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Aufatmen im Burgenlandkreis Nach Wogen der Empörung: Sperrung der Saale bei Bad Kösen kürzer als geplant

Im Flusslauf der Saale im Burgenlandkreis müssen Bahnbrücken instandgesetzt werden. Während der Baumaßnahme ist das Fließgewässer monatelang auf mehreren Kilometern gesperrt. Jetzt gibt es neue Entwicklungen.

Von Anja Falgowski Aktualisiert: 02.08.2024, 09:20
Wasserwanderer auf der Saale: Die Vollsperrung infolge der Brückenarbeiten der Deutschen Bahn wurde um 3,5 Kilometer verkürzt. 
Wasserwanderer auf der Saale: Die Vollsperrung infolge der Brückenarbeiten der Deutschen Bahn wurde um 3,5 Kilometer verkürzt.   (Archivbild: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)

Bad Kösen. - Nachdem die Wogen der Empörung hochgeschlagen waren angesichts der kurzfristig angekündigten Sperrung der Saale mitten in der Hochsaison, wurde nun eine Verbesserung der Lage verkündet. Zuvor hatte es am Freitag Gespräche mit Vertretern von Behörden, der Bahn und Baubetrieben gegeben. Ergebnis: Die Vollsperrung des Flusses wird um 3,5 Kilometer verkürzt!

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Ausgenommen ist nunmehr die Strecke von der Einstiegsstelle vor dem Anleger Fahrgastschifffahrt MS „Bad Kösen“ bei Kilometer 175,0 beziehungsweise „Karina“s Blockhütte“ bis zur Ausstiegsstelle am Wehr Bad Kösen bei Kilometer 171,5. Wasserwanderer und Schiffe haben dort nun freie Fahrt.

Sperrung des restlichen Saalebereichs im Burgenlandkreis "alternativlos"

Für die restlichen verbleibenden Flusskilometer wird die Sperrung der Saale aufrechterhalten. Alle beteiligten Behördenvertreter seien sich einig gewesen, dass die Sperrung aus Sicherheitsgründen alternativlos sei, heißt es beim Landesverwaltungsamt.

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Begründet wird dies unter anderem mit der Gefahr, die von für die Baumaßnahmen erforderlichen Gerätschaften, wie zum Beispiel die zu nutzenden Pontons, ausgehe und mit der starken Strömung in der Nähe der Brückenwerke. Auch wenn das Durchfahren der Baustelle technisch möglich sei, so könne die Sicherheit der Saalenutzer nicht gewährleistet werden.

Freie Fahrt auf der Saale: Für Schifffahrt "eine große Erleichterung"

Eine leichte Entspannung hat sich nach der Entscheidung bei der Saale-Unstrut-Tourismus GmbH eingestellt. „Zumindest für die Schifffahrt bedeutet das freie Fahrt, das ist eine große Erleichterung“, sagt Chefin Antje Peiser, schließlich seien die Rudelsburg und die „Blockhütte“ ans Wasser angebunden.

Aber, das verhehlt sie nicht, man hätte gerne noch mehr freie Strecke gehabt. „Wir arbeiten weiterhin mit den Beteiligten an Lockerungen.“ Antje Peiser weist jedoch darauf hin, dass es in der Region insgesamt 250 Kilometer Wasserwanderstrecker gebe, von der am Ende lediglich sechseinhalb gesperrt seien. Touristen könnten also auch weiterhin ihren Urlaub an Saale und Unstrut verbringen. Natürlich, sagt Antje Peiser, könne die Gastronomie nicht so einfach reagieren und umziehen. Aber, als Beispiel, die Rudelsburg sei auch mit Auto oder zu Fuß erreichbar.

Deutsche Bahn will bis Mai 2025 drei Brücken im Raum Bad Kösen instand setzen

Hintergrund der Aufregung ist, dass die Deutsche Bahn beabsichtigt, mehrere Saalebrücken im Raum Bad Kösen instandzusetzen. Nach vielen Abstimmungen der Beteiligten vor Ort wurde die Vollsperrung der Saale ab Großheringen bis zur Saalebrücke 08 in Bad Kösen bis zum 31. Mai 2025 beschlossen. Die Verkündung der Sperrung mit erheblichen Folgen für den Tourismus erfolgte jedoch äußerst kurzfristig.