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Zehn Jahre Landkreis Merseburg-Querfurt Zehn Jahre Landkreis Merseburg-Querfurt: Vorbehalte schnell ausgeräumt

Von Regina Retzlaff 28.06.2004, 16:42

Merseburg/Querfurt/MZ. - Aber zur Eröffnung des neuen Domizils waren bereits die Merseburger Kreisverbändler als Gäste dabei. Den Kontakt hatten die beiden Geschäftsführer geknüpft, als sich die beiden Kreisverwaltungen einander näherten.

"Für uns gab es damals keine Diskussion. Es gab nur ein Zusammengehen mit Querfurt", hakt Maritta Morgner ein. Sie war vor zehn Jahren die Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Merseburg und ist heute die Vorsitzende des gemeinsamen Kreisverbandes Merseburg-Querfurt. Die beiden Geschäftsführer hatten die ersten Kontakte, dann folgten gemeinsame Vorstandssitzungen, in denen die Fusionsverträge vorbereitet wurden, erinnert sich Morgner. Am 19. November 1994 wurden sie vorgestellt und beschlossen. "Na klar gab es da einige Vorbehalte. Vereinnahmt der große den kleinen Verein aus Querfurt oder nicht? Diese Frage stand schon. Aber ich denke, dass sie sich schnell erledigt hatte."

Zumal man sich mit Querfurt den Hauptsitz der Geschäftsstelle ausgeguckt hatte. Im neuen Vorstand arbeiteten Mitglieder aus beiden Bereichen mit. "Zunächst war der Sitz für Merseburg vorgesehen. Aber auf der Villa am Gerichtsrain lagen Rückübertragungsansprüche. Man konnte darin nicht umbauen oder Veränderungen treffen. Da entschieden wir uns für Querfurt, wo ja beste Bedingungen vorlagen", erklärt die Kreisvorsitzende. Heute kann man kaum noch unterscheiden, welches der Querfurter oder der Merseburger Bereich war. Das Jugendrotkreuz und die Wasserwacht sind am schnellsten zusammengewachsen, meint Karin Fornefett.

Das erste Objekt, das nach der Fusion übernommen wurde, waren die Vereinten Altenpflegeheime Querfurt. Das war Anfang 1995. Inzwischen hat das DRK ein nagelneues Heim in Querfurt in Betrieb genommen. "Als kleiner Querfurter Kreisverband wäre uns das nicht gelungen", ist sich Karin Fornefett heute sicher. Das Altenpflegeheim Querfurt, das Haus "Rosental" in Merseburg, drei Sozialstationen, die Physiotherapie und die Betreuung psychisch geschädigter Menschen in Merseburg, der Rettungsdienst und der Krankentransport sind heute wichtige wirtschaftliche Faktoren, die auch vom hauptamtlichen Bereich des Kreisverbandes geführt werden. Damit ist die Umstellung vom normalen Verein zu einem Betrieb mit wirtschaftlicher Ausrichtung gelungen, in dem immerhin 200 Mitarbeiter in Lohn und Brot sind.

Die ehrenamtliche Arbeit allerdings wird in den Ortsvereinen getan. Hier engagieren sich Mitglieder kostenlos, sichern Blutspendetermine ab, organisieren Erste-Hilfe-Kurse, betreiben die Begegnungsstätte und die Kleiderkammern, sichern Veranstaltungen ab. "Ihnen wünschen wir mehr Wertschätzung und uns allen die Gründung weiterer Ortsvereine", resümiert Maritta Morgner.