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Benefiz Benefiz: Hilfe für JSG-Kicker

01.06.2015, 09:43
Mit einem ausgebauten VW-Bus, in dem sie auch schlafen wollen, nehmen die Naumburger Corinna Baehr und Jörg Zedler an einer Rallye rund um die Ostsee teil.
Mit einem ausgebauten VW-Bus, in dem sie auch schlafen wollen, nehmen die Naumburger Corinna Baehr und Jörg Zedler an einer Rallye rund um die Ostsee teil. Torsten Biel Lizenz

Naumburg - Heute in drei Wochen werden die Naumburger Corinna Baehr und Jörg Zedler vielleicht noch durchs Baltikum oder durch Russland, wahrscheinlicher aber bereits durch Skandinavien fahren. Vielleicht stehen sie irgendwo auf einer gottverlassenen Kreuzung und schauen in eine Papier(!)-Karte, wo es lang geht. Vielleicht aber lachen sie auch mit ein paar Einheimischen und versuchen mit etwas Englisch oder Körpersprache zu fragen, ob sie sich eine Ziege ausleihen können. Klingt komisch? Klingt vor allem nach Abenteuer und Spaß! Corinna Baehr und Jörg Zedler nehmen vom 13. bis 28. Juni an der nördlichsten Rallye des Erdballs, der „Baltic Sea Circle“, teil. In Hamburg wird es losgehen, dann führt die Strecke durch Polen, das Baltikum, Russland, durch Skandinavien bis hoch zum Nordkap und zurück nach Hamburg. Einmal rund um die Ostsee, zehn Länder in 14 Tagen, eine Strecke von mindestens 7500 Kilometern.

„Wir haben voriges Jahr im MDR eine Dokumentation über eine Autorallye von Jenaern gesehen, die von München nach Tadschikistan gefahren sind. Da haben wir Feuer gefangen, uns aber für diese nördliche Tour entschieden“, erzählt Corinna Baehr (34), die als Betriebswirtin in Hettstedt arbeitet. Sie und ihr langjähriger Lebenspartner Jörg Zedler (48), der als Außendienstmitarbeiter sein Geld verdient, werden eines von 134 Teams sein. Wer zuerst wieder in Hamburg ankommt, ist eher zweitrangig. Das Abenteuer und der gute Zeck stehen im Vordergrund, wie auch das Regelwerk zeigt. So müssen beide Spenden sammeln (siehe auch „Benefiz“). Ihr mobiler Untersatz (ob Auto oder Motorrad) muss mindestens 20 Jahre alt sein und darf nicht mehr als 2500 Euro kosten. Navigationsgeräte dürfen genauso wenig benutzt werden wie Autobahnen. „Und das, obwohl ich eine ausgewiesene Rechts-Links-Schwäche habe“, meint Corinna Baehr lachend. Ein passendes Gefährt zu finden, war im Vorfeld die größte Hürde. In Zeitz wurde man mit einem VW-T4-Bus fündig. Dreckig, leer, stinkend. Doch das Gefährt wurde auf Vordermann gebracht, hinten flugs eine Liegefläche zum Schlafen eingebaut. „Andere Teilnehmer wollen zelten oder sich Motels suchen“, meint Zedler.

Den meisten Respekt haben die beiden Naumburger vor der russischen Grenze, zumal dort in der Nähe gerade militärische Tests stattfinden sollen. Bei der Besorgung des Visums half der Rallye-Veranstalter aus Hamburg. Dieser organisiert auch eine große Strandparty (Mitsommer!) auf den Lofoten in der Mitte der Rallye. Etwas Zeit wollen Baehr und Zedler zudem herausfahren, um sich Sankt Petersburg anzuschauen. Und sie liebäugeln, ein norwegisches Skigebiet zu besuchen, das sogar im Juni Alpinski möglich macht.

Ach so, die eingangs erwähnte Ziege: Nicht nur die Strecke, sondern auch bestimmte Aufgaben müssen die Rallye-Fahrer bewältigen. In den Vorjahren hieß da eine Aufgabe schon mal: „Macht ein Foto von euch mit einer Ziege in eurem Auto.“ Na, dann viel Spaß!

Auf der Werbung der Veranstalter sind die ungefähre Route und die Bedingungen eingezeichnet. Welche Straßen und Wege die Teilnehmer dann im Detail nehmen, ist ihnen überlassen.
Auf der Werbung der Veranstalter sind die ungefähre Route und die Bedingungen eingezeichnet. Welche Straßen und Wege die Teilnehmer dann im Detail nehmen, ist ihnen überlassen.
Torsten Biel Lizenz