Fußball: Lauchaer landen vierten Sieg in Folge, SCN-Coach bleibt im Amt. 2:0 - die BSC-Serie hält
FC RSK erkämpft auf ungewohntem Untergrund beim Tabellenzweiten ein Remis. Nebraer verpassen Sprung an die Spitze.

Naumburg - Während das Landesklasse-Duell zwischen dem ESV Herrengosserstedt und Spitzenreiter 1. FC Zeitz sowie die Kreisoberliga-Partie zwischen dem TSV Großkorbetha und Tabellenführer Blau-Weiß Bad Kösen den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer fielen, erreichten die anderen höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region am Wochenende in ihren Punktespielen folgende Resultate.
LANDESLIGA: Turbine Halle - SC Naumburg 3:2 (1:1). Nach der sechsten Niederlage in Folge wird die Lage der Domstädter in der Staffel Süd immer prekärer. Sollten die Günthersdorfer ihr Nachholspiel am 20. November gegen Brachstedt gewinnen, würden die Naumburger nach dem Abschluss der Hinrunde auf den ersten der beiden Abstiegsplätze abrutschen. „In Gesprächen mit dem Vorstand und der Mannschaft in der vergangenen Woche habe ich von allen Seiten das volle Vertrauen ausgesprochen bekommen. Dieser Rückhalt freut mich natürlich sehr. Ich brenne für meinen Job und bin mir sicher, in der zweiten Saisonhälfte die Wende mit unserem Team herbeiführen zu können“, so SCN-Coach Matthias Krause am Sonntag. In Halle sei es wieder so eine Partie gewesen, nach der weder er noch seine Schützlinge so recht gewusst hätten, warum sie diese verloren haben. „Wir spielten uns viele Chancen gut heraus, brachten uns durch Unkonzentriertheiten und individuelle Fehler aber erneut um den Erfolg“, so der Naumburger Trainer. Jasper Hoffmann (13.) schoss die Gäste mit einem sehenswerten Dropkick in den Winkel verdientermaßen in Front, aber kurz vor der Pause glich Turbine durch Maximilian Purfürst (43.) nach einem Freistoß von der Mittellinie aus. Moritz Mainka nach Vorarbeit von Tom Schönemann und Marcel Müller mit einem Schlenzer in Richtung rechter Winkel scheiterten am jeweils glänzend reagierenden Rakhmonjon Tilavoldiev. Tim Riechert (73.) nach einem weiteren Freistoß sowie Mahmoud Ajo (75.) per Eigentor brachten die Platzherren dann auf die Siegerstraße. Der Anschlusstreffer von Marcel Müller (90.) kam zu spät.
Im Achtelfinale des neu eingeführten Ligapokals können sich die SCN-Kicker am kommenden Samstag vor der langen Winterpause (erst am 5. März geht es in der Liga weiter) neues Selbstvertrauen holen. Ab 13 Uhr treten sie dann beim SSV Havelwinkel Warnau im Norden Sachsen-Anhalts an. „Wir fahren bereits um 7 Uhr mit einem großen Bus, den unsere Fans gechartert haben, los“, berichtet Matthias Krause. tok
LANDESKLASSE: BSC Laucha - SV Großgrimma 2:0 (0:0). Direkt nach Spielschluss seien er und sein Team nicht hundertprozentig zufrieden gewesen mit der Leistung gegen den Tabellenletzten, gab BSC-Trainer Ronny Starch zu. Vor allem im defensiven Zweikampfverhalten sei man nicht gut genug gewesen. „Doch mit etwas Abstand betrachtet muss man das etwas relativieren und sagen, dass Großgrimma ein Gegner auf Augenhöhe war, der sich nie aufgab. Unser Manko war es, nicht früher in Führung gegangen zu sein“, so Starch nach dem vierten Sieg seines Teams in Folge. SVG-Keeper Steffen Meißner parierte in der Anfangsviertelstunde einen Kopfball von Christopher Schumann und einen Schuss von Maximilian Handt, der dann den Kasten der Gäste bei einer weiteren guten Chance nur knapp verfehlte. Auf der Gegenseite konnte Bastian Schlag, der kurz vor der Pause dann wegen einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste, zwei Einschussmöglichkeiten nicht nutzen. In der zweiten Halbzeit fand auch der Lauchaer Kapitän Mario Bothe in Meißner seinen Meister, und im Nachschuss traf Fabian Keidel die Querlatte. Für das erlösende 1:0 sorgte Lucas Hoffmann (65.) nach einer scharfen Hereingabe von Handt. Die Großgrimmaer gaben sich nie auf, und die Platzherren hatten riesiges Glück, dass Ali Hussein Abdullah (78.) zehn Zentimeter an ihrem Kasten vorbeischoss. Statt den Ausgleich zu kassieren, machten die Lauchaer den Deckel drauf, als Alexander Saal nach Flanke von Keidel zwei Minuten vor dem Abpfiff per Kopf das 2:0 erzielte. Mit diesem Sieg rückte der BSC, der nach den elf Spielen der nun abgeschlossenen Hinrunde einen ganz starken Punkteschnitt von zwei hat, vorerst auf den dritten Tabellenplatz der Staffel 9 vor. „Wir sind sehr glücklich, mit großem Vorsprung auf die Abstiegszone und damit einigermaßen entspannt in die zweite Halbserie gehen zu können“, freut sich Coach Starch.

