Verborgene Geschäfte Verborgene Geschäfte: Prostitution läuft im Saalekreis in privaten Wohnungen ab

Merseburg - Während die Regierungskoalition in Berlin lautstark über eine Reform des Prostitutionsgesetzes streitet, spielt sich das älteste Gewerbe der Welt im Saalekreis zumeist im Verborgenen ab. So haben Polizei und Behörden nur wenig Einblick in die Prostitution. Konkrete Zahlen, wie viele Frauen und Männer im Kreis Geld für Liebesdienste erhalten, liegen nicht vor.
Ein Grund dafür ist, dass sich die Prostitution im Saalekreis nicht auf offener Straße abspielt. Auch Bordelle sind laut Angaben nicht bekannt. Wie auch in den anderen Landesteilen hat sich das Sexgewerbe in private Wohnungen verlagert, wie auch die Polizeidirektionen auf Anfrage mitteilten. Durch die Stadtentwicklungsplanung ist die Ausübung der Prostitution in bestimmten Gebieten Merseburgs ausgeschlossen, wie das Ordnungsamt auf MZ-Anfrage mitteilte. Eine Sperrgebietsverordnung gebe es jedoch nicht. Ihre Kunden akquirieren die Sexarbeiter wie in vielen anderen Branchen heutzutage über das Internet. Wie Recherchen ergaben, verdienen laut einer einzigen Internetseite allein in Merseburg zehn Frauen mit Sex Geld. Entsprechende Offerten gibt es auch in Leuna, Bad Dürrenberg und Bad Lauchstädt. (mz)