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Kate Winslet und Gerhard Schröder bekocht Spitzenköchin Heike Buchwald heuert im "Zum Domherren" in Merseburg an

Von Undine Freyberg 26.01.2019, 11:00
Sie sind nicht alle miteinander verwandt, aber die Mannschaft des Restaurants „Zum Domherren“ mit Servicekraft Veronique Keune, Küchenchefin Heike Buchwald, Geschäftsführer Stephan Heinig und Küchenkraft Gudrun Möckel (v.l.) macht ganz den Eindruck eines Familienbetriebs.
Sie sind nicht alle miteinander verwandt, aber die Mannschaft des Restaurants „Zum Domherren“ mit Servicekraft Veronique Keune, Küchenchefin Heike Buchwald, Geschäftsführer Stephan Heinig und Küchenkraft Gudrun Möckel (v.l.) macht ganz den Eindruck eines Familienbetriebs. Undine Freyberg

Merseburg - Eigentlich war Heike Buchwald immer unterwegs, wurde deutschlandweit als Event-Köchin gebucht. Sie hat für die Stars der Szene wie Johann Lafer oder Alfons Schubeck gearbeitet und im Schlosshotel im Grunewald für Promis wie Sarah Connor, Kate Winslet oder auch Ex-Bundesaußenminister Joschka Fischer und den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder gekocht.

Jetzt scheint die 53-Jährige angekommen zu sein - und das mitten in Merseburg. Gemeinsam mit ihrem Sohn und Geschäftsführer des neuen Restaurants „Zum Domherren“ will sie in der Domstadt Spitzenküche anbieten. Ihr Credo: Gerichte aus frischen und regionalen Zutaten.

Buchwalds Sohn Stephan Heinig, der das Restaurant leitet, freut sich über die Zusammenarbeit mit seiner Mutter und muss nun auch nicht mehr irgendwo Fremdessengehen. „Ich lebe mit meiner Familie in Schkopau, aber zum Essen sind wir häufig nach Halle oder Leipzig gefahren.“ Damit ist jetzt Schluss, denn Forellenmousse, französische Zwiebelsuppe, gefülltes Brathühnchen und Crème brûlée gibt es jetzt direkt in der Domstraße, dazu gute Weine. Dass die Küche seiner Mutter Klasse hat, habe sich schon herumgesprochen. „Letzte Woche hatten wir zum Beispiel unsere ersten Gäste aus Leipzig.“ Und wer es nicht ins Restaurant schafft, kann sich zum Beispiel ein Mittagessen ins Büro bestellen - dafür gibt es eine Extra-Karte. Jeder Gast, der zum ersten Mal in den „Domherren“ kommt, kriegt übrigens eine Führung durchs Haus. „Das ist so toll hier, gerade mit den Gewölben im Keller - das müssen wir den Gästen doch zeigen“, schwärmt Heinig.

Im Februar stößt ein neuer Jungkoch zum Team und ab August will Heike Buchwald auch ausbilden. Sie selbst hat ihren Beruf übrigens in der Küche der Buna-Werke gelernt und kocht am liebsten nach den Rezepten ihrer Großmutter Charlotte. „Charlottes Rezepte für Leberknödelsuppe oder gefülltes Brathähnchen sind einfach unschlagbar. Ich habe sie in ein kleines Büchlein geschrieben, und das bekommt kein Fremder jemals in die Hand“, schmunzelt die 53-Jährige, die ein echtes Energiebündel ist. Wenn der neue Koch da sei, wolle sie aber auch ganz neue Rezepte kreieren. Ihr Wunsch: „Ich möchte am liebsten morgens mit einem großen Korb zum Bauern oder auf den Markt fahren, frische Zutaten einkaufen, die dann sofort verarbeiten und mittags anbieten, so dass es für unsere Gäste täglich eine kulinarische Überraschung ist, was wir mit Kreide auf die Tafel schreiben.“

Ein Essen für 3,50 Euro kriegt man hier natürlich nicht, denn Qualität hat schon ihren Preis. Und nicht jeder ist bereit, 8,50 Euro für eine französischen Zwiebelsuppe auszugeben. „Die Leute müssen vielleicht erst noch verstehen, was wir hier machen“, meint Heike Buchwald. Ihr Sohn Stephan, der eigentlich Kaufmann im Einzelhandel gelernt hatte und nun nach acht Jahren der Bundeswehr Ade gesagt hat, geht in seinem neuen Job richtig auf, will aber auch niemanden verschrecken. „Selbst wer meint, er könne sich uns für eine kleine Familienfeier nicht leisten, sollte auf jeden Fall fragen. Wir schauen dann, was möglich ist“

Der 29-Jährige ist voller Ideen und Pläne: Es soll wieder Veranstaltungen im Haus geben. In einem Gewölbe soll eine Whisky-Lounge entstehen. Der Biergarten soll gemütlich gestaltet werden, so dass es, wenn die Temperaturen wieder steigen, dort auch Live-Cooking am Gas-Grill geben kann.

(mz)