Unauffindbar in Schkopau: Unauffindbar in Schkopau: Zieht es das Zollamt nach Halle?

Schkopau - Leicht zu finden war das Zollamt Schkopau noch nie: Die kryptische Anschrift Westgate, Bau M 286 brachte bereits viele Navigationssysteme nicht weiter und deren Benutzer zur Verzweiflung. Doch auch nachdem die Zöllner in der Nähe des Ortsteils Bündorf einen richtigen Straßennamen, nämlich Straße zum Westgate, zugewiesen bekamen, blieb die Behörde für viele unauffindbar. „Wir erhalten nach wie vor viele Beschwerden, dass das Zollamt so schwer zu finden ist“, bestätigte eine Sprecherin auf MZ-Anfrage die Probleme, die den Zoll nun ins Grübeln gebracht haben.

Da sich das unscheinbare Amt einer regen Nachfrage erfreut - Empfänger internationaler Pakete müssen hier Zölle nachzahlen, zudem treiben der Zoll seit geraumer Zeit auch die Kfz-Steuern ein - soll das Zollamt womöglich nach Halle umziehen. „Wir suchen ergebnisoffen nach einer Lösung“, erklärte die Zollsprecherin. „Ein Umzug ist ein Thema, wurde aber noch nicht abschließend bestätigt.“ Gleich mehrere Instanzen müssten darüber entscheiden. Schließlich hängt das Zollamt, am Hauptzollamt und dieses an der Bundesfinanzdirektion. Eine endgültige Lösung dürfte also noch auf sich warten lassen. Was zudem für einen Umzug sprechen dürfte: Aufgrund von Treppen am derzeitigen Bau ist der Zugang nicht behindertengerecht. Investitionen wären nötig. Mit einem Umzug könnte man also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Das Zollamt in Schkopau ist für gut 600 000 Einwohner ebenso verantwortlich wie für die Industrie, die jährlich Milliarden von Euro umsetzt. Pro Monat bearbeitet das Amt rund 4 000 Vorgänge, hinzu kommen Anfragen bezüglich der Kfz-Steuer. (mz)