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Gewerkschaft Verdi Erneut Streiks im Burgenlandkreis: Zwei Tage lang fahren keine Busse

Die Gewerkschaft Verdi ruft in dieser Woche erneut zu Streiks auf, um vor der nächsten Verhandlungsrunde den Druck zu erhöhen. Was der Kommunale Arbeitgeberverband dazu meint.

Aktualisiert: 26.02.2024, 17:26
Im Burgenlandkreis fährt am Donnerstag und Freitag kein Bus. Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut zum Arbeitskampf auf.
Im Burgenlandkreis fährt am Donnerstag und Freitag kein Bus. Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut zum Arbeitskampf auf. (Symbolfoto: Imago/Manngold)

Naumburg/afa - Die Termine stehen fest: Am Donnerstag und Freitag, 29. Februar und 1. März, wird kein Bus im Burgenlandkreis fahren. Kein Schul-, kein Linienbus. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck noch vor der nächsten Verhandlungsrunde mit den Verkehrsunternehmen am 20. März. Warum die Gewerkschaft nicht erst ein weiteres Gespräch abwartet, begründet sie damit, dass die Arbeitgeber die Möglichkeit nicht genutzt hätten, ihr ein den Augen der Gewerkschaft unzureichendes Angebot nachzubessern.

Arbeitgeberverband: Bedingungen sind bereits fair

Die Verkehrsunternehmen hingegen verweisen darauf, dass die Forderungen absolut nicht erfüllbar seien von den ohnehin klammen Kommunen und den Unternehmen. Von einer Kostensteigerung um 25 Prozent ist die Rede. Die Arbeitsbedingungen seien fair, heißt es vom Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV), der die vier Verkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt vertritt.

Die stellvertretende Verbandsgeschäftsführerin Sandra Wurzel bezeichnet die Durchführung von weiteren zwei ganztägigen Streiks in der jetzigen Phase der Verhandlungen als „völlig unangemessen, inakzeptabel und unverhältnismäßig“. Weiter schreibt sie in einer Erklärung: „Diese Vorgehensweise der Gewerkschaft zur Durchsetzung ihrer Einzelinteressen ist eine Zumutung für die Allgemeinheit, schadet der Attraktivität des ÖPNV und verletzt das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs. Die Streiks am 29. Februar und 1. März sind ein Muskelspiel der Gewerkschaft Verdi und gehen zu Lasten der Fahrgäste, die zwingend auf die Benutzung von Bus und Bahn angewiesen sind.“ Sandra Wurzel verweist nochmals auf das Angebot der Arbeitgeber: 2.000 Euro netto in 2024, Anhebung des Lohns um fünf Prozent in den beiden Folgejahren.

Verdi: Angebot der Arbeitgeber zu gering

Zu wenig, findet Verdi und verweist erneut auf die höheren Gehälter in anderen Bundesländern, zum Beispiel in Sachsen. „Die gezahlten Löhne sind nicht konkurrenzfähig, die Belastung ist extrem. Die Beschäftigten werden krank, und Nachwuchs ist kaum noch zu bekommen“, heißt es in einer Mitteilung. Der ÖPNV werde ohne Investitionen gegen die Wand gefahren.