Zusatzschild für die Eckehardtstraße Zusatzschild für die Eckehardtstraße: Aha-Effekt am Straßeneck''

Merseburg - ,,Es ist gar nicht so einfach, das Leben eines Menschen in drei Zeilen zusammenzufassen’’, sagte Reinhard Bernstein. Volkmar Schröder schenkte ihm zum 65. Geburtstag das Zusatzschild für die Eckehardtstraße in Merseburg, die 1922 zu Ehren von Ekkehard Rabil benannt wurde.
Die Zusatzschilder sind Teil des Projekts ,,Aha-Effekt am Straßeneck’’ des Merseburger Altstadtvereins, das im Juni 2013 beispielgebend mit der König-Heinrich-Straße begann. Das Projekt soll Touristen und Einwohnern die Namen der Straßen erklären, sie über Persönlichkeiten informieren und ihnen die Geschichte Merseburgs näherbringen. So kennen viele Merseburger die Rabensage, jedoch wissen die wenigsten, warum die Rektor-Block-Straße genau diesen Namen trägt.
Eckehardtstraße ist die 27. Straße in Merseburg, die ein Erklärschild bekommt
Die Eckehardtstraße ist die 27. Straße, die ein Erklärschild bekommt. 22 von den gestifteten Schildern wurden von Paten gesponsert, fünf wurden vom Altstadtverein finanziert.
Für Straßen, deren Namen auf Persönlichkeiten zurückführen, die Bezug zur Region und der Geschichte der Stadt Merseburg haben, können Bürger die Zusatzschilder stiften. Ein Erklärschild kostet 45 Euro. Als nächstes wird entweder das Zusatzschild der Alberichstraße, Hatheburgstraße oder der Joachim-Quantz-Straße eingeweiht, weil bei diesen bereits Stiftungsanträge vorliegen.
Ekkehard Rabil stammte vom Geschlecht von Rabil ab
Ekkehard Rabil stammte vom Geschlecht von Rabil ab, wie der Altstadtverein Merseburg recherchiert hat. Danach habe er als jüngerer Sohn den geistlichen Lebensweg eingeschlagen und war eine Zeit lang der Beichtvater der heiligen Elisabeth von Thüringen. 1216 sei er vom Magdeburger Erzbischof Albrecht von Käfernburg zum Bischof von Merseburg geweiht worden.
Mit diesem Amt gelang ihm der Bau der 2,5 Kilometer langen Stadtmauer in nur einem Jahr. Papst Honorius delegierte Ekkehard von 1220 bis 1225 häufig als kommissarischen Richter. Diese Funktion übernahm er auch 1233 bis 1239 unter Papst Gregor IX.
Ekkehard Rabil war in der Reichspolitik tätig und war zweimal am Hof Friedrich des II. zu Besuch
Darüber hinaus, so die Recherche des Vereins, war Ekkehard Rabil in der Reichspolitik tätig und war zweimal am Hof Friedrich des II. zu Besuch. 1225 beim Unterzeichnen des Vertrags von San Germano und 1228/29 als er im Gefolge des Kaisers beim Kreuzzug nach Jerusalem teilnahm. Nach dem Tod des Meißner Markgrafen Dietrich schaffte es Ekkehard, die Souveränität Merseburgs durchzusetzen.
Als Bischof Ekkehard Rabil am 1. Mai 1240 starb, befand sich sein Bistum in besserem Zustand, als er es übernommen hatte. Wo sich sein Grab befindet, ist nicht überliefert. Jedoch wird man sich an seine Taten erinnern, wenn man durch die Eckehardtstraße fährt, das Erklärschild liest und dank Bernstein und Schröder den gewissen Aha -Effekt haben wird. (mz)