Hauptnutzer gesucht Wer macht das Rennen um das Stadtstadion in Merseburg?

Merseburg - Eigentlich war für den 23. Juni eine teils nicht öffentliche Sondersitzung des Ausschusses für Bildung und Soziales des Merseburger Stadtrates geplant, die sich mit der Zukunft des Stadtstadions beschäftigen sollte. Diese wurde kurzfristig abgesagt. „Einfach deshalb, weil es das einzige Thema gewesen wäre“, sagte Thomas Nemson, der zuständige Amtsleiter des Jugend- und Sportamtes. Es wird also eine reguläre Ausschusssitzung am 30. Juni geben, in der sowohl der 1. FC Merseburg als auch der MSV Buna Schkopau gemeinsam mit dem SV Merseburg 99 ein Nutzungskonzept für das Stadion präsentieren werden. Im Anschluss soll der Ausschuss entscheiden, welches Konzept das bessere ist.
Hintergrund: Um Geld zu sparen, will die Stadt Merseburg das Stadion nicht mehr selbst bewirtschaften, sondern an einen Verein übertragen. Seit 1. Januar 2020 gibt es bereits keinen Sportstättenmitarbeiter mehr, der sich um das Stadion kümmert. Aktuell halten die Vereine - teils ehrenamtlich - das Gelände in Schuss.
Hauptnutzer muss mit übrigen Vereinen Nachnutzungsvereinbarungen treffen
Der 1. FC Merseburg, der bereits den Sportplatz „Ulmenweg“ über eine Nutzungsvereinbarung in eigener Verwaltung hat, möchte auch das Stadtstadion Merseburg übernehmen. Dazu hatte er bereits 2019 einen Antrag gestellt. Das damit verbundene Konzept passte dem MSV Buna Schkopau und dem SV Merseburg 99 nicht, weshalb sie Ende 2020 ebenfalls und gemeinsam einen Antrag auf Übernahme des Stadtstadions gestellt haben.
Nach der Entscheidung der zuständigen Ausschüsse und des Stadtrates, wer künftig Hauptnutzer des Stadions sein wird, muss der Hauptnutzer mit den übrigen Vereinen Nachnutzungsvereinbarungen treffen. Für den Betrieb der Anlage erhält der betreffende Hauptnutzer von der Stadt einen jährlichen Zuschuss von 45.000 Euro. (mz)
30. Juni, 18 Uhr, Ausschuss im Alten Rathaus, Präsentationen der Sportvereine zum Stadtstadion