Suche nach vermisster Yolanda: Suche nach vermisster Yolanda: Letzte Spur Ikea - Warum die Ermittlungen stagnieren

Günthersdorf - Als in den Morgenstunden des Dienstags gleich mehrere Transporter der Polizei in den nördlichen Teil des Einkaufsparks in Günthersdorf abbogen, dürfte sich bei den ersten Besuchern des Tages im „Nova Eventis“ beziehungsweise im Ikea-Möbelhaus ein mulmiges Gefühl breitgemacht haben. Rund hundert Beamte sowie drei Suchhunde sprangen aus den Fahrzeugen, um bis zum Mittag ein Gebiet rund um das Ikea-Möbelhaus abzusuchen.

Ziel war es, endlich eine heiße Spur zu finden, die zu der seit inzwischen genau zwei Wochen vermissten Leipziger Studentin Yolanda Klug führt. Am 25. September wollte sie von ihrem Wohnort in Leipzig aus zu Ikea in Günthersdorf fahren. Danach – je nachdem, wann sie zurück wäre – wollte sie sich mit einer Freundin treffen, um gemeinsam zu einer Hochschulveranstaltung nach Halle zu fahren. Ob sie aber überhaupt jemals in Günthersdorf ankam, ist auch am Dienstag weiter unklar.

Denn kurz nach 12 Uhr wird der Einsatz vorerst ergebnislos beendet. Zumindest wurde Yolanda selbst nicht gefunden. „Aus ermittlungstaktischen Gründen wollen wir zu weiteren möglichen Erkenntnissen vorerst nichts sagen“, erklärte am Nachmittag schließlich Andreas Ricken von der Staatsanwaltschaft Leipzig.

Somit ist zunächst nicht bekannt, ob bei der Suchaktion in Günthersdorf womöglich neue Hinweise aufgetaucht sind, die mit dem Verschwinden der Studentin zusammenhängen. Warum ausgerechnet jetzt und genau dort gesucht wurde und ob in den nächsten Tagen weitere solcher Maßnahmen geplant sind, auch dazu machte der Staatsanwalt am Dienstag keine Angaben.

Nachdem die Polizei kurz nach Yolandas Verschwinden im Rahmen der normalen Streifentätigkeit nach ihr Ausschau hielt, hat bereits seit dem 1. Oktober die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. „Da ein Tötungsdelikt oder ein anderes Verbrechen nicht mehr ausgeschlossen werden kann, haben wir so reagiert“, begründete Ricken die Entscheidung. Zudem verfüge die Staatsanwaltschaft über mehr Befugnisse, wenn es beispielsweise darum geht, im Zuge der weiteren Ermittlungen Durchsuchungen durchführen zu lassen.

Womöglich wurde Yolanda Klug auch gar nicht Opfer eines Verbrechens, sondern befindet sich einfach nur in einer gesundheitlichen Notlage. Denn es ist bekannt, dass die Frau an plötzlichen Ohnmachtsanfällen leidet. „Erst vor etwa vier Wochen gab es einen solchen Vorfall bei einer Wanderung im Wald“, hatte bereits am 29. September Yolandas Vater, Peter Klug, in der MDR-Sendung „Kripo Live“ berichtet.

„Sie musste sich plötzlich übergeben und wurde bewusstlos.“ Auch in der Vergangenheit hätte es immer wieder solche Notfälle gegeben. „Nach wenigen Minuten ging es ihr dann aber immer wieder gut und sie wollte dann auch nichts mehr von einem Arzt wissen“, erzählte der besorgte Vater.

Laut ihm hätte seine Tochter vor dem Verschwinden völlig normal gewirkt. Er hätte bei ihr demnach keine Anzeichen von Sorgen oder Nöten bemerkt, die sie womöglich plagten, wie er betonte. Nicht nur die Polizei war seit dem 25. September aktiv und hielt die Augen nach der Vermissten auf. Auch ihr Vater selbst machte sich auf die Suche. Unterstützt wurde er dabei von mehreren Dutzend Freiwilligen einer Kirchgemeinde aus Leipzig.

Hinweise an die Polizeidirektion Leipzig unter Tel.: 0341/96 63 42 24. (mz)

- europäische Erscheinung, blasse Haut, blaue Augen
- scheinbares Alter: 20 – 24 Jahre,
- ca. 1,65 Meter groß, athletische Gestalt,
- dunkelblondes, glattes, mittellanges Haar – obere Hälfte meist zu einem Dutt gebunden, der Rest fällt offen auf ihre Schultern, herzförmiger Haaransatz, Nasenpiercing,
- spricht akzentfrei Deutsch, Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Arabisch