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Fußball Freyburger entscheiden Unstrutderby für sich

Landesligist SCN baut seine Serie aus. HFC kann kommen! Bad Kösener in der Kreisoberliga auf Titelkurs.

16.05.2022, 09:39
RSK-Spieler Anton Eisenhut (r.) springt im Unstrutderby eine Etage höher als der Lauchaer Alexander Saal.  Die gastgebenden Freyburger entschieden diese Landesklasse-Partie mit 2:0 für sich.
RSK-Spieler Anton Eisenhut (r.) springt im Unstrutderby eine Etage höher als der Lauchaer Alexander Saal. Die gastgebenden Freyburger entschieden diese Landesklasse-Partie mit 2:0 für sich. (Foto: Andreas Löffler)

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten am Wochenende folgende Resultate.

LANDESLIGA: SC Naumburg - Eintracht Lüttchendorf 3:2 (1:0). Gegen den bisherigen Tabellenzweiten der Staffel Süd bauten die Domstädter ihre Ungeschlagen-Serie auf nunmehr acht Spiele aus. „Wenn man sieht, dass wir in der Rückrunden-Tabelle auf Platz zwei liegen, kann man fast noch irgendwie seinen Frieden finden mit dieser, vor allem wegen der schwachen ersten Halbserie, eher verkorksten Saison“, sagte SCN-Trainer Matthias Krause nach dem Heimsieg im Stadion Saalestraße. Eine starke Einzelaktion von Carsten Pieper war der Ausgangspunkt des Naumburger Führungstreffers, den Kapitän Marcel Müller (18.) erzielte. Keeper Marcel Derbek und auch der Pfosten retteten den knappen Vorsprung in die Pause. Steven Krumbholz (53.) lief nach einem Pass von Innenverteidiger Hannes Niebling der Gästeabwehr davon und erhöhte unter Bedrängnis auf 2:0. Lüttchendorf übernahm nun das Zepter, und Martin Fiebiger und Matthias Müller stellten mit ihren Toren den Gleichstand her. Kurz vor Schluss verletzte sich SCN-Verteidiger Bastian Hanisch bei einer Rettungsaktion; er war einige Zeit benommen, musste vom Platz und im Krankenhaus untersucht werden. Mittlerweile geht es ihm schon wieder besser. In der 89. Minute gelang Mahmoud Ajo in einer Co-Produktion zweier eingewechselter Akteure nach einem Zuspiel von Carl Hoffrichter mit einem Schuss in den Winkel der umjubelte Siegtreffer.

Nun freuen sich Matthias Krause und seine Schützlinge auf das Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten Hallescher FC am kommenden Mittwoch, 18.30 Uhr, auf dem Anger. Der Vorverkauf lief gut; Eintrittskarten für sechs Euro wird es noch an der Abendkasse geben. „Am Dienstag machen wir nur ein leichtes Training, und dann stellt unsere Mannschaft in Vorbereitung auf die Partie noch ein paar Zäune“, so Krause.

BSC-Akteur Fabian Keidel (l.) hat  in diesem Duell mit  Freyburgs Stefan Lehwald die Lufthoheit.
BSC-Akteur Fabian Keidel (l.) hat in diesem Duell mit Freyburgs Stefan Lehwald die Lufthoheit.
(Foto: Andreas Löffler)

LANDESKLASSE, Staffel 9: FC RSK Freyburg - BSC Laucha 2:0 (1:0). „Wir hatten alle auf etwas mehr Zuschauer gehofft, aber das Wetter war vielleicht zu schön“, meinte RSK-Coach Steffen Giese nach dem Unstrutderby. 100 Interessierte hatten den Weg in den Jahnsportpark gefunden, wo die Gastgeber etwas tiefer als sonst standen, um damit dem Lauchaer Spiel mit langen Bällen auf ihr „Riesen“-Duo Keidel/ Schumann die Wirkung zu nehmen. Dies klappte auch recht gut, und Christian Lehwald (25.) erzielte nach Vorarbeit von Chris Linge mit etwas Glück den Führungstreffer der Freyburger. Auf der Gegenseite hatten Kapitän Mario Bothe und Matthias Meissner Pech im Abschluss. Erst in der Schlussphase, nachdem Gästespieler Patrick Hoffmann wegen Meckerns die Ampelkarte gesehen hatte, kam wieder etwas mehr Derbystimmung auf. Fabian Keidel traf per Kopf nur den Außenpfosten des RSK-Gehäuses, und auf der Gegenseite machte Nick Maschke in der Nachspielzeit nach einem Konter den Deckel drauf - mit einem kuriosen Tor. Der Ball bekam, nachdem ihn BSC-Schlussmann Tobias Schöneburg abgewehrt hatte, einen ganz eigenartigen Drall und fand irgendwie den Weg ins Netz. „Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenlob machen. Sie hat die Vorgaben voll umgesetzt“, freute sich Giese, der als Lauchaer in Diensten der Freyburger natürlich gerade an solchen Tagen auch immer wieder die eine oder andere Spitze zu hören bekommt. „Aber da stehe ich drüber, dafür bin ich zu lange im Geschäft“, so Giese.

 RSK Keeper Till Klippel hielt seinen Kasten am Samstagnachmittag im Jahnsportpark sauber.
RSK Keeper Till Klippel hielt seinen Kasten am Samstagnachmittag im Jahnsportpark sauber.
(Foto: Andreas Löffler)

„Es hat die Mannschaft gewonnen, die das nötige Quäntchen Glück hatte. Nach unseren Pfostenschüssen von Christopher Schumann und Lucas Hoffmann prallte der Ball zurück ins Feld. Bei den Freyburger prallte er vom Innenpfosten ins Netz. So ist es eben manchmal“, sagte Lauchas Trainer Ronny Starch, der dem Gastgeber eine bissige Zweikampfführung und dem Referee eine gute Leistung bescheinigte.

