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Stadt ohne närrische Pause

Von Regina Retzlaff 30.01.2006, 17:43

Schraplau/MZ. - Und so setzte sich eben jener Bürgermeister Becker mit ein paar Frauen aus der Stadtverwaltung (Christine Thieme, Annemarie Zielezinski und Renate Busch waren dabei) hin und suchte im Einwohnerverzeichnis nach besonders lustigen Leuten. Denen schrieben sie Briefe und machten sie mir der Idee vertraut, in der Stadt ebenfalls eine Narrenschar zu bilden. Es fanden sich auch Schraplauer, die närrisch genug waren, sich darauf einzulassen. Und so kam es schließlich, dass der Schraplauer Carnevals Club 1981 ins Leben gerufen werden konnte. Horst Kirstein und Werner Zielezinski gehörten zu den 20 Mitstreitern, die die erste Sitzung in Angriff nahmen. Und die beiden sind heute noch aktiv dabei. Kirstein seit knapp fünf Jahren sogar als Präsident. "Aber unser leider viel zu früh verstorbener Günther Freund hatte es sogar 20 Jahre an der Spitze ausgehalten", erinnert Kirstein an den langjährigen Präsidenten.

Die erste Sitzung haben die Schraplauer damals noch mit den schon karnevalistisch erfahrenen Narren aus Höhnstedt im Saalkreis durchgeführt. Doch schnell lernten sie das Laufen. Bereits im zweiten Jahr hatte der SCC sein erstes Prinzenpaar. Das waren Gudrun und Dieter Büttner. "Wir hatten nie Sorgen um den Nachwuchs. Selbst nach der Wende waren immer ausreichend junge Mädchen für die drei Funkengarden da. Aber auch das Männerballett oder der Elferrat waren immer vollzählig", berichtet der Präsident voller Stolz. Er führt den Erfolg auch auf die Frauen zurück.

"Die waren bei uns immer mit im Boot. Und das hat sich bewährt. Bei uns ist auch noch niemals eine Veranstaltung ausgefallen. Wir waren fast immer ausverkauft." Nur so sei es ja auch möglich, dass es in der Stadt keine närrische Pause gibt. "Bei uns ist Aschermittwoch längst nicht alles vorbei. Wir organisieren im Sommer immer eine tolle Poolparty in unserem Stadtbad, sind mit dabei, wenn das Handballturnier durchgeführt wird und sind beim Schrappelmarkt eine feste Größe als Betreiber eines eigenen Versorgungszeltes", schildert Kirstein. Jetzt aber wird das 25-Jährige gefeiert. Am 18. Februar gibt es eine Festveranstaltung mit allen Ehemaligen, mit Sponsoren und Freunden.

Dann folgt am 11. März eine weitere Festveranstaltung, zu der befreundete Vereine erwartet werden, die gemeinsam das Programm gestalten. Und am 18. März feiert man 10 Jahre Jugendfasching gemeinsam mit Gästen anderer Vereine der Region.