Eisenmeteorit aus den Moritzwiesen
NAUMBURG. - Er sieht ganz unscheinbar aus, kommt aber von weit, weit her und hat bei seinem Eintritt in die Erdatmosphäre höchstwahrscheinlich für ein leuchtendes Feuerwerk gesorgt - ein Eisenmeteorit. Andreas Czichy hat diese Gebilde aus dem All bei Aufräumarbeiten in den Naumburger Moritzwiesen entdeckt. Er und weitere Helfer der "Freunde der Moritzwiesen" hatten den Meteoriten erst als einen "besonders schweren Stein" angesehen. Czichy steckte ihn dann doch ein. Im Geophysikalischen Institut in Leipzig wusste schon der Pförtner, dass der Naumburger etwas Besonderes in den Händen hält. Der Meteorit wurde mit Hilfe entsprechender Technik untersucht. Er ist 234 Gramm schwer und liegt bereits mindestens 35 Jahre lang auf der Erde, wurde Czichy bescheinigt. Nun will er den Eisenmeteoriten gegen eine Spende versteigern. Wer das höchste Angebot abgibt, kann ihn sein Eigen nennen. Telefonisch zu erreichen ist Andreas Czichy unter 0160 / 93 86 54 29.
Gelände verkommt immer mehr
Die "Freunde der Moritzwiesen" waren auch in diesem Jahr wieder aktiv und räumten auf. Das Gelände, das einst in mehrere Gartenparzellen aufgeteilt war, verödet nach und nach und verkommt zur illegalen Müllhalde. Die unglaublichsten Dinge werden heimlich verklappt, erzählt Czichy. Im Frühjahr wurde ein Container mit fünf Kubikmetern Abfall gefüllt. Die Abfallanstalt hatte den Container kostenlos zur Verfügung gestellt. Nicht nur Flaschen und anderer Hausmüll wurde entsorgt, sondern auch Autoteile, Pkw-Anhänger, Dachpappe. Es gibt hier auch noch Sondermüll, der einer separaten Entsorgung bedarf. Unterstützung erhalten die "Freunde der Moritzwiesen" von verschiedenen Seiten. Unter anderem wurde auch ein Toilettenhäuschen gesponsert. In Aussicht gestellt wurden Czichy 60 junge hochstämmige Obstbäume (historische Apfelsorten). Sie sollen als Ersatz auf der großen Streuobstwiese gepflanzt werden. Auch im ehemaligen Schulgarten sind Nachpflanzungen erforderlich. Allerdings ist das eine kostspielige Sache, die die "Freunde der Moritzwiesen" allein nicht stemmen können. Deshalb werden noch Baumpaten gesucht. Sorgen bereitet den "Freunden der Moritzwiesen" der Wildwuchs, der sich breit macht.
Nur noch wenige Pächter
Wenn auch künftig hier keine Bewirtschaftung mehr erfolgt, ist von der einstigen Kulturlandschaft mit Streuobstwiese bald nichts mehr zu sehen, befürchtet Czichy. Nur noch wenige Pächter, darunter der 90-jährige Josef Jarossi. sind in den Moritzwiesen zu finden.