TSV Leuna - FC RSK Freyburg 4:4 (3:3). Die Jahnstädter waren vor dieser Partie vor ungeahnte Herausforderungen gestellt worden. Wurde doch auf dem Hockeyplatz in Leuna gespielt, dessen Untergrund mit dem auch im Freyburger Jahnsportpark vorhandenen Kunstrasen nicht besonders viel gemein hat. „Dort waren nur Schuhe mit glatter Sohle, also Hallen- oder Multifunktionsmodelle, erlaubt. Da musste sich der eine oder andere Spieler unseres Teams erst noch schnell ein Paar in Leipzig besorgen“, berichtet RSK-Trainer Steffen Giese. Seine Schützlinge und die gastgebenden TSV-Kicker - immerhin ärgster Verfolger von Spitzenreiter 1. FC Zeitz - lieferten sich dann ein tolles Spektakel. In der 4. Minute, als die Innenverteidigung der Gäste noch etwas unsortiert war, brachte Billy Gumbrecht die Leunaer in Front. Zehn Minuten später glich Till Kirchhoff nach einer Flanke von Max Schirner aus, aber mit einem Doppelschlag (27./28.) stellten Christoph Schulz und erneut Gumprecht das Ergebnis auf 3:1. „Dass unsere Truppe lebt und wie sich selbst wieder aus dem Schlamassel herausziehen kann, bewies sie im Anschluss“, lobt Giese. Sergio Schulz (38.) mit einem sehenswerten Dropkick nach Pass von Christian Lehwald und Max Schirner (44.) mit einem verwandelten Handstrafstoß sorgten noch vor der Pause für den Gleichstand. Kurios dann der Treffer zum 4:3: „Unser Keeper Till Klippel dirigierte bei einem Freistoß noch seine Mauer, da gab der Referee den Ball schon frei, und dieser schlug für alle überraschend in unserem Tor ein“, so Giese. Aber auch nach diesem Treffer von Christoph Schulz (57.) ließ sich das RSK-Team nicht beirren, und nach einem Foul an Stefan Lehwald verwandelte Schirner (90.+3) auch seinen zweiten Elfmeter souverän. Im weiteren Verlauf der neunminütigen Nachspielzeit hatten die Freyburger sogar die Chance zum Siegtor, aber ein Leunaer grätschte den Ball vor dem einschussbereiten Sergio Schulz gerade noch weg.
KREISOBERLIGA: Lossa/Rastenberg - FC ZWK Nebra 1:1 (0:0). Mit etwas Verspätung starteten beide Teams leicht ersatzgeschwächt in dieses enge und umkämpfte Derby. Die besten Chancen der ersten Halbzeit vergaben der Nebraer Niklas Hesse, der mit seinem Freistoß am stark reagierenden Tommy-Lee Fechner scheiterte, und Justin Krämer, der das ZWK-Tor knapp verfehlte. Das 1:0 erzielte Leonard Wagner (68.) mit einem Schlenzer ins lange Eck. Kurz danach wurde ein Freistoßtreffer der Gastgeber von Steve Gerhardt wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben. Die Gäste dezimierten sich durch die Rote Karte für Hannes Schröder (79./Grätsche an der Außenlinie) selbst, erzielten in Unterzahl aber den Ausgleich, als Hannes Sander (85.) eine Flanke von Richard Fritsche einköpfte. Durch dieses Remis verpassten die Nebraer den Sprung an die Tabellenspitze; sie sind nun aber punktgleich mit Bad Kösen.
TSV Tröglitz - SC Naumburg II 2:2 (1:1). Zum vierten Mal in Folge konnte die SCN-Reserve nicht gewinnen. „Es fehlt derzeit an Durchschlagskraft, und wenn wir uns dann doch mal freigespielt haben, werden die Chancen teils kläglich vergeben“, ärgert sich Trainer Patrick Hausmann. Das 0:1 fiel, nachdem Stephan Reinicke den Ball aus einem Gewühl zu Boni Yaou (22.) befördert hatte und dieser das Spielgerät aus fünf Metern über die Linie drückte. Im Anschluss nahmen die Gäste die Geschwindigkeit aus dem Spiel. Sie vertändelten am eigenen Sechzehner den Ball, anstatt ihn nach vorn zu befördern, und nach dem anschließenden Pressschlag zwischen Tim Gebauer (25.) und Keeper Lion Schmidt flog die Kugel im Bogen ins Netz der Gäste. In der zweiten Halbzeit erarbeiteten sich die Naumburger gute Chancen, doch nur Stephan Reinicke (50.) traf eine nach Steckpass von Yaou. Vor dem 2:2 konnte der Tröglitzer Ralf Bunzel (66.) seelenruhig im Strafraum den Ball annehmen und ihn sehenswert ins lange Eck befördern. „Wenn man sich Woche für Woche auf die gleiche klägliche Art und Weise anstellt, wird es schwierig, wieder in die Erfolgsspur zu kommen“, so Coach Hausmann. Deshalb müsse man kleinere Brötchen backen.
SV Mertendorf - Eintracht Profen 2:3 (1:1). In einem hektischen Spiel gingen die gastgebenden Wethautaler leer aus. Der Rückstand des Schlusslichts zum rettenden Ufer beträgt nun fünf Punkte, weil die direkt davor liegenden Kontrahenten Kretzschau und Osterfeld 1:1 spielten. „Zu Beginn haben wir drei klare Chancen vergeben, und dann gerieten wir nach einem Fehler im Mittelfeld in Rückstand“, berichtet SVM-Coach Ralf Kobylka. Die Führung durch Florian Stahl glich Daniel Schmelzer kurz vor der Pause vom Elfmeterpunkt aus. Nach Wiederbeginn zog Profen durch Justen Wendt erneut in Front, Schmelzer stellte jedoch abermals den Gleichstand her. Drei Minuten vor Schluss erzielte Florian Stahl aus einem Gewühl heraus den Siegtreffer der Gäste. „Cleverness hat sich mal wieder durchgesetzt“, so Kobylka.