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Bad Bibra/Saubach zwingt Landesklasse-Vertreter in Unterzahl in die die Verlängerung An Sensation geschnuppert

Fußball-Burgenlandpokal: Die großen Überraschungen bleiben in der Ausscheidungsrunde aus.

Aktualisiert: 06.09.2021, 10:06
Durgham Alawasi (l.) trifft zum 1:1 für Kreisligist Bad Bibra/Saubach gegen Landesklasse-Vertreter SV Spora. Durch ein Elfmeter-Gegentor in der Verlängerung scheiden die Kicker von der Finne jedoch aus.
Durgham Alawasi (l.) trifft zum 1:1 für Kreisligist Bad Bibra/Saubach gegen Landesklasse-Vertreter SV Spora. Durch ein Elfmeter-Gegentor in der Verlängerung scheiden die Kicker von der Finne jedoch aus. (Foto: Andreas Löffler)

Naumburg - Kreisligist Bad Bibra/Saubach war ganz nah dran an einer Sensation, aber in der Verlängerung scheiterte er an den zwei Klassen höher kickenden Sporaern. Und auch sonst blieben Überraschungen in der Auftaktrunde des neuen Burgenlandpokal-Wettbewerbs aus.

SG Könderitz - SC Naumburg II 0:3 (0:0). Bereits am Freitagabend gastierte Kreisoberligist SCN II beim Kreisklassevertreter in Könderitz. Klare Marschroute von Gästecoach Patrick Hausmann war, das Spiel konzentriert und mit absolutem Siegeswillen anzugehen, ohne dabei den zwei Klassen tiefer spielenden Gegner zu unterschätzen oder gar überheblich in die Partie zu gehen. „Diese Vorgabe setzten unsere Spieler um. Sie waren über 90 Minuten das klar bessere Team, und das Geschehen spielte sich meist in der Hälfte der Gastgeber ab“, so Hausmann. Einzig das Schussglück war den Naumburgern zumindest in der ersten Hälfte nicht hold. In der 50. Minute brach der junge Moritz Mainka dann nach Vorlage von Boni Yaou den Bann. Der gerade eingewechselte Stephan Reinicke erzielte nach einer Eckball-Variante das 0:2 (69.) und stellte drei Minuten vor dem Abpfiff auch den Endstand her. „Das war ein hochverdienter Sieg gegen nie aufgebende Könderitzer“, so der SCN-Trainer.

1. FC Zeitz - FC RSK Freyburg 5:0 (3:0). Auch wenn er sich seine Premiere als alleinverantwortlicher Trainer der Jahnstädter nach dem Rückzug von Thomas Kirchhoff (wir berichteten) sicher etwas anders vorgestellt hatte, war Steffen Giese nicht unzufrieden. „Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft, vor allem vor den Akteuren aus der zweiten Mannschaft wie Franz Hartmann, Philipp Kolata, Jonas Schied und Marvin Mänicke“, sagte Giese. Das Ergebnis täusche etwas über den Spielverlauf hinweg. Man habe sich keineswegs nur hinten reingestellt wie Lichtenstein in der WM-Qualifikation gegen Deutschland, sondern meist sehr gut dagegengehalten und auch Einschussmöglichkeiten kreiert. Aber Mänicke und Kevin Wätzel habe das nötige Glück im Abschluss gefehlt. Erst kurz vor der Pause gingen die Zeitzer - nach einem abgefangenen Freistoß der Freyburger - durch den pfeilschnellen Luca Säuberlich in Führung. Bis dahin hatten die Freyburger kaum Chancen der Zeitzer zugelassen. Nach dem Seitenwechsel bauten die Elsterstädter ihren Vorsprung innerhalb einer Viertelstunde auf fünf Tore aus. Säuberlich war, jeweils nach Flanken von Johannes Kunze (49./56.) weitere zwei Mal erfolgreich, und auch Leon Grünbeyer (55./64.) gelang noch ein Doppelpack.

