Studienkreis Querfurt Studienkreis Querfurt: Pro Woche kümmern sich 19 Lehrer um 109 Schüler
Querfurt/MZ. - "In diesen zehn Jahren haben mehr als 600 Schüler erfolgreich Förderunterricht genommen", hakt Bernd Brix, der Inhaber des Studienkreises, ein.
Die Gründe für die Entscheidung zur Nachhilfe seien meist sozialer Natur. Eltern entscheiden sich für die außerschulische Förderung ihrer Kinder, weil sich die Noten verschlechtert haben, bedingt durch Pubertät Krankheit, Umzug, Schulwechsel oder familiäre Probleme, durch Unterrichtsausfall, hohe Klassenfrequenzen, Schwierigkeiten mit dem Lehrer usw.
"Entsprechend der gestiegenen Anforderungen der Berufswelt streben immer mehr Eltern einen möglichst hohen Bildungsabschluss ihrer Kinder an", erzählt Brix weiter. Besuchten in der Bundesrepublik 1950 noch 80 Prozent der Schüler die Hauptschule, so sind es heute nur noch 27 Prozent. Der Anteil der Gymnasiasten stieg gleich von 13 auf 36 Prozent. Oftmals sind Eltern auch nicht in der Lage, ihren Kindern zu helfen, weil sie berufstätig sind oder der Stoff zu schwierig ist.
Im Querfurter Studienkreis am Lederberg werden pro Woche derzeit 109 Schülerinnen und Schüler zusätzlich unterrichtet. Hinzu kommen elf, die zum Probeunterricht kommen. "In der Regel kommen die Kinder zweimal pro Woche. Und es sind vor allem die Sprachen und Mathematik, in denen sie hängen", weiß Wolfgang Dalitz weiter zu berichten. Weniger die Kleinen nehmen die Möglichkeiten wahr, die sich im Studienkreis bieten. Es seien vor allem die Schüler ab 7. Klasse aufwärts, um die sich 19 Lehrkräfte kümmern. Das sind vor allem Lehrer im Ruhestand oder Pädagogen, die nebenberuflich tätig sind. Bewährt habe sich das Lernen in kleinen Gruppen.
Am Freitag gab es Halbjahreszeugnisse. Die sind für viele Schüler und Eltern wieder ein Hinweis, wo noch etwas getan werden muss bis zum Schuljahresende. "Jetzt heißt es eben, die bescheidene Zwischenbilanz als Chance zu begreifen, das Ruder noch einmal herumzureißen", empfiehlt Bernd Brix. Aus vielen Gesprächen mit besorgten Eltern wisse er, dass es nicht leicht fällt, in einer solchen Situation besonnen zu reagieren und Vorwürfe und Strafen möglichst zu vermeiden. Für Experimente biete das relativ kurze zweite Schulhalbjahr keine Zeit. "Viele Eltern melden ihr Kind deshalb auch für die ksotenlosen Lerntechnikseminare an, die wir immer in der zweiten Winterferienwoche anbieten."