Dienst im Museum auf der Insel Fehmarn
NAUMBURG. - Seit dem 5. Juli ist Irene Lindenberg wieder auf der Insel. Wie schon im vergangenem Jahr betreut sie auf Fehmarn ehrenamtlich ein kleines Museum, den Katharinenhof. Vorgestellt werden im ehemaligen Haus des Gutsverwalters historisches Spielzeug und bäuerliche Gerätschaften, deren Exponate einst auf der angeblich sonnenreichsten Ostseeinsel zusammen getragen wurden.
Irene Lindenberg übernimmt während der Sommersaison die Aufsicht und kassiert die Eintrittsgelder. Bei Bedarf gebe sie auch Erläuterungen zu dem, was hier zu sehen ist, erklärt sie. Ihren Job erlediget sie unentgeltlich, Kost und Logie sind allerdings frei. Sie wohnt in einem Zimmer, das sich über dem Museum befindet. "Wichtig ist mir der Kontakt zu den Menschen, und den habe ich auf Fehmarn zu Genüge", meint sie. Im Rahmen ihrer Aufgabe lernt sie die unterschiedlichsten Menschen, kennen - meist sind es Familien mit Kindern -, die aus ganz Deutschland kommen. Und sie redet mit ihnen nicht nur über die Ausstellungsgegenstände. "Mir wird das Gefühl vermittelt, ich bin nützlich, werde gebraucht." Per Zufall ist die ehemaligen Deutsch- und Musiklehrerin an dieses Ehrenamt gekommen.
Sie ist im Journal des Bund für Natur und Umweltschutz auf eine entsprechende Anzeige gestoßen, hat sich im Museum gemeldet. "Zur Leiterin hatte ich gleich einen guten Draht, damit war ich angenommen." Dass sich Menschen ehrenamtlich engagieren, ist für Irene Lindenberg selbstverständlich. Seit zwei Jahren ist sie Vorsitzende der Interessengemeinschaft Lehrerrente. "Unser Ziel ist es, zu erreichen, dass es Gerechtigkeit bei den Alterseinkommen gibt", erläutert sie. Politisch tätig ist Irene Lindenberg seit vielen Jahrzehnten. Als sie noch in Berlin lebte, war sie in der Fachkommission für Musik als Mentorin für die Studenten an der Humboldt-Universität tätig. Sie saß von 1994 bis 1999 für die damalige PDS im Naumburger Gemeinderat. Vor zwölf Jahren kandidierte sie für die PDS für den Landtag von Sachsen-Anhalt.
"Bereits in der fünften Klasse war ich ehrenamtlich tätig, es hieß bloß früher anders", erinnert sich die 65-Jährige. Ab 1960 bis zum 13. August 1961 leitete sie eine Westberliner Pioniergruppe, war FDJ-Sekretärin während der Studienzeit und anderes mehr.