Bad Bibra/Saubach - SV Spora 1:2 n.V. (0:0/1:1). Als Philipp Klein am Sonnabend einige Stunden nach dem Abpfiff auf das zurückblickte, was er und die 100 Zuschauer bei besten äußeren Bedingungen im Saubacher „Kessel“ erlebt hatten, bekam er erneut eine Gänsehaut. Die tapfer kämpfenden Schützlinge des neuen Trainers der Fortuna/TV-Kombination brachten den Landesklasse-Vertreter in Unterzahl an den Rand einer Niederlage, schieden jedoch schließlich aus. „Alle haben bis zum Umfallen alles gegeben. Ich bin mächtig stolz auf unsere Jungs“, meinte Klein. Dominik Werner, Martin Adelsberger, Lars Tänzer und Robin Klein für die Finne-Kicker sowie auf der anderen Seite Marc Hermsdorf, der an Keeper Thomas Kuhn scheiterte, und Max Hennig, der nur den Pfosten traf, vergaben die ersten Chancen. Verletzungsbedingt konnte Adelsberger dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr mitwirken. Beide Teams hatten weitere gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Kuhn konnte in der 68. Minute einen Schuss von Toni Beer abwehren, doch im Nachsetzen war Roy Kullack zum 0:1 erfolgreich.

Schiedsrichter Marko Haller zeigt Bill Schaepmann vom Gastgeber die Gelb-Rote Karte.
Schiedsrichter Marko Haller zeigt Bill Schaepmann vom Gastgeber die Gelb-Rote Karte.
(Foto: Andreas Löffler)

Obwohl die Gastgeber nun wegen einer Ampelkarte Bill Schaepmann verloren (72.), drängten sie auf den Ausgleich, der Durgham Alawasi (85.) nach Steilpass von Hans Erich Kathe - beide waren zuvor eingewechselt worden - tatsächlich auch gelang. Doch kaum war der Torjubel verebbt, erlitten die Einheimischen den nächsten Rückschlag: Marc Franz verletzte sich ebenfalls, und weil sie ihr Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatten, mussten die Platzherren fortan zu neunt agieren. Zu allem Überfluss aus Sicht des Fortuna/TV-Teams bekamen die Gäste in der Schlussminute der regulären Spielzeit noch einen Strafstoß zugesprochen, den Sven Starke jedoch neben das Tor setzte. In der Verlängerung wurde es immer dramatischer. Nun musste auch noch Kathe vom Feld, und damit seine Kollegen nicht gar zu acht weiterspielen musste, stellte sich der angeschlagene Franz noch mal in den Dienst der Mannschaft. Kurz bevor es ins Elfmeterschießen ging, brachte ausgerechnet ein - erneut berechtigter - Strafstoß die Entscheidung zugunsten des Favoriten. Abermals trat Starke (117.) an, und dieses Mal hämmerte er den Ball unter die Querlatte.

Alawasi wird von seinen Mitspielern der Fortuna/TV-Kombi, zu diesem Zeitpunkt schon in Unterzahl, geherzt.
Alawasi wird von seinen Mitspielern der Fortuna/TV-Kombi, zu diesem Zeitpunkt schon in Unterzahl, geherzt.
(Foto: Andreas Löffler)

VSG Löbitz 71 - Motor Zeitz 5:1 (2:0). Nachdem David Naujoks nur die Querlatte und den Pfosten des Gästekastens getroffen hatte, ging die junge Löbitzer Elf in Führung, als Tom Heinecke (25.) einen Pass von Moritz Prater verwertete. Naujoks bereitete das 2:0 durch Ludwig Schlag (43.) vor. In der zweiten Halbzeit machten die Wethautaler vor immerhin 65 Zuschauern dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Moritz Prater krönte sein Comeback nach langer Zwangspause wegen einer schweren Verletzung (Tageblatt/MZ berichtete) mit seinem Treffer zum 3:0., als er einen zunächst abgewehrten Ball (56.) versenkte. Tom Böhme (64.) mit einem Schuss an den Innenpfosten, von wo das Spielgerät ins Netz sprang, und Philipp Binder nach Zuspiel von Naujoks (71.) bauten den Vorsprung des VSG-Teams weiter aus, ehe Max Pohle (87.) den Ehrentreffer der Motor-Kicker erzielte. Weitere Chancen der Löbitzer konnten Mark Seidel und Florian Barth nicht nutzen.

FSV Klosterhäseler - Wacker Wengelsdorf 0:7 (0:4). Am Vormittag trugen die FSV-Akteure ihren ehemaligen Mitspieler Tim Naumann zu Grabe, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war (wir berichteten). Sein Team gedachte ihm erneut mit Trauerflor sowie vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute. Der Drei-Klassen-Unterschied wurde dann in dieser Partie auch im Ergebnis deutlich. Hussein Elmi (2), Mathias Zimmermann, Stephan Woithe, Reza Elmi und Latifzhon Erdonov sowie Uwe Becker an seiner langjährigen ehemaligen Wirkungsstätte schossen den klaren Sieg für die Landesklasse-Elf aus Wengelsdorf heraus. „Wir hatten durch Sven Heider und einen Kopfball von Maximilian Block gute Chancen. Unsere Mannschaft zeigte sich kampfstärker als in den ersten drei Kreisklasse-Spielen dieser Saison“, so Klosterhäselers Vereinsvorsitzender Michael Knorr.

Germania Schönburg/Possenhain - ESV Herrengosserstedt 0:4 (0:0). Auch in dieser, am Sonntag ausgetragenen Begegnung gab es von der Papierform her einen Drei-Klassen-Unterschied, aber dieser war lange Zeit nicht zu erkennen. Die Gastgeber stemmten sich mit großem Aufwand gegen die drohende Niederlage und machten es dem ESV schwer. Dabei war sich Germania-Coach Uwe Winkler nicht zu schade, das Tor seines Teams zu hüten. Von dort organisierte er die Abwehr der Einheimischen so gut, dass die Herrengosserstedter kaum eine Lücke fanden und es mit einem 0:0 in die Kabinen ging. Drei Minuten nach Wiederbeginn eröffnete Philipp Hermann aus einem Gewühl den Torreigen; damit brachte er den Favoriten auf die Siegerstraße. Nach einem Foul an Tom Krumbholz verwandelte Eddi Oberreich (77.) den fälligen Strafstoß zum 0:2. Zwei Minuten später verwertete Elias Meyer eine Flanke von Benjamin Hackbart, ehe Markus Löhnert (84.) per Kopfball den Schlusspunkt zum standesgemäßen 0:4 setzte. „Die Gastgeber haben mit Mann und Maus verteidigt und sich teuer verkauft“, resümierte ESV-Trainer Thomas Kitzing.

SV Kretzschau - BSC 99 Laucha 1:3 (1:2). Ebenfalls erst am Sonntag fand die Partie der Glockenstädter statt. In diesem Duell Kreisoberliga gegen Landesklasse waren die Vorzeichen nicht ganz so klar. Mit einem Doppelschlag brachten Clemens Karl (23./aus Nahdistanz nach Vorarbeit von Fabian Keidel und Alexander Saal) sowie Saal (25./nach einem sehenswerten Alleingang im zweiten Anlauf) die Lauchaer mit 2:0 in Front, und auch sonst dominierten sie über weite Strecken das Geschehen gegen gut verteidigende Kretzschauer. Doch noch vor der Pause glich Claas Schmeißer mit einem wunderbaren Treffer in den Winkel (37.) aus. „Dann haben wir uns das Leben selbst unnötig schwer gemacht, weil wir unsere zahlreichen Chancen nicht nutzen konnten“, berichtete BSC-Trainer Ronny Starch. Lars Porse und Neuzugang Keidel, der aus Pirna stammt und berufsbedingt in die Unstrutregion kam, scheiterten am jeweils gut reagierenden SVK-Keeper Andreas Ludwig, während Saal mit seinem Heber knapp das Tor der Platzherren verfehlte. Für die Entscheidung sorgte der vier Minuten zuvor erst eingewechselte Thomas Stichling (82.) mit dem dritten BSC-Treffer. (tok/hob)