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Gelinst hinter dicke Stahltür

Von Constanze Matthes 29.10.2007, 16:12

Naumburg. - Die freiberufliche Mitarbeiterin der Touristinformation recherchierte dafür im Stadtarchiv. "Doch es war schwer, ausführliche Informationen zu den Banken zu bekommen. Trotz der Hilfe der Archivmitarbeiter", so Wagner. Sie führte die Teilnehmer zuerst in die Stadtkasse im Rathaus und in den Tresorraum, den im Normalfall kein Einwohner zu Gesicht bekommt und mit einer dicken Stahltür aus dem Jahr 1882 von Schlossermeister Louis Jacobi gesichert ist. Für diesen Besuch hatte OB Bernward Küper sein Einverständnis gegeben.

Was für die meisten eine neue Erfahrung war, ist für die ehemalige Kämmerin Evelin Schumann aufgrund ihrer 39 Dienstjahre vertrautes Terrain, auch wenn sie vor drei Jahren in die Altersteilzeit verabschiedet wurde. "Ich finde es gut, dass die Naumburger einmal in die Stadtkasse blicken können", sagte die frühere Finanzchefin und besuchte mit der Gruppe die nächste Station: die Stadtsparkasse. Auch diese hatte im Vorfeld ihr Einwilligung gegeben. Sparkassen-Mitarbeiterin Regina Peinelt öffnete die Tresortür zu den Schließfächern. Mit den zahlreichen Schichten aus Stahl und Eisen wiegt dieses imposante Stück aus dem Hause Carl Kästner rund 1,5 Tonnen. Doch nicht nur Sicherheit prägt das Haus am Topfmarkt. Auch ein gutes Stück Geschichte erzählte Ursula Wagner. Von der früheren Funktion als Schulstandort bis hin zum Wiederaufbau nach der Zerstörung durch einen Luftangriff im April des Jahres 1945.

Nachdem auch das Gebäude der damals ersten Bank in Naumburg am Topfmarkt 11 von außen in Augenschein genommen wurde, ging es im Anschluss in das Stadtmuseum. Hier gab es schließlich aus einer Truhe endlich richtige Scheine. Allerdings nur das Notgeld, dass 2003 mit Motiven von Thomas Müller in Umlauf gebracht wurde.