ESV Herrengosserstedt - SV Braunsbedra 1:1 (0:1). Die Gäste aus dem Geiseltal, die sich mittlerweile im oberen Tabellendrittel festgesetzt haben, stellten ihre gewachsene Stärke unter Beweis. Der wieder als Torwart eingesprungene ESV-Kapitän Markus Löhnert konnte seinen Kasten zunächst jedoch sauberhalten. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde er vom agilen Ibrahimi Bachirou Soulet mit einem Schuss ins kurze Eck überwunden. Soulet sorgte auch nach Wiederbeginn für Unruhe in der Hälfte der Platzherren. „Doch unser Aushilfskeeper zeigte mehrere Paraden“, lobte Herrengosserstedts Coach Thomas Kitzing. Sieben Minuten vor dem Abpfiff verwertete Goalgetter Benjamin Hackbart eine Maßflanke des eingewechselten Lukas Graupeter mit einem Schuss ins lange Eck zum Ausgleichstreffer. Mit dem Remis baute der ESV seinen Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf drei Punkte aus. Dem jungen Schiedsrichter Simon Odenthal vom SC Naumburg wurde eine gute Leistung bescheinigt.

KREISOBERLIGA: Blau-Weiß Bad Kösen - Eintracht Profen 6:0 (3:0). Das Spitzenduo marschiert weiter im Gleichschritt: Am Sonntagnachmittag lösten sowohl Tabellenführer Bad Kösen als auch der zurzeit ärgste Verfolger TSV Großkorbetha (4:1 gegen Kretzschau) ihre Heimaufgaben souverän. Am kommenden Sonntag, 22. Mai, treffen beide Teams im nachzuholenden Gipfeltreffen des Burgenland-Oberhauses in Großkorbetha aufeinander. Mit einem Sieg könnten die Kurstädter vielleicht schon für eine Vorentscheidung im Titelkampf sorgen, zumal der TSV dann noch ein weiteres schweres Nachholspiel beim Tabellenvierten SC Naumburg II (Mittwoch, 25. Mai, 19 Uhr) vor der Brust hat. Gegen die Profener ging es gestern nur in eine Richtung: Gästetor. „Die Eintracht hat es in der Abwehr mit einer Viererkette versucht, und das ist uns entgegengekommen“, meinte Bad Kösens Coach Matthias Große. Jonas Porsche (2) und Florian Schlegel vor sowie Kevin Gerber, Oliver Eschrich und dessen Bruder Marc, Spielertrainer der zweiten Mannschaft, nach der Pause erzielten die Tore für die Blau-Weißen. „Wir müssen uns aktuell personalbedingt gegenseitig helfen“, so Matthias Große. Deshalb habe er am Samstag in der zweiten Mannschaft mitgespielt, die 0:2 gegen Spitzenreiter Baumersroda verlor, und Marc Eschrich sei ausnahmsweise im Kreisoberliga-Team aufgelaufen.

TSV Tröglitz - FC ZWK Nebra 1:1 (1:1). Zwar bleiben sie nach diesem Remis Zweiter vor den punktgleichen Großkorbethaern, dennoch sind die Chancen der Nebraer auf den Titelgewinn gestern geschrumpft. Haben sie im Gegensatz zur Konkurrenz doch nur noch zweimal die Möglichkeit zu punkten (siehe Tabelle). „Das war’s dann für uns wohl jetzt endgültig“, sagte ZWK-Coach Ralf Kretzschmar zum Thema Meisterschaft. Lukas Poweleit hatte die Unstrutstädter in der 31. Minute nach einem sehenswerten Konter über Richard Fritsche und Lukas Sander in Front gebracht, aber noch vor der Pause glich Eric Schümann (43.) für die gastgebenden Tröglitz aus. Der Siegtreffer war den Gästen nicht vergönnt, weil Niklas Hesse nur den Innenpfosten traf (und der Ball ins Feld zurücksprang) und bei einer weiteren guten Chance nach Zuspiel von Fritsche Torjäger Poweleit im Abseits stand (hätte er den Ball durchgelassen, wäre Marvin Schültke aus regulärer Position einschussbereit gewesen).

SV Mertendorf - Lossa/Rastenberg 0:2 (0:0). Die Chancen der Wethautaler auf den Klassenerhalt schwinden immer mehr. Theoretisch könnten sie die Osterfelder - deren Partie bei Naumburg II auf den 21. Mai verlegt wurde - noch überholen, wenn sie selbst ihre beiden ausstehenden Spiele gewinnen und die Matzturmstädter dagegen dreimal verlieren. „Doch das käme sicher einem Wunder gleich. Wir werden aber nicht aufgeben und bis zum Schluss kämpfen“, so SVM-Trainer Ralf Kobylka nach der Niederlage gegen Lossa/Rastenberg. Zwei individuelle Fehler seines Teams hätten zu den Gegentoren geführt, die Maurice Brosche (74.) und Justin Krämer (77.) innerhalb kürzester Zeit erzielten. „Insgesamt war der Sieg der Gäste aber verdient“, so Kobylka. Ein weiterer Wermutstropfen für die Mertendorfer ist die Knieverletzung von Manuel Willem. „Ich hoffe sehr, dass ich mich täusche, aber das sah verdammt nach Kreuzbandriss aus“, sagte Ralf Kobylka.