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Bildung Bildung: Wo Deutsch fast tabu ist

Von constanze matthes 04.08.2015, 07:11

naumburg - Bis zum 22. August ist zwar noch etwas Zeit, doch alte wie neue Mitarbeiter und Künstler, aber auch Freunde, Unterstützer und Partner des Naumburger Theaters sehen dem Saisonbeginn „mit Neugier, Vorfreude und Spannung entgegen“, wie Dramaturg und Theaterpädagoge Jörg Neumann berichtet. Denn etliches ist neu - nicht nur Intendant Stefan Neugebauer - oder wird neu gestaltet.

So ist bereits die neue Version der Internetseite des Hauses am Salztor abrufbar, allerdings unter der bekannten Adresse www.theater-naumburg.de. „Die Seite wird in den nächsten Wochen Stück für Stück verfeinert und inhaltlich ergänzt, so mit dem Aufführen sämtlicher Sponsoren“, informiert Neumann weiter. „Die Seite enthält eine Verlinkung auf die bisherige Homepage und zum Archiv der vergangenen Jahre, alles ist somit im Rückblick weiter lesbar.“

Besonders belohnt sieht sich das kleinste deutsche Stadttheater für seine bisherige engagierte theaterpädagogische Arbeit. Denn das Kultusministerium bewilligte innerhalb einer finanziellen Projektförderung die befristete Einstellung eines weiteren Theaterpädagogen. Die Stelle wurde von der Stadt Naumburg als Träger des Theaters ausgeschrieben.

Intendant Stefan Neugebauer hat für die neue Spielzeit ein Motto von Harald Kriegler ausgewählt: „Der Mensch steht im Mittelpunkt. Auch wenn er Außenseiter ist?“ Gestartet wird am 22. August mit der Premiere „Alte Meister“ von Thomas Bernhard. Sie ist im Saal des ehemaligen Königlich-Preußischen Schwurgerichts zu sehen.

Neumann weiter: „Nicht nur dieser Förderantrag wurde bewilligt; auch das Ergänzen der technischen Ausstattung der Theaterpädagogik mit zusätzlicher mobiler Licht- und Tontechnik wurde von der Magdeburger Behörde finanziell zugesagt. Somit können theaterpädagogische Projekte parallel zu Theateraufführungen mit unabhängigem Technikaufwand stattfinden.“ Sehr zufrieden ist Neumann mit den Schülertheatertagen (wir berichteten): „Über die acht Projekte mit fast 200 Teilnehmern wurde bereits berichtet, auch bildreich über die Musicalinszenierung an der Naumburger Freien Schule im Burgenland.“ „Lampenfieber“ hieß das Schulmusical, das die Mädchen und Jungen unter der kompetenten Gesamtleitung von Praktikant Felix Neumann erarbeiteten.

Dass es ein Erfolg wurde, sei nicht zuletzt der überaus dynamischen Choreografie von Anika Freyer aus Halle, der sängerischen Einstudierung der Solisten und des Chores unter Leitung von Kati Schröter sowie der darstellerischen Führung durch Lisa Thieme zu verdanken. „Mit unglaublich großem Engagement haben Schüler, Lehrer und Direktorin Kathrin Wahlbuhl-Nitsche etwas erreicht, das einer besonderen Wertschätzung bedarf“, so Neumanns Einschätzung. Ähnliche Projekte sollten deshalb unbedingt Ermutigung finden, um in der Freien Schule fortgesetzt oder an anderen Schulen realisiert werden zu können. Das Theater Naumburg habe sich für die neue Spielzeit mehr denn je Hilfestellungen für Schülertheater auf die Fahnen geschrieben.

In die positive Bilanz der Spielstätte passt ebenso die Statistik zur vergangenen Saison: 16000 Zuschauer wurden 2014/15 registriert, davon fast zehn Prozent im Sommertheater. Die erfolgreiche Inszenierung des „Glöckner von Notre Dame“ erreichte im Marientor eine Auslastung von 104,9 Prozent. „Das war natürlich nur durch das Aufstellen zusätzlicher Sitzgelegenheiten - insbesondere zu den letzten Aufführungen – zu erreichen“, erläutert Neumann die prozentuale Übererfüllung.