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Fakten Fakten: Seit 2010 Ortsteil

26.10.2014, 09:22
Im Beiseins des Vereinsvorsitzenden Guido Kühnert (r.) nimmt Egbert Gaudigs den neuen Treppenlift nach oben.
Im Beiseins des Vereinsvorsitzenden Guido Kühnert (r.) nimmt Egbert Gaudigs den neuen Treppenlift nach oben. Biel Lizenz

Janisroda - Für Egbert Gaudigs stellen die Treppen in die obere Etage des Dorfgemeinschaftshauses in Janisroda keine Hürde mehr dar. Der 56-Jährige drückt ein paar Knöpfe und schon geht es mit dem neuen Treppenlift nach oben. Gaudigs sitzt nach einer Operation an der Wirbelsäule seit 36 Jahren im Rollstuhl. Gemeinsam mit dem Ortsverein Janisroda und dem Vereinsvorsitzenden Guido Kühnert hat er seinen Teil dazu beigetragen, dass gehbehinderte Menschen problemlos die Räume im Haus nutzen und Veranstaltungen besuchen können. „Wir haben da natürlich auch an die Senioren gedacht“, erzählt Kühnert.

Allerdings benötigte das Vorhaben seine Zeit und der Verein den richtigen Partner. „Wir haben den Hinweis aus dem Gesundheitsministerium bekommen, uns an die Aktion Mensch zu wenden“, berichtet der Vereinsvorsitzende weiter. Das war vor gut zwei Jahren. Einmal wurde ein Antrag wegen fehlender Fördervoraussetzungen abgelehnt, im Herbst vergangenen Jahres gab es dann grünes Licht und eine Förderung in Höhe von 10 000 Euro. „Die Mitarbeiter von Aktion Mensch haben uns gut beraten. Wir hatten uns schon Gedanken gemacht, ob wir es schaffen“, bemerkt der Vereinschef. Den Eigenanteil von 18 500 Euro stemmte der Verein mit Hilfe von Spenden. Unermüdlich schrieb Egbert Gaudigs Firmen an und nutzte Kontakte, die er im Laufe seiner Arbeit in der Kreisverwaltung und beim Jobcenter gesammelt hatte. Eine ganze Reihe hiesiger Firmen, darunter vor allem einige Agrargenossenschaften, halfen mit Spenden. Den Unterstützern soll im kommenden Jahr gedankt werden. Dann feiert der Ort seine 750-Jahrfeier.

Das Dorfgemeinschaftshaus ist seit sechs Jahren in den Händen des Ortsvereins, der sich in jener Zeit auch gegründet hatte und heute 40 Mitglieder umfasst. In der oberen Etage wurde nicht nur der große Saal, die sogenannte Bauernstube und der Raum Dorfchronik, der derzeit mit sechs Wappen und einem historischen Bild an die Geschichte des Naumburger Ortsteils erinnert, renoviert (siehe „Fakten“). Am Giebel und Fachwerk fanden ebenso Arbeiten statt, auch mit finanzieller Unterstützung der Stadt Naumburg. Des Weiteren wurde der Hof verschönert, die Fassade gestrichen. Rund 2500 Arbeitsstunden haben Mitglieder und Helfer aufgebracht, so Kühnert.