Stadtinformation Stadtinformation: Vom "Heinrich" bis zum Esel

Querfurt/MZ - Als die beiden älteren Herren in der Querfurter Stadtinformation auftauchten, da ahnten Grit Hübbe und Doreen Dietrich noch nicht, dass ihnen zwei Männer mit sehr außergewöhnlichen Vornamen gegenüber standen. Sie ließen sich einige Broschüren geben, erwarben dieses und jenes Souvenir und rückten dann mit der Sprache heraus. Beide hießen mit zweitem Vornamen nämlich Querfurt. Verpasst hatte ihnen diesen außergewöhnlichen Namen ihre Mutter, die einst aus Querfurt nach Amerika ausgewandert war und so ihrer Heimat ein Andenken wahren wollte.
Die Stadtinformation Querfurt befindet sich am Markt 14. Sie ist geöffnet: Montag und Mittwoch 9 bis 13 und 14 bis 17 Uhr; Dienstag von 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr; Donnerstag von 9 bis 13 und 14 bis 15.30 Uhr; Freitag von 9 bis 13 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr. In der Stadtinformation befindet sich auch das Fundbüro der Quernestadt. (rre) Telefonisch erreicht man die beiden Mitarbeiterinnen während der Öffnungszeiten unter 034771/2 37 99 oder unter der E-Mail-Adresse [email protected]
Und deshalb haben sie auch eine Flasche vom „Dicken Heinrich“ mitgenommen, dem Kräuterlikör, der in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Daran erinnerte sich dieser Tage Irmgard Fuhrmann, in deren noch heute rustikal eingerichtetem Geschäft sich seit 1992 die Querfurter Stadtinformation befindet. Der Kräuterlikör „Dicker Heinrich“ ist einer Kreation ihres Schwiegervaters Hugo Fuhrmann aus dem Jahre 1913. Er wurde bis in die 1960er Jahre in Querfurt hergestellt und verkauft. Im Dezember 1994 schließlich wurde er neu „aufgelegt“. Irmgard Fuhrmann hatte das Rezept zur Verfügung gestellt.
Der Likör gehöre zu den sehr gut gehenden Mitbringseln von Touristen aber auch von Querfurtern, den Grit Hübbe und Doreen Dietrich auch auf Wunsch hübsch als Geschenk verpacken. Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadtinformation haben noch viele andere Souvenirs im Angebot. Ob nun den Querfurter Stadtwein, Weine von kleinen Gütern der Region, die mit Querfurt-Motiven verzierten Zinnbecher oder den Wiesenesel aus Keramik, der im Mittelalter ein beliebtes Kinderspielzeug war - nachgefragt werde alles sehr oft.
„Aber wir haben auch Eintrittskarten für die unterschiedlichsten Veranstaltungen hier in der Region oder auch in der Ferne im Angebot“, erzählt Grit Hübbe. „Man ruft uns an, wenn Filmcrews Unterkunft benötigen, aber auch wenn man eine Führung mit einem unserer vier Stadtführer buchen will“, hakt Doreen Dietrich ein. Man werde hin und wieder auch mal mit der Telefonauskunft verwechselt, schmunzelt Grit Hübbe, die sich zudem über eine wachsende Zahl an Touristen freut. Die kommen aus Japan ebenso wie aus Schweden oder den Niederlanden. Sie kommen mit Bussen, der Bahn oder auch mit dem Fahrrad. Manche sind auch als Pilger auf dem Jakobsweg unterwegs.
Aber es kommen auch Schüler, um sich Informationsmaterial für den Unterricht zu holen. Eltern holen es, damit sie ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen können. „Wir sind auch erste Anlaufstelle für Ahnenforscher“, weiß Frau Hübbe weiter zu berichten. Die beiden sprechen von einer sehr guten Zusammenarbeit mit Viola Pufky und Heiko Einecke vom Burgmuseum und davon, dass die Burgtöpferei ebenso ein Partner ist wie die Behindertenwerkstatt der Heilpädagogischen Hilfe.