädtern einen verdienten Sieger. Da waren sich auch beide Trainer nach der Partie einig. Während Lauchas Coach Ronny Starch eher verhaltener klang und vor allem aufgrund der „besseren Chancen“ seine Elf vorn sah, war Steffen Giese, Trainer der Gäste, schon deutlicher. „Ein klar verdienter Sieg für die Lauchaer. Da kann ich nur gratulieren, und wir können froh sein, dass wir am Ende nicht noch mehr Gegentore bekommen haben.“ Gleich zu Spielbeginn hatte die BSC-Elf eine der besagten Möglichkeiten, aber der gut aufgelegte Till Klippel kratzte den Kopfball von Lucas Hoffmann aus dem Eck. In der 20. Minute war der RSK-Keeper aber machtlos: Von Christopher Schumann auf die Reise geschickt, lief Alexander Saal bis zur Grundlinie, von dort sah er den einlaufenden Lucas Hoffmann, der Saals Pass direkt zum 1:0 verwertete. Die Freyburger wurden zwar fortan ein wenig aktiver, aber strahlten einzig bei Standardsituationen Gefahr aus. Diese brachten allerdings nichts ein, da die Einheimischen auch in der Defensive auf der Hut waren. In der zweiten Halbzeit hatten dann die Gäste den Wind im Rücken, aber die besseren Chancen weiterhin die Gastgeber. Da sie diese aber nicht nutzten, blieb es beim knappen Spielstand und damit die Spannung immer erhalten. Spätestens nach der Roten Karte für Felix Kaiser (81.) war jedoch bei den Jahnstädtern die Luft raus, und die BSC-Elf brachte den Vorsprung über die Zeit.

SV Braunsbedra - ESV Herrengosserstedt 3:2 (2:2). Wieder musste ESV-Trainer Thomas Kitzing seine Mannschaft gleich auf mehreren Positionen umstellen. Weil auch beide Torhüter verletzungs- und arbeitsbedingt ausfielen, stellte sich Eddi Oberreich zwischen die Pfosten - und der Feldspieler zeigte insgesamt eine gute Leistung. Bereits nach fünf Minuten gingen aber die gastgebenden Geiseltaler durch Adewale Odufuye in Führung. Die Herrengosserstedter fanden nicht ins Spiel, und Odufuye (28.) traf auch zum 2:0. Erst danach konnten die Gäste den Hebel umlegen und mehr Offensivdruck erzeugen. Philipp Hermann (39.) gelang mit einem Schuss ins lange Eck dann auch der Anschlusstreffer. Drei Minuten später war der langjährige ESV-Torjäger Benjamin Hackbart zum 2:2-Pausenstand erfolgreich. Das Führungstor der Herrengosserstedter lag in der zweiten Halbzeit mehrfach in der Luft, aber es wollte nicht gelingen. Die größte Möglichkeit vergab Hackbart, als er den SVB-Kasten knapp verfehlte. Mehr Glück im Abschluss hatten die Braunsbedraer, denn in der 75. Minute sprang der Ball von Eric Lewinskis Hinterkopf zum 3:2 in die Maschen. Diesen Rückstand holten die Gäste, die darauf hoffen, dass ihre Verletztenliste langsam kürzer wird, nicht mehr auf.
KREISOBERLIGA: Blau-Weiß Bad Kösen - SC Naumburg II 3:1 (1:0). Nach dem Lokalderby, das zugleich das Spitzenspiel war, haderten die Naumburger ein wenig mit der Leistung des Schiedsrichtergespanns. In der 35. Minute schickte Referee Daniel Adam SCN-Akteur Kai Eckardt mit der Ampelkarte frühzeitig vom Platz. Auch aus Sicht des Bad Kösener Trainers Matthias Große sei „vor allem die erste Gelbe Karte eine sehr kleinliche Entscheidung“ gewesen. Zuvor hatte Jonas Porsche (32.) aber schon die Führung für die Kurstädter erzielt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit glich Abubacar Schätz(49.) für die Domstädter aus. Danach wurde die ohnehin schon hitzige Stimmung noch einmal angeheizt. Naumburgs Trainer Patrick Hausmann sah ebenfalls die Ampelkarte. Daraufhin entriss ein Zuschauer dem Unparteiischen die Karten, und die Partie musste für zehn Minuten unterbrochen werden. Nachdem sich die Gemüter ein wenig beruhigt hatten, ging es weiter, aber ein Spielfluss wollte nicht mehr so recht zustande kommen. Das SCN-Team drückte, und die Blau-Weißen konterten mit Erfolg. Nach einer Flanke von Porsche köpfte Oliver Eschrich (64.) zum 2:1 ein. Kurz vor Spielende entschied Kevin Gerber mit einer Einzelleistung die Partie und sicherte den Bad Kösenern damit die Tabellenführung.
FC ZWK Nebra - SV Mertendorf 5:1 (2:1). Die Unstrutstädter wurden ihrer Favoritenstellung gerecht und ließen den Wethautalern keine Chance. Nebra fand sehr gut in die Partie. Henrik Möder (19.) eröffnete den Torreigen für die Gastgeber. Sieben Minuten später erhöhte Lukas Poweleit auf 2:0, ehe Maximilian Kranz (27.) verkürzte. In der 40. Minute bekamen die Platzherren einen Elfmeter zugesprochen. Tom Bruder verwandelte, aber der Referee pfiff den Strafstoß zurück, und im zweiten Ablauf scheiterte Bruder am Pfosten. Nach der Pause änderte sich nichts an den Kräfteverhältnissen. Poweleit stellte das Ergebnis mit zwei weiteren Treffern (78./84.) auf 4:1 und sorgte damit für die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit Niklas Hesse. „Ein Sieg mit kleinen schönen Schönheitsfehlern“, sagte ZWK-Trainer Ralf Kretzschmar, der außerdem von „drei wichtigen Punkten, um oben dranzubleiben“ sprach. Nebra liegt nach dem Abschluss der ersten von insgesamt drei geplanten Runden knapp hinter den Bad Kösenern auf Platz zwei.
SV Kretzschau - Lossa/Rastenberg 0:1 (0:1). Trotz großer Personalsorgen konnte sich die länderübergreifende Spielgemeinschaft drei wichtige Punkte sichern. In einer kampfbetonten Partie waren Chancen in der ersten Halbzeit Mangelware. Eine per Kopf verlängerte Ecke von Michael Neuhauß wurde von den Gastgebern auf der eignen Torlinie geklärt, und auf der Gegenseite traf ein Kopfball das Außennetz. Kurz vor der Pause entschied Schiedsrichter Silvio Schaller nach einem Foul an Justin Krämer auf Elfmeter. Clemens Lange (42.) ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß zum 0:1. Im Verlauf der zweiten Halbzeit drückten die Kretzschauer auf den Ausgleich, aber Eintracht/Union-Keeper Manuel Zerlin konnte sich zwei Mal auszeichnen und so die Führung retten. Da auf der Gegenseite auch Tommy Fechner eine der wenigen Möglichkeiten nicht nutzte, blieb es beim knappen Erfolg für Gäste, die aber mit Steve Gerhardt und Kai Vollrath zwei weitere Verletzte beklagen mussten. (tok/maw/hob)