Walter-Bauer-Bibliothek Merseburg Walter-Bauer-Bibliothek Merseburg: Ab Februar neue Öffnungszeiten
Merseburg/MZ. - Ein kleiner Zettel in der Walter-Bauer-Bibliothek in Merseburg weist Benutzer darauf hin, dass ab Februar neue Öffnungszeiten gelten. Künftig bleibt die Einrichtung dienstags und donnerstags an den Vormittagen geschlossen, nur Montag und Freitag können die Besucher weiterhin auch von 10-12 Uhr kommen.
Keine Änderungen gibt es bei den Nachmittags-Zeiten: Außer Mittwoch stehen Bibliothek und Phonothek wochentags von 13-18 Uhr allen Interessenten zur Verfügung. Einschnitte, die laut Michael George, städtischer Kulturamtsleiter, unumgänglich sind. Seit knapp einem Jahr, erklärte er der MZ, werde über die Veränderungen diskutiert, Vorschläge der Mitarbeiter der Bibliothek seien in die neue Organisationsstruktur eingeflossen.
Bisher lag der Anteil Arbeitsstunden, der den unmittelbaren Kontakt mit den Lesern umfasst, bei mehr als 50 Prozent. Darunter fallen Annahme und Ausgabe der Bücher, Videos und Kassetten, Aufsicht und Ansprechpartner für die Besucher, Lesungen und Führungen. Üblich sei in vergleichbaren Einrichtungen aber nur ein Anteil von etwa einem Drittel, betonte George. Schließlich müsse hinter den Kulissen ein großes Pensum erledigt werden: Einarbeitung, Aussonderung, Bestandsaufnahme, Veranstaltungen vorbereiten
und ähnliches, worauf eigentlich zwei Drittel der Arbeitszeit entfallen sollten. Dieser wichtige Bereich sei bisher zu kurz gekommen, das funktioniere auf Dauer nicht. So müsse zum Beispiel der eigentlich zu hohe Bestand an Büchern dringend aussortiert werden.
Würde man die bisherigen Öffnungszeiten der Bibliothek beibehalten, müsste die Anzahl der Stellen von derzeit acht auf 15 aufgestockt werden - eine utopische Vorstellung angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt. Das sah übrigens auch der Kulturausschuss so, der sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema beschäftigte und mehrheitlich Zustimmung signalisierte.
Weiteren Zeitgewinn für die Arbeit hinter den Kulissen verspricht sich George von einer zweiten Änderung. Die Kinderbibliothek soll aus den Räumen mit separatem Zugang von der König-Heinrich-Straße aus umziehen in den Bereich des Stadtarchives mit direktem Zugang zur zentralen Buchannahme und -ausgabe. Diese könnten dann auch die jungen Leser mit nutzen. Das Stadtarchiv würde in der jetzigen Kinderbibliothek untergebracht.
Termine gibt es allerdings noch nicht, auch nicht für den dritten Vorschlag - die Schließung der Zweigstelle in Merseburg Süd. Da in dem Gebiet vor allem Kinder die Einrichtung nutzen, soll der Bestand in die Schulbibliotheken von Grund- und Sekundarschule integriert werden. Auf die älteren Leser kämen allerdings weitere Wege zu.