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Feste in Naumburg Feste in Naumburg: Irdenes Musik und Wein

Von Jana Kainz und Michael Heise 31.08.2015, 08:20
Die Gleinaer Band Lichte hatte Indie-Pop-Rock im Gepäck. Sie war eine von vielen jungen Bands, die bei „Weinkultor“ auf der Bühne standen.
Die Gleinaer Band Lichte hatte Indie-Pop-Rock im Gepäck. Sie war eine von vielen jungen Bands, die bei „Weinkultor“ auf der Bühne standen. Torsten Biel Lizenz

Naumburg - Mit Töpfermarkt, Drehorgel- und Weinfest bot sich den Naumburgern und Domstadt-Gästen am letzten Augustwochenende ein proppenvolles Veranstaltungsprogramm - möchte man meinen. Ein paar Frauen und Männer sahen das jedoch etwas anders. Vor allem für junge Familien machten sie eine Lücke in all den Angeboten aus und sich daran, diese zu schließen. Heraus kam dabei das vom noch taufrischen Verein „Kulturwerkstatt Burgenlandkreis“ organisierte „Weinkultor“-Fest - und zwar als deutliches Kontrastprogramm zu den etablierten Events.

„Es soll eine Erweiterung des Weinfestes sein, keine Konkurrenz“, betonte Vereinsmitglied und Ideengeberin Melanie Lemcke. Es sei ihr und ihren vielen Mitstreitern wie Marcus Pawis und Lukas Steinbrecher, die sie schnell gewinnen konnte, vielmehr darum gegangen, das Weinfest „vielfältiger zu stricken und für jüngere Leute attraktiver zu gestalten, wobei wir auch kulturell sein wollen“. Zudem lag der 30-Jährigen am Herzen, den Musikern aus der Region, die eigene Musik machen und sich „viel Mühe geben“, mehr Auftrittsmöglichkeiten zu bieten.

Für das vielfältige „Weinkultor“-Treiben wurden Marientor und Marienplatz in „eine kleine Oase“ verwandelt, wie viele der Gäste feststellten. Originelle mit losen Kissen gepolsterte Sitzgelegenheiten luden im Schatten der Bäume zum Verweilen, aufgestellte alte Holztüren mit Nietzsche-Zitaten zum Innehalten ein. „Es sollte eine attraktive, chillige Atmosphäre sein und nicht so eng und turbulent zugehen“, erklärte Jana Stockhaus vom Verein, die auf die Idee mit den Türen verfallen war. „Die Türen stehen dafür, dass neue Türen geöffnet werden sollen“, erklärte sie.

Wenn der eine oder andere Mitwirkende wie das Duo von „Eat’n Power“ gern auf die besonders ruhigen Momente verzichtet hätte, ging es, wie beabsichtigt, auch während der besucherstarken Zeiten dennoch entspannt zu. Neben besonderen kulinarischen Angeboten erwartete die Gäste Musik einheimischer Bands und eine Kinderband, Vorträge des Domarchivars und des Leiters des Nietzsche-Dokumentationszentrums, ein Film über die Region und das Welterbe, eine Mondenschau, Blasmusik und Stände zu Kunst und Handwerk.

Und weil es, wie angekündigt, ein Fest für junge Familien sein sollte, war auch an die jüngsten Gäste gedacht. Da gab es nicht nur unterhaltsame Minuten während des Kindertheaters mit Holger Vandrich, Kinderschminken, verschiedene Aktionen und ein Tipi als Rückzugsort. Am Sonnabend stand für die Mädchen und Jungen zudem ein ganz besonderer Baum in voller Blüte: ein Zuckertütenbaum. Die 25 Tüten waren nicht nur den Abc-Schützen vorbehalten. Auch die jüngeren Kinder durften zugreifen. „Für sie war es schon mal ein Vorgeschmack auf ihre Einschulung“, so Melanie Lemcke.

Überraschenderweise bot das Weinkultor-Fest sogar eine Schnittstelle zum turbulenten Töpfermarkt-Treiben im Herzen der Stadt. Direkt an der Marien-Magdalenen-Kirche bot Töpferin Kathrin Voigt ihre in Schkölen gefertigten Waren feil. „Ich bin sozusagen die Außenstelle des Töpfermarktes“, scherzte die gebürtige Naumburgerin, die sich Sonntag häufig der Frage gegenüber sah, warum sie nicht auf dem Töpfermarkt zu finden sei.

So zufrieden wie die Töpferin es war, an dem Töpfermarktwochenende selbst Markt in der Domstadt halten zu können, war es der Verein mit seiner ersten „Weinkultor“-Auflage.

Aktuelle Herbstmode von „Lulele“ zwischen Nietzsche-Zitaten.
Aktuelle Herbstmode von „Lulele“ zwischen Nietzsche-Zitaten.
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Jazz und Pop brachten Mone Bone aus Naumburg ins Marientor.
Jazz und Pop brachten Mone Bone aus Naumburg ins Marientor.
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