Maul- und Klauenseuche Gefahr: Trifft es den Tierpark Bad Kösen?
Bad Kösens Tierpark wappnet sich, sollte die Situation kritisch werden. Der Notfallplan steht. Was der Landeszooverband sagt.
Bad Kösen. - Der Tierpark Bad Kösen rüstet sich für den Fall der Fälle: ein Übergreifen der in Brandenburg aufgetretenen Maul- und Klauenseuche. „Wir haben gerade einen Notfallplan ausgearbeitet, um schnell reagieren zu können“, sagte gestern Tierpark-Chef Marno Scherling gegenüber Tageblatt/MZ. Greifen werde er im Wesentlichen, sollte es Seuchenfälle in einem Radius von 40 Kilometern geben. Bereit gelegt habe man bereits Seuchenmatten, außerdem wolle man darauf achten, dass Besucher kein eigenes Futter mehr mitbringen und verfüttern.
Seuche: Lange Liste betroffener Tierarten
Zeitgleich hatte der Landeszooverband darauf verwiesen, dass sich die tiergärtnerischen Einrichtungen auf den Seuchenfall vorbereiten müssen. Entsprechende Alarmpläne würden aktualisiert, Maßnahmen zur erhöhten Kommunikation zwischen den zoologischen Einrichtungen und Desinfektionsmaßnahmen greifen. Die Planung sieht laut einer Pressemitteilung des Verbandes vor, genannte Seuchenmatten an den Eingängen der Tierparke zu platzieren und ein Zutrittsverbot für die auszusprechen, die zu Hause Klauentiere halten. Die Schließung von Streichelgehegen sei obligatorisch.
Dabei fordert Nils Becker, Vorsitzender des Landeszooverbandes: „Wir wünschen uns einheitliche Regelungen in Sachsen-Anhalt. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Maßnahmen auf Bundesebene sind für die tiergärtnerischen Einrichtungen schon problematisch genug. Wir stehen mit unserer Fachexpertise zur Verfügung.“ Wie wichtig es sei, wirksame Maßnahmen durchzusetzen, zeige sich anhand der Liste potenziell betroffener Tierarten. Dazu gehörten neben den klassischen Huftieren wie Rindern, Schafen, Ziegen, Hirschen auch viele weitere Paarhufer wie Giraffen, aber auch Kamele und Elefanten.
Und der Geschäftsführer des Landeszooverbandes macht deutlich: „Die Bedrohung durch die Maul- und Klauenseuche stellt schon in der Prävention für die Zoos und Tierparks eine zusätzliche Belastung dar. Die Einrichtungen sind aktuell mit den Maßnahmen für die bereits grassierende Vogelgrippe beschäftigt. Mit der Maul- und Klauenseuche ist der Aufwand von Material und Finanzen gerade für viele kleine Einrichtungen nicht zu unterschätzen.“