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Waschmaschine wurde von einem Querfurter erfunden

Von REGINA RETZLAFF 16.03.2011, 20:13

QUERFURT/MZ. - Es war ein Querfurter, der die Waschmaschine erfunden hat. Der am 31. Mai 1718 in der Quernestadt geborene Jacob Christian Schäffer war Theologe, Techniker und Naturforscher. Er befasste sich mit Schnecken, Vögeln und Insekten, war Begründer der wissenschaftlichen Pilzkunde. Und ihn trieb der Gedanke an Maschinen an.

All das und noch viel mehr über den Querfurter, der lange Zeit in Regensburg lebte, wo er am 5. Januar 1790 auch starb, kann man nachlesen bei Eckart Roloff, einem Wissenschaftsjournalisten, der im Wiley-VCH Verlag das Buch "Göttliche Geistesblitze - Pfarrer und Priester als Erfinder" herausgebracht hat. Darin widmet er Schäffer 23 Seiten. Roloff hat sich dazu auf Spurensuche auch in Querfurt begeben, sprach mit Stadtarchivarin Ingrid Semmling und dem Burg-Museologen Heiko Einecke.

So kam ein höchst interessantes Porträt Schäffers zustande, in dem der aufmerksame Leser ein Stück weit in das Leben des findigen Theologen und seine Zeit eintauchen lässt. Man erfährt dabei, dass Schäffer zum Beispiel 1760 als "Jacobus Christianus Schaefer, Quernofurtanus" von der Universität Wittenberg den Titel eines Doktors der Philosophie bekam. Und man erfährt eben auch, dass er, der dreimal verheiratet war, 1767 die Waschmaschine mit Rührflügeln entwickelt hat (siehe Abbildung).

Schäffer ist nur einer von zahlreichen Querfurtern, die in der Geschichte von sich reden machten. Da wäre Konrad III. von Querfurt (1105 bis 1202), der Bischof von Würzburg wurde und als Stadtgründer von Karlstadt in die Geschichte einging. Der Dichter Johannes Schlaf (1862 bis 1941) der Querfurt einst sein "Dingsda" nannte, gehörte zu den Wortführern des konsequenten Naturalismus in Deutschland. Er war gut bekannt mit Gerhard Hauptmann.

Querfurt ist auch die Stadt der Ahnen und Väter von Hans Schomburgk (1880 bis 1967). Er machte sich vor allem als Afrikaforscher einen Namen. Dort entdeckte er ein als ausgestorben geltendes Zwergflusspferd wieder. Ein beträchtlicher Teil seiner wertvollen Afrika-Sammlung schenkte er der Stadt Querfurt.

Das Buch von Eckart Roloff "Göttliche Geistesblitze" ist unter der ISBN-Nummer 978-3-527-32578-8 zu bestellen.