Fusion soll Kunden kaum tangieren
NAUMBURG/ZEITZ. - Die Fusion der Sparkassen Weißenfels und Burgenlandkreis zum 1. Januar soll für die Kunden beider dann vereinigten Kreditinstitute keine negativen Begleiterscheinungen mit sich bringen. Bleiben sollen sowohl alle Geschäftsstellen, als auch - bis auf Ausnahmen - die gewohnten Ansprechpartner für die Kunden.
Fühlbar wird der Zusammenschluss beider Sparkassen lediglich für jene Kontoinhaber im Bereich der jetzigen Kreissparkasse Weißenfels, deren Kontonummern mit solchen der Alt-Sparkasse Burgenlandkreis identisch sind. Betroffen sind etwa 15 Prozent der Kunden, denen vor der technischen Fusion im April eine neue Kontonummer mitgeteilt wird. Einheitlich im Einzugsbereich der neuen Sparkasse, die den Namen Burgenlandkreis trägt, wird die Bankleitzahl 800 5 3000 sein.
Den per Gesetz verordneten Zusammenschluss der Kreditinstitute bezeichneten die Vorstandsvorsitzenden Jürgen Kiehne (Burgenlandkreis) und Roswitha Heßmann (Weißenfels) bereits jetzt als erfolgreich. "Die Vorbereitungen für die Fusion sind nahezu abgeschlossen, die Aufbauorganisation steht, wesentliche Führungspositionen sind besetzt", unterstrich Kiehne während eines Pressegespräches gestern in Zeitz. Geregelt ist demnach, dass Roswitha Heßmann stellvertretende Vorsitzende des dann vierköpfigen Sparkassenvorstandes wird. Diesem gehören neben Jürgen Kiehne noch Thomas Hey und Eckhardt Grethe an. Der Unternehmensbereich Firmenkunden wird wie in der Alt-Sparkasse Burgenlandkreis Mario Kerner unterstehen, während Jana Mack aus Weißenfels für die Privatkunden zuständig ist. Das Vermögensmanagement wird hingegen Henning Partsch leiten, bislang in Zeitz Ansprechpartner des entsprechenden Kundenklientels.
Die Fusion der Sparkassen kommt bei alledem nicht ohne Einsparungen beim Personal aus. Die Rede ist vom Wegfall von bis zu 50 Stellen - laut Sparkasse sozialverträglich gestaltet. "Es ist unser erklärter Wille, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen. Der Stellenabbau soll vielmehr über Altersteilzeit und Teilzeit geregelt werden, auch Abfindungen wird es geben", so Kiehne. Die Einsparungen würden schrittweise erfolgen, noch seien Details zu klären. Nicht betroffen sind laut Vorstand die Geschäftsstellen, auch sollen Auszubildende wie gewohnt im Unternehmen Platz finden und Neueinstellungen vorgenommen werden. Kiehne: "Wir brauchen diese jungen Mitarbeiter." Rein räumlich sollen alle von den Alt-Sparkassen belegten Immobilien auch künftig ohne Abstriche genutzt werden.
Von der Fusion erhoffen sich sowohl Jürgen Kiehne als auch Elisabeth Heßmann positive Effekte für das neue Unternehmen. Dieses sei leistungsstärker, könne Unternehmen größere Kreditlinien gewähren und Privatkunden bessere Produkte anbieten. Bislang kaum angenommene sollen hingegen gestrichen werden. Dabei will sich die Sparkasse auch neuen Geschäftsfeldern öffnen und Spezialisten beispielsweise für Leasing- und Auslandsgeschäfte ausbilden.
In Bezug auf die aktuelle globale Finanz- und Wirtschaftslage betonten beide Sparkassenvorstände, dass den Kunden keine "Kreditklemme" drohe. Das neue Unternehmen bleibe in der Region verwurzelt, es werde nicht auf internationale Geld- und Finanzmärkte angewiesen sein. Kiehne: "Wir verfügen über ausreichend Mittel, um neue Kredite zu vergeben." Von Januar bis Oktober dieses Jahres haben die Sparkassen Weißenfels und Burgenlandkreis Darlehen in Höhe von 158 Millionen Euro ausgereicht, knapp 61 mehr als im Vergleichszeitraum 2007.