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E-Sport: Wegen Fingerverletzung fehlte SCN-Verteidiger zuletzt im Fifa-21-Ligabetrieb Hanisch ist aber fit fürs „Kerngeschäft“

23-jähriger Landesliga-Kicker sehnt sich nach Fußball auf dem Rasen.

Von Torsten Kühl 25.05.2021, 12:50
Bastian Hanisch (l.), hier im Zweikampf mit Hannes Hoffmann vom BSC 99 Laucha, freut sich auf die Rückkehr auf den grünen Rasen.
Bastian Hanisch (l.), hier im Zweikampf mit Hannes Hoffmann vom BSC 99 Laucha, freut sich auf die Rückkehr auf den grünen Rasen. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Es entbehrt, wenngleich auch ein wenig schmerzhaft, nicht einer gewissen Portion Komik: Da darf ein Fußballspieler wegen pandemiebedingter Verbote seinem liebsten Hobby auf dem grünen Rasen wochen-, ja monatelang nicht nachgehen, obwohl er fit und eigentlich gut in Form ist; andererseits kann er seiner - ebenfalls pandemiebedingt - dadurch stärker in den Fokus geratenen anderen geliebten Freizeitbeschäftigung nicht nachgehen, weil er sich am Finger verletzt hat.

Passiert ist dies Bastian Hanisch, Verteidiger beim Landesligisten SC Naumburg. „Ich habe mir beim Basketballspielen einen Kapselriss am kleinen Finger der rechten Hand zugezogen. Deshalb musste ich zwei Spieltage an der Konsole aussetzen“, berichtet der 23-Jährige. Hanisch vertritt die Farben seines Vereins im Ligabetrieb von Saale-Unstrut-E-Football. Als Tabellensechster der VR-Platinum-Liga lag er vor der Austragung seiner insgesamt vier Nachholpartien - absolviert werden in diesem Wettbewerb jeweils Doppelrunden - in Reichweite zu den Spitzenplätzen.

Joggen und Krafttraining

Der Abwehrspezialist kann inzwischen über sein Missgeschick lachen: „Es heilt langsam, und ich kann wieder auf den Angriffsmodus umschalten.“ Etwa seit seinem zehnten Lebensjahr spielt der Industriemechaniker „Fifa“. Das Online-Turnier auf der Playstation findet er gut. „Ich arbeite ja mit Organisator Robert Jesswein bei der Servicegesellschaft. Es ist super, was er da zusammen mit Ulrich Baumann auf die Beine gestellt hat“, sagt Bastian Hanisch. Jesswein und Baumann, Vorstandsmitglieder des FC RSK Freyburg beziehungsweise der Sportvereinigung Mertendorf, hatten den Ligabetrieb an der Konsole initiiert. Unter allen Teilnehmern werden attraktive Preise verlost; auch Naumburger Tageblatt/MZ gehört zu den Sponsoren (wir berichteten).

Der 23-jährige Abwehrspieler Bastian Hanisch gehört beim SC Naumburg zum Stammpersonal.
Der 23-jährige Abwehrspieler Bastian Hanisch gehört beim SC Naumburg zum Stammpersonal.
(Foto: Torsten Biel)

Nach seiner Rückkehr in den virtuellen Fußball-Wettbewerb freut sich Hanisch nun auch auf die Rückkehr auf den grünen Rasen. Mit seinen Teamkollegen Moritz Denke und Steven Krumbholz sei er durch regelmäßiges Joggen und Krafttraining zwar einigermaßen gut durch die Corona-Zwangspause gekommen, „es nervt aber natürlich langsam, seit Oktober kein Pflichtspiel mehr bestritten zu haben“. Auch das zwischenzeitlich wieder in Kleingruppen möglich gewordene Training sei bekanntlich nach fünf Wochen schon wieder Geschichte gewesen. „Ich hoffe, dass die kommende Saison in einem halbwegs normalen Rahmen durchgeführt werden kann“, so Hanisch.

Ziel: Verbandsliga-Aufstieg

Mit normal meint der SCN-Kicker, „dass wenigstens einmal jeder gegen jeden gespielt hat, damit eine einigermaßen gerechte Ermittlung eines Meisters und von Absteigern erreicht wird“. Die Tatsache, das Blau-Weiß Farnstädt nach nur acht ausgetragenen Partien als Meister der Landesliga-Südstaffel in die Verbandsliga aufsteigen dürfe, sei sicher keine wirklich gerechte Lösung, wobei er damit kein Problem habe, betont Bastian Hanisch. „Es sind Entscheidungen des Verbandes und des betreffenden Vereins.“

Mit Blick auf seine eigene Mannschaft ist Hanisch optimistisch, dass die Naumburger in absehbarer Zeit um den Aufstieg in das Sachsen-Anhalt-Oberhaus mitspielen können. „Wir haben eine super Truppe, eine junge, talentierte noch dazu. Unser Ziel in der bevorstehenden Saison ist es, mindestens unter die drei besten Teams der Südstaffel zu kommen.“ Einer Übergangslösung mit wieder drei Landesliga-Staffeln, wie es sie früher schon einmal gab und wie es der Fußball-Landesverband als mögliche Option in der Hinterhand hat, steht Bastian Hanisch offen gegenüber: „Denn am besten und gerechtesten wäre es natürlich, wenn man wieder mal Hin- und Rückrunde austragen könnte.“