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Blick auf die Bauchschlagader

03.05.2011, 14:29
Laden zum zweiten Screening-Tag ins Saale-Unstrut-Klinikum ein: Oberärztin Claudia Hammerschmidt und Chefarzt Bernd Lobenstein. (FOTO: HELLFRITZSCH)
Laden zum zweiten Screening-Tag ins Saale-Unstrut-Klinikum ein: Oberärztin Claudia Hammerschmidt und Chefarzt Bernd Lobenstein. (FOTO: HELLFRITZSCH) CARDO

NAUMBURG. - Zum zweiten bundesweiten BAA-Screening-Tag der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin lädt das Saale-Unstrut-Klinikum in Naumburg am Sonnabend, 7. Mai, ein. Von 10 bis 13 Uhr führen Mediziner der Kliniken für Gefäßchirurgie und Innere Medizin in der Funktionsabteilung Ultraschalluntersuchungen durch. Mit Oberärztin Claudia Hammerschmidt und dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Bernd Lobenstein, sprach Redakteurin Jana Kainz über diesen Tag.

Was verbirgt sich hinter BAA?

Lobenstein: Es ist die Abkürzung für Bauchaortenaneurysma. Ein Aneurysma ist die Erweiterung einer Schlagader und hier im speziellen Fall die der Bauchschlagader.

Warum ist deren Untersuchung auf eine Erweiterung so wichtig?

Lobenstein: Weil in den allermeisten Fällen die Betroffenen nicht merken, dass ihre Bauchschlagader erweitert ist. Bleibt diese Erkrankung unentdeckt, kann sie einen dramatischen Verlauf nehmen.

Das heißt?

Lobenstein: Dass die Bauchschlagader platzen kann. Und das geht in den meisten Fällen tödlich aus. Wenn die Erweiterung jedoch rechtzeitig erkannt wird, kann sie behandelt oder gezielt operiert werden.

Wie erkennt man eine Erweiterung?

Lobenstein: Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung. Es ist eine preiswerte, für den Patienten unbelastende Untersuchung, die in vielen ärztlichen Bereichen angewendet wird. Sobald eine Ultraschalluntersuchung beispielsweise wegen Gallensteinen gemacht wird, wird auch immer kurz auf die Bauchschlagader geschaut - sozusagen als Nebenbefund. Es sind aber eher ältere Menschen, die von einem Aneurysma betroffen sind - zwei bis sechs Prozent der über 70-Jährigen.

Im vergangenen Jahr hatten auch Sie zum ersten nationalen Screening-Tag eingeladen. Mit welcher Resonanz?

Lobenstein: Mit einer überwältigenden. Es waren 200 Teilnehmer, mit 20 hatten wir gerechnet. Ziel war ja, all jene herauszufischen, die ein Aneurysma haben. Unter den 200 Frauen und Männern hatten wir drei gefunden, die eine etwas erweiterte Bauchschlagader hatten.

Was geben Sie am Sonnabend jenen, bei denen eine Erweiterung festgestellt wurde, mit auf den Weg?

Lobenstein: Einen gedanklichen Waschzettel, wie weiter zu verfahren ist. Auf jeden Fall sollten die Betroffenen kurz darauf ihren Hausarzt und danach einen Gefäßspezialisten aufsuchen.

Was sollen die Teilnehmer am Sonnabend mitbringen?

Claudia Hammerschmidt: Wir werden zwar an drei Ultraschallgeräten gleichzeitig die Teilnehmer untersuchen, dennoch sollten sie viel Zeit und Geduld mitbringen und ein Handtuch. Zudem sollten sie drei Stunden zuvor weder etwas gegessen noch getrunken haben. Nach der Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader, was etwa zehn Minuten dauert, reichen wir Obst und Getränke.

Gestalten Sie nach dem Ansturm im vergangenen Jahr den zweiten Screening-Tag anders?

Claudia Hammerschmidt: Etwas schon. Es wird wieder eine Powerpoint-Präsentation zu dieser Erkrankung geben. Darüber hinaus werden Mitarbeiter erstmals Gefäßersatzprothesen und Operationsinstrumentarium präsentieren, die von den Besuchern auch in die Hand genommen werden können.

Lobenstein: All das können wir an dem Screening-Tag aber nur realisieren, weil unsere Ärzte der Gefäßchirurgie vom Team der Inneren-Medizin unterstützt werden.