Erste Solaranlage auf dem Schuldach
ECKARTSBERGA. - Damit fließt nicht nur Strom aus einer erneuerbaren Energiequelle durch die Elektrokabel der Kindertagesstätte und der Schule, sondern auch dringend benötigtes Geld in die Kasse der VG. Die hat die Dachfläche - insgesamt 363 Quadratmeter - für 20 Jahre an einen Betreiber, die Firma Kranich-Solar, verpachtet. Über die Pachthöhe legte VG-Bürgermeister Götz Ulrich den Mantel des Schweigens. Dafür erklärte Frank Nowotka, Energieberater der VG, dass die Einnahmen für die ersten fünf Jahre in einem Betrag gezahlt werden und danach die Pacht jährlich entrichtet würde. Mit diesem Geld könnte die VG kleinere Reparaturen oder Investitionen realisieren.
Eine Solarstromanlage selbst zu betreiben, geschweige denn, in eine solche zu investieren, könne sich die VG nicht leisten, erklärte Ulrich die Kooperation mit der Solarfirma. Dies war einst auch der springende Punkt, warum der gleiche Solarstromanlagen-Plan von der Stadt Eckartsberga verworfen worden war. "Die Idee hatte einst Gemeinderatsmitglied Udo Finger in den Rat getragen", erinnerte Eckartsbergas Bürgermeisterin Marlis Vogel. Die Zusammenarbeit könnte noch einen Schritt weitergehen. "Vielleicht stellen sie den Kindern ein Modulelement zur Verfügung, mit dem sie experimentieren und die Stromerzeugung durch die Sonne nachvollziehen können", schlug Nowotka dem Betreiber, Jürgen Kranich, vor. Anschaulich wird die Energiegewinnung bereits durch eine am Haus angebrachte Tafel. Deren Digitalanzeige gibt Aufschluss über die momentane und die seit der Inbetriebnahme insgesamt erbrachte Leistung sowie über die Kohlendioxid-Einsparung. Zur Einweihung, die Sonne schien noch nicht direkt auf die Platten, kletterte die Momentanleistung innerhalb einer Viertelstunde von 2999 auf 4063 Watt. "Damit könnten in der Kita zwei Staubsauger betrieben werden", so Nowotka. Bei direkter Sonneneinstrahlung würde die Anlage maximal 49,5 Kilowatt erzeugen.
Ginge es nach der VG, würden Kita und Schule nicht die einzigen mit Solarplatten bestückten kommunalen Gebäude bleiben. Auf zehn weiteren könnte die VG laut einer Untersuchung umweltfreundlich Strom gewinnen. Dafür sei eine Zusammenarbeit mit der Bürgersolargenossenschaft Bad Bibra / Querfurt denkbar. Wie der Name sagt, sind Einwohner als Mitinvestoren willkommen.
Die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen sei für die VG eine Alternative zu den Windkraftanlagen. Solche könnten zum Unmut des VG-Rates nahe Herrengosserstedt und Tauhardt aus dem Boden gestampft werden.
Die Daten der Solarstromanlage in Eckartsberga können im Internet verfolgt werden. Auf diese verweist ein Link auf der VG-Webseite www.vgem-finne.de