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Tannen rund um Merseburg Tannen rund um Merseburg: Wer hat den schönsten Weihnachtsbaum?

Von Jana Homeyer und Michael Bertram 24.07.2015, 09:54
Ein Nadelbaum im Schloss.
Ein Nadelbaum im Schloss. Wölk Lizenz

Merseburg - Was ist der Unterschied zwischen einem Model und einem Weihnachtsbaum? Es gibt keinen. Beide müssen eine gute Figur machen, und das Casting läuft das ganze Jahr über. Warum gerade jetzt über Weihnachtsbäume gesprochen wird: Heute in fünf Monaten ist Heiligabend. Während einige Kommunen noch suchen, haben andere die Tanne ihrer Wahl bereits gefunden. Das ganze Jahr über können sich Bürger melden, wenn sie eine Nordmanntanne oder Fichte bereitstellen wollen. Eine Modelmappe braucht der Baumbesitzer aber nicht abzugeben, ein Anruf bei der Stadt reicht aus. Dann beginnt das große Casting.

Bad Lauchstädt: Die Juryaufgabe übernehmen Anett Heinrich vom Bauamt und die Mitarbeitern des Bauhofs. Das scharfe Auge der Jury nimmt die Bewerberinnen genau unter die Lupe. Kein Lipgloss, aber gute Haltung ist gefragt. „Natürlich müssen die Bäume gerade und gleichmäßig gewachsen sein und dichte Nadeln haben“, erklärt Heinrich. „Mit einem verlausten Baum können wir natürlich nichts anfangen.“ Manche Bäume haben aber gleich zu Anfang Pech, denn wenn die Technik, mit der der Baum gefällt wird, nicht in den Garten oder auf den Hof passt, ist es noch in der Vorrunde vorbei für Baum und Besitzer.

Leuna: In Leuna ist die Suche für dieses Jahr beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat, denn die Tanne für dieses Jahr steht bereits fest. Eine Mitarbeiterin der Stadtinfo teilt mit: „Eine Dame, die ihren Baum im letzten Jahr abgeben wollte, ist für dieses Jahr bereits vorgemerkt.“

Das Leben mit einem anspruchsvollen Model kann sich als schwierig gestalten. Schöne Bäume wollen gesehen werden. Da muss der Mensch schon mal auf eine gute Sicht verzichten. Denn viele Bürger bieten die Bäume an, weil sie ihnen die Sicht versperren oder in Vorgärten den Platz wegnehmen. Auch messen die Bäume ihre Kräfte mit Gehwegplatten oder heben den Fußboden der Garagen aus. Die Gemeinden suchen aber immer nach Bäumen. Wer also mit seinem Baum kämpft, kann sich gern an seine Gemeinde wenden.

Mücheln: Für Laufstegmodels gilt eine Mindestgröße von 1,75 Meter. Ingo Gamlich, Leiter des Gebäudemanagements und Gewerbeamts von Mücheln, empfiehlt: „Wenn man ehrfurchtsvoll zum Christbaum aufschauen will, sollte der schon mindestens zwölf Meter hoch sein.“ Drei bis vier Favoriten hat Gamlich bereits in Petto. Welcher der Kandidaten in die nächste Runde kommt, ist noch offen, denn angeschaut hat er sie sich noch nicht. Die Ausgewählte wird nicht „manikürt“, sondern naturbelassen. Eine Woche vor ihrem großen Tag wird sie herausgeputzt. Aber erst nach dem Totensonntag wird ihr Lichterkleid angeschaltet.

Braunsbedra: Mehr Schein als Sein gilt für das Model aus Braunsbedra. Die Stadt ist kreativ. Es muss gespart werden, also gibt es keinen Baum, dafür „Illumination.“ Hinter diesem fantasievollen Namen verbirgt sich die dekorative Beleuchtung. Kleine Lämpchen in Baumform ersetzen den großen Weihnachtsboten.

Schkopau: Wenn es um den Weihnachtsbaum geht, ist in Schkopau der Bürgermeister höchst persönlich gefordert. Zumindest war das im Jahr 2012 so. Als es der Kommune alles andere als finanziell gut ging, spendete Andrej Haufe (CDU) das dekorative Grün für das Bürgerhaus selbst. „Auch in den anderen Jahren profitieren wir davon, dass Bäume aus privaten Gärten bereitgestellt werden“, sagt er. Welche Bäume für die festliche Zeit in Frage kommen könnten, checken die Mitarbeiter der Servicestation das ganz Jahr über ab, wie der Bürgermeister sagt. „Da sie überall unterwegs sind, halten sie Augen und Ohren offen.“

Bad Dürrenberg: Wann wurde je ein Model von Kindern angekleidet? Kerstin Röser vom Bauamt sagt, dass die Jüngsten jedes Jahr für den Baumschmuck verantwortlich sind. Wie dieser aussehen wird und wer ihn spendet, steht aber noch nicht fest. In Kitas und Kindervereinen wird noch selbst gebastelt. Im Dezember helfen die Kameraden der Feuerwehr beim „Ankleiden“ des Baumes. Als Highlight vor dem eigentlichen Fest können die Kinder dann auf Drehleiter und Hebebühne ihren Weihnachtsschmuck selbst am Baum platzieren.

Merseburg: Der Merseburger Christbaum ist noch nicht ausgesucht. In welchem Schmuck der Baum glänzen soll, ist ebenfalls offen. Doch Elke Benne, Pressesprecherin der Stadt, verrät: „Ein Spalier aus kleinen, beleuchteten Bäumen in der Gotthardstraße wird den Besucher in die zauberhafte Kulisse des Schlossinnenhofs und auf den Domplatz leiten, wie es den Merseburgern bekannt ist.“ Am Eröffnungstag der Schlossweihnacht soll der Baum dann das erste Mal erstrahlen. (mz)