Empört über Wechsel der Lehrerin
Naumburg. - Die Eltern von Schülern einer künftigen dritten Klasse der Naumburger Salztorschule sind empört und fühlen sich hintergangen. Erst am letzten Schultag mussten sie zur Kenntnis nehmen, dass ihre Kinder ab Schuljahresbeginn nicht mehr von der bisherigen Klassenleiterin unterrichtet werden. Neue Klassenleiterin wird eine Grundschullehrerin, die aus der Albert-Schweitzer-Schule kommt. Die "alte" Klassenleiterin soll eine neue erste Klasse übernehmen. "Diese Entscheidung können wir weder verstehen noch gutheißen", heißt in einem von 14 Briefen, die die Eltern verfassten und an die Leiterin der Salztorschule, Karla Wiesner, sowie das Landesverwaltungsamt, Abteilung Schule, gesandt haben. Gefragt wird, warum eine solche Entscheidung nicht im Vorfeld mit den Eltern besprochen wurde und der Elternrat bei so "wichtigen Sachen einfach übergangen" wurde. Die bisherige Klassenleiterin sei kompetent und einfühlsam und von den Kindern geschätzt und geliebt, so die Eltern. Ihre Meinung: Kinder im Alter von acht Jahren brauchen eine Bezugsperson, der sie vertrauen.
Schuleiterin Wiesner meinte gegenüber unserer Zeitung auf entsprechende Anfrage, dass sie selbst erst kurz vor Schuljahresende die umstrittene Entscheidung habe treffen müssen. Vorgesehen war ursprünglich - das wurde von der Pressesprecherin des Landesverwaltungsamtes Sirid Riewe bestätigt - dass eine für die Salztorschule neu eingestellte Lehrerin die erste Klasse übernehmen sollte. Doch jetzt erst sei bekannt geworden, dass die junge Frau ihren Dienst nicht antritt weil sie Elternzeit in Anspruch nimmt. Daraufhin habe man seitens des Landesverwaltungsamtes gehandelt und der Salztorschule eine Grundschullehrerin aus der Schweitzerschule zur Verfügung gestellt. Die personelle Besetzung der Klassen obliege der Schulleiterin, erklärte die Pressesprecherin. Zu den näheren Umständen ihrer Entscheidung könne sie aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft geben, so Schulleiterin Wiesner. Sie meinte lediglich, sie halte es für dringend erforderlich, dass nur eine Lehrerin mit ABC-Schützen-Erfahrung eine erste Klasse leiten könne.
Personelle Probleme
Diese Auskunft genügt den betroffenen Eltern nicht. Sie wollen sich nun an Bundesbildungsministerin Anette Schavan wenden und auf die personellen Probleme in den Schulen des Landes Sachsen-Anhalt aufmerksam